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Comeback mit 33 Jahren
Kubica-Rückkehr perfekt: Pole bekommt Williams-Cockpit

Acht Jahre kein Rennen: Ein schwerer Rallye-Unfall schien die Formel-1-Karriere von Robert Kubica zerstört zu haben. Nun aber kommt er zurück. 2019 startet der Pole für Williams. Ein Comeback mit 33 Jahren - unglaublich, aber wahr.

Abu Dhabi (dpa) - Es ist ein kleines Wunder. Und der Vollbringer selbst spricht von einer der «größten Leistungen» seines Lebens.

Acht Jahre nach seinem schweren Rallye-Unfall, bei dem Robert Kubica fast seine rechte Hand verloren hätte, kehrt der Pole als Stammpilot des britischen Williams-Teams in die Königsklasse des Motorsports zurück. Ein Comeback mit 33 Jahren. «Es war eine Reise voller Herausforderungen, es zurück in die Startaufstellung der Formel 1 zu schaffen. Aber was fast unmöglich schien, fängt an, sich echt anzufühlen», sagte Kubica.

«WAS für ein Comeback», schrieb bereits vor der offiziellen Bekanntgabe Ex-Pilot Mark Webber. «Als ich an RK's Krankenhausbett nach seinem Unfall in Italien stand, wollte ich meinen Augen einfach nicht glauben, in welchem Zustand er ist», meinte der 42 Jahre alte Australier.

Sieben Stunden lang hatten zwei Teams aus sieben Ärzten den Polen damals operiert. Vor allem der rechte Unterarm und die rechte Hand waren durch den Unfall am 6. Februar 2011 in Italien schwer verletzt worden, zunächst war sogar eine Amputation der Hand befürchtet worden. Von einer normalen Leistungsfähigkeit ist sein rechter Arm jetzt allerdings noch immer weit entfernt, das wird sich auch nicht mehr ändern.

«Jeder bei Williams ist immens beeindruckt gewesen, was er erreicht hat», sagte die stellvertretende Teamchefin Claire Williams. Seine Rückkehr sei ein Verdienst von Charakterstärke und Hartnäckigkeit. Allerdings dürften auch finanzstarke Sponsoren aus der Heimat des Polen ein Argument gewesen sein, das Cockpit neben dem 20 Jahre alten Neuling George Russell an Kubica zu geben. Medienberichten zufolge steuern sie eine zweistellige Millionensumme zum Williams-Etat bei.

Milliardärssohn und bisheriger Williams-Pilot Lance Stroll wird im kommenden Jahr für Racing Point Force India fahren, auch wenn das noch nicht offiziell ist. Seinem schwerreichen Vater gehört das Team. Für den Russen Sergei Sirotkin ist kein Platz mehr bei Williams.

Sein bisher letztes Formel-1-Rennen bestritt Kubica am 14. November 2010 auf dem Yas Marina Circuit. Bei den Testfahrten zur Saison 2011 zeigte der Pole mit einer Tagesbestzeit im Lotus danach auch noch mal sein Potenzial. Nicht erst seit dem galt er als hochtalentiert und als künftiger WM-Kandidat. Kubica stand damals kurz vor einem Wechsel zu Ferrari. Die Scuderia soll ihm nun auch einen Vertrag angeboten haben, allerdings lediglich als Simulator-Fahrer.

Kubicas Karriere begann 2006, als er von BMW-Sauber verpflichtet wurde und beim Großen Preis von Ungarn den ehemaligen Weltmeister Jacques Villeneuve aus Kanada ablöste. Im Jahr darauf überstand er einen verheerenden Unfall beim Formel-1-Rennen in Kanada praktisch unverletzt, 2008 gewann er den Großen Preis in Montreal. Es blieb jedoch Kubicas einziger Sieg in insgesamt 76 Rennen. Nun bekommt er die Chance, seine Formel-1-Bilanz aufzubessern.

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