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Real-Star
Bale weckt königliche Hoffnungen: «Anspruch auf den Thron»

Nur 48.000 Fans wollten dem Ligadebüt von Real Madrid beiwohnen. Möglicherweise lag es auch daran, dass bisher kein Topersatz für den abgewanderten Ronaldo verpflichtet wurde. Ein Spieler weckt aber Hoffnungen - bisher stand er im Schatten des Superstars.

Madrid (dpa) - Die Fans im Santiago Bernabéu verabschiedeten Gareth Bale mit Standing Ovations, die spanischen Zeitungen feierten ihn schon als neuen Real-Anführer und Nachfolger von Cristiano Ronaldo.

«Bale übernimmt das Kommando», titelte die Madrider Sportzeitung «Marca» nach dem 2:0-Auftaktsieg von Real Madrid in der spanischen Liga gegen den FC Getafe. Auch das Konkurrenzblatt «AS» schrieb: «Bale macht seinen Anspruch auf den Thron geltend.» Der 29 Jahre alte Waliser hatte mit einer Klasseleistung, einem Tor und einer Vorlage sein Potenzial gezeigt, den zu Juventus Turin gewechselten Ronaldo als Star der Mannschaft abzulösen.

Gegen den Madrider Vorortclub Getafe hatte der Champions-League-Sieger, bei dem Deutschlands Fußballer des Jahres Toni Kroos durchspielte, keine Mühe. Und das war vor allem Bale zu verdanken. Der Offensivspieler bereitete das 1:0 des Ex-Leverkuseners Dani Carvajal vor. Nach der Pause erzielte der frühere Profi der Tottenham Hotspur dann per Linksschuss (51.) den Endstand.

Auch der neue Real-Trainer Julen Lopetegui würdigte Bale: «Gareth hat ein sehr gutes Spiel gemacht. Er hat ganz besondere Eigenschaften und bietet uns viele Lösungen», sagte der frühere Nationalcoach nach dem Abpfiff. Wichtig seien aber nicht die einzelnen Spieler, «sondern das Team». Dank des Sieges nur vier Tage nach der 2:4-Pleite nach Verlängerung im UEFA-Supercup gegen den Stadtrivalen Atlético kann Lopetegui zumindest die nächsten Tage in Ruhe arbeiten.

Der 2013 zu Real gewechselte Bale hatte die Erwartungen bisher nicht richtig erfüllen können. Zwar erzielte er einige spektakuläre und auch entscheidende Tore, doch aus dem Schatten Ronaldos hatte der eher schüchterne Profi nie treten können. In der vorigen Saison saß er sogar oftmals nur auf der Bank. In 39 Pflichtspielen traf Bale 21 Mal. Das ist nicht schlecht, aber zu wenig für einen Mann, der bei seiner Verpflichtung die Rekordsumme von rund 100 Millionen Euro kostete. Lopetegui und die Fans der Königlichen hoffen auf deutlich mehr Tore in dieser Spielzeit.

Ungeachtet der guten Leistung von Bale wünschen sich die Fans in Madrid weiter die Verpflichtung eines neuen offensiven Topmanns. Verstärkt hat sich der Club bisher nur mit Torwart Thibaut Courtois, Außenverteidiger Álvaro Odriozola und dem erst 18 Jahre alten Stürmer Vinicius Júnior, die alle im ersten Spiel nicht zum Einsatz kamen. Das war - neben dem wenig spektakulären Gegner und der Urlaubszeit - wohl mit ein Grund dafür, dass nur rund 48.500 Zuschauer zum ersten Ligaspiel kamen. Es war der schwächste Besuch bei einem Ligaspiel im Bernabéu seit dem 24. Mai 2009 gegen den RCD Mallorca.

Aussagen von Lopetegui

Titelseite von AS