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Trotz 2:2 in Lyon
Hoffenheims Achtelfinal-Träume fast beendet

Nach einem 0:2 zur Pause kommt Hoffenheim in Lyon in Unterzahl ganz stark zurück. Der späte Punktgewinn ist hochverdient - die Hoffnungen auf das Achtelfinale sind beim Königsklassen-Debütanten aber minimal.

Lyon (dpa) - Für die TSG 1899 Hoffenheim sind die Träume vom Champions-League-Achtelfinale fast schon geplatzt. Die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann erkämpfte sich bei Olympique Lyon nach einem 0:2-Rückstand zur Pause zwar noch ein 2:2.

Die Kraichgauer müssen aber nach dem vierten sieglosen Gruppenspiel nun gegen Schachtjor Donezk und bei Manchester City gewinnen und auf einen Ausrutscher der Franzosen hoffen. Weltmeister Nabil Fekir (19. Minute) und Tanguy Ndombelé (28.) trafen für Lyon, Andrej Kramaric (65.) und Pavel Kaderabek (90.+2) für den Fußball-Bundesligisten.

Ein phasenweise starker Auftritt und eine Aufholjagd bescherten den Hoffenheimern vor 53.850 Zuschauern noch ein 2:2, die TSG muss aber weiter auf ihren ersten Sieg in der Königsklasse warten. «Wenn du 0:2 hinten liegst, bleibt dir nichts anderes übrig, da musst du Vollgas geben», sagte Ermin Bicakcic. «Es war ein starker Kampf von uns.» Nach einer Gelb-Roten Karte für Kasim Adams (51.) musste Hoffenheim lange in Unterzahl spielen, kämpfte sich aber zurück. Kapitän Kevin Vogt sah eine «Riesen-Moral» seiner Mannschaft: «Wie wir hier mit zehn Mann wiederkommen, da bin ich schon stolz auf die Truppe.»

Die Kraichgauer spielten wie angekündigt von Beginn an mutig nach vorne und waren in der Anfangsphase klar überlegen. Lyon agierte zurückhaltend und mit viel Respekt. Der Klasse-Angriff der Franzosen mit Weltmeister Fekir, der im Hinspiel noch verletzt gefehlt hatte, und Memphis Depay kam zu Beginn nur selten zu gefährlichen Aktionen.

Vor allem über die linke Seite mit Jung-Nationalspieler Nico Schulz und Kramaric war Hoffenheim ein ums andere Mal gefährlich. Die gute Anfangsphase konnte die TSG aber nicht in Zählbares ummünzen - im Gegenteil: Nach 20 Minuten klatschte ein Distanzschuss des starken Ferland Mendy an den Innenpfosten, zwei Nachschüsse konnte der starke Keeper Oliver Baumann noch parieren. Im vierten Versuch war dann aber Fekir zur Stelle und stocherte den Ball zur Führung über die Linie.

Den bitteren Rückschlag schien die TSG aber gut wegzustecken. Ishak Belfodil (24.) und Schulz mit einem Schuss ans Außennetz drei Minuten später hatten Chancen auf das 1:1. Doch es kam noch schlimmer für den Bundesliga-Siebten: Nach einem Konter stand Ndombelé im Rückraum völlig frei, Abwehrchef Kevin Vogt fälschte seinen Schuss ins Tor ab.

Die Franzosen zogen nun immer häufiger ihr schnelles Umschaltspiel auf, in der Abwehr der Kraichgauer herrschte regelmäßig Alarm. Vor allem Rechtsverteidiger Adams hatte Probleme. Die TSG-Defensive präsentierte sich erneut als zu grün für europäisches Spitzen-Niveau.

Die nur noch geringen Hoffnungen der Gäste auf einen Punktgewinn erhielten sechs Minuten nach der Pause einen weiteren Dämpfer. Adams hatte einmal mehr Probleme mit dem schnellen Fekir und sah nach seinem nächsten Foul die Gelb-Rote Karte. Bei einem Abseitstor von Jason Denayer nach dem folgenden Freistoß hatte Hoffenheim Glück.

Als die Gäste fast schon aufgegeben zu haben schienen, fiel aus dem Nichts der Anschlusstreffer. Keeper Anthony Lopes war nach starker Ballbehauptung von Schulz bei Kramarics Flachschuss ins linke Eck machtlos. Und Hoffenheim spielte in Unterzahl weiter nach vorne und wurde belohnt: In der Nachspielzeit köpfte Kaderabek nach einem Freistoß von Kramaric noch zum späten 2:2-Ausgleich ein.

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