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Dortmund-Kapitän
Gut wie nie: Reus reift beim BVB zum Schlüsselspieler

BVB-Kapitän
Marco Reus spielt bisher eine starke Saison. Foto: Peter Steffen
Erstaunlich stabil, bemerkenswert spielfreudig. Anders als in den vergangenen Jahren macht Marco Reus weniger durch gesundheitliche Rückschläge als vielmehr durch sportliche Glanzleistungen von sich reden. Beim neuen BVB ist er zum Führungsspieler gereift.

Dortmund (dpa) - Vom Problemfall zur Leitfigur - Marco Reus steht für den Höhenflug von Borussia Dortmund. Nach Jahren mit großen gesundheitlichen Problemen gilt der 29 Jahre alte Nationalspieler als Dreh- und Angelpunkt der hochgelobten BVB-Offensive.

Mit großer Spielfreude und Führungsqualität verhalf er dem Revierclub auf ein höheres Niveau. Der Umbruch im Sommer scheint den gebürtigen Dortmunder zu inspirieren. «Ich habe gespürt, dass sich hier etwas entwickelt. Das zeigt sich jetzt gerade», sagte er der «Sport Bild» vor dem Ligagipfel am Samstag gegen den FC Bayern (18.30 Uhr). Für seinen Formanstieg gibt es gleich mehrere Gründe:

GESUNDHEIT: Kaum ein anderer Profi musste in den vergangenen Jahren so viele gesundheitliche Rückschläge hinnehmen. Den wohl bittersten Moment erlebte Reus im Sommer 2014, als er sich im letzten Testspiel der DFB-Elf vor der Abreise nach Brasilien gegen Armenien am Knöchel verletzte und deshalb den deutschen WM-Triumph verpasste. Doch nach seiner vorerst letzten Auszeit, die er im Februar nach acht Monaten und überstandenem Kreuzband-Anriss beendete, blieb er von Verletzungen verschont. Reus ist neben Torhüter Roman Bürki der einzige BVB-Profi, der alle bisherigen zehn Bundesliga-Spiele von Beginn an bestritt. In der Scorerliste der Liga rangiert er mit sechs Toren und fünf Vorarbeiten auf Platz zwei. «Ich fühle mich jetzt endlich topfit und richtig gesund», sagte Reus.

TRAINER: Aus seiner Wertschätzung für Lucien Favre macht Reus keinen Hehl. «Er ist fachlich und menschlich der beste Trainer, den ich je hatte», schwärmte er bereits zu Beginn der Vorbereitung im Sommer. Wie schon in den gemeinsamen Mönchengladbacher Zeiten, in denen der Schweizer Fußball-Lehrer seinen Musterschüler zum Nationalspieler formte, trägt die Zusammenarbeit auch in Dortmund Früchte. Dank Favre kann Reus auf seiner Lieblingsposition im zentralen offensiven Mittelfeld nach Belieben schalten und walten. «Er hat sehr viel Spielintelligenz, er kann den Unterschied machen», lobte Favre.

KAPITÄNSAMT: Die Entscheidung, Reus im Sommer zum Kapitän zu ernennen, erwies sich als kluger Schachzug. Binnen kurzer Zeit reifte der Nachfolger von Marcel Schmelzer zu einer Führungsfigur. Selbst defensive Zweikämpfe geht er mittlerweile mit großem Engagement an. Im Mannschaftskreis genießt der Ausnahmekönner ohnehin höchste Wertschätzung. BVB-Sportdirektor Michael Zorc ist voll des Lobes: «Er ist keiner, der in der Kabine lange Predigten hält. Er geht auf dem Rasen voran.» Für die jungen Profis taugt Reus als Vorbild. «Er ist ein großartiger Spieler. Ich bin froh, mit ihm zusammenzuspielen», schwärmte Angreifer Jadon Sancho.

MITSPIELER: Hinter ihm sichern defensivstarke Profis wie Axel Witsel und Thomas Delaney ab. Neben und vor ihm veredeln Talente wie Sancho, Christian Pulisic und Jacob Bruun Larsen sein Spiel. Beim neuen BVB hat Reus die passenden Mitstreiter gefunden. «Wenn du solche Straßenfußballer wie Jadon und Jacob hast, macht es echt Spaß», urteilte der Dortmunder Schlüsselspieler.

Steckbrief Marco Reus

Reus-Aussagen in der Sport-Bild