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Formel 3
«Ort für Schumacher-Familie»: Mick Schumacher siegt in Spa

Spa war für den Formel-1-Fahrer Michael Schumacher immer ein ganz besonderer Ort - nun ist er es auch für seinen Sohn Mick. Fast 26 Jahre nach dem ersten Formel-1-Sieg seines Vaters gewinnt der Nachwuchspilot auf dem Ardennen-Kurs erstmals in der Formel 3.

Spa-Francorchamps (dpa) - Auf dieser schon für seinen Vater Michael Schumacher magischen Rennstrecke ließ Mick seiner Freude freien Lauf.

Nach seinem ersten Sieg in der Formel-3-Europameisterschaft ausgerechnet in Spa-Francorchamps reckte der Sohn des Formel-1-Rekordweltmeisters stolz die Trophäe mit beiden Händen in die Höhe. Zwei Tage nach der erstmaligen Fahrt auf die Pole Position stand der 19-Jährige in seinem 45. Formel-3-Rennen erstmals auch auf dem Podest ganz oben.

«Wie es scheint, ist Spa ein guter Ort für die Schumacher-Familie. Als ich heute Vormittag den Regen sah, hatte ich mich schon gefreut: Ich mag Regen und auch abtrocknende Bedingungen sehr», erklärte der Sohn des siebenmaligen Formel-1-Weltmeisters, der in Belgien sein erstes Rennen in der Königsklasse des Motorsports bestritten und dann auch dort seinen ersten Grand Prix gewonnen hatte.

«Es ist ein tolles Gefühl, in Spa zu gewinnen, nachdem ich die Pole Position gestern leider nicht in einen Rennerfolg ummünzen konnte», sagte Schumacher am Samstag. Tags zuvor im zweiten von drei Rennen an dem Wochenende in Spa war er wegen eines Reifenschadens an seinem Dallara-Mercedes schon in der ersten Runde ausgeschieden.

«Die Guten werden nach Rückschlägen besser. Überzeugender als Mick hier in Spa kann man dies nicht umsetzen – und das ausgerechnet am Ort von Michael Schumachers größten Erfolgen», sagte der frühere Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug der Deutschen Presse-Agentur. Der große Traum von Mick Schumacher ist natürlich die Formel 1, doch der Weg dorthin ist noch weit.

Bei äußerst schwierigen Verhältnissen zeigte er in Belgien sein Talent. Von Startplatz sechs aus stürmte Schumacher an die Spitze und begeisterte dabei auch mit einem spektakulären Überholmanöver in der berüchtigten Eau-Rouge-Kurve, als er Marcus Armstrong aus Neuseeland kassierte und auf Platz zwei vorfuhr.

Wenige Meter später konnte Schumacher aus dem Windschatten heraus auch noch seinen Prema-Teamkollegen Robert Shwartzman überholen und den Russen anschließend in Schach halten. «Beim Überholmanöver gegen Marcus konnte ich ihn aus dem Windschatten attackieren. Ich hatte ein ähnliches Manöver schon in Rennen eins gemacht und wusste deshalb, dass es funktioniert», erklärte Schumacher.

«Bei den schwierigen Bedingungen musste ich im Kopf stark bleiben und alles unter Kontrolle behalten», sagte er. «Zum Glück habe ich als Führender eine Lücke herausfahren und die Jungs hinter mir so aus meinem Windschatten halten können. Ich bin so froh über diesen Sieg.»

Schumacher verbesserte sich trotz seiner Nullrunde am Freitag auf den achten Gesamtrang (101), Armstrong hat 154 Punkte auf seinem Konto. «Wir arbeiten seit Monaten an uns selbst und jetzt haben wir es endlich geschafft. Dass es auf keiner anderen Strecke als in Spa-Francorchamps passiert ist, ist ein besonders schönes Gefühl», sagte der glückliche Schumacher, der im vergangenen Jahr in Spa mit dem Weltmeister-Benetton seines Vaters von 1994 eine Runde vor dem Grand Prix von Belgien drehen durfte.

Auf dem Formel-1-Kurs in den belgischen Ardennen hatte Michael Schumacher am 25. August 1991 sein erstes Formel-1-Rennen bestritten. Ein Jahr später feierte er auf der nassen Strecke im Benetton-Ford seinen ersten Sieg. Der Formel-1-Rekordweltmeister war am 29. Dezember 2013 beim Skifahren in den französischen Alpen verunglückt. Im September 2014 war der heute 49-Jährige in sein Haus im schweizerischen Gland zurückgekehrt und wird seitdem von der Öffentlichkeit abgeschirmt.

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