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Fed-Cup-Team
Teamchef Gerlach gibt keine Garantien für das Halbfinale

Erstmals seit drei Jahren steht Deutschland im Halbfinale des Fed Cups. Und das, obwohl in Weißrussland die Stars fehlten. Wer darf nun um den Einzug ins Finale kämpfen?

Minsk (dpa) - Der neue Fed-Cup-Teamchef Jens Gerlach steht nach dem Coup ohne Stars gegen Weißrussland vor schwierigen Entscheidungen.

Im Halbfinale, bei dem Deutschland Heimrecht hat, dürften zahlreiche Topspielerinnen wieder zur Verfügung stehen, am Wochenende in Minsk überzeugte jedoch eine Auswahl von kaum etablierten Kräften.

«Ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft, die hier war. Selbstverständlich will man immer aus dem Vollen schöpfen können. Deshalb schauen wir einfach, wie die nächsten Monate verlaufen und wer dann alles zur Wahl steht», sagte der 44 Jahre alte Gerlach der Deutschen Presse-Agentur am Montag mit Blick auf das Semifinale am 21. und 22. April. Bis dahin werde «noch wahnsinnig viel passieren».

Dem deutschen Team hatten beim Debüt von Gerlach unter anderem Angelique Kerber und Julia Görges gefehlt, weil sie in dieser Woche ausgeruht beim topbesetzten WTA-Turnier in Doha antreten wollten. Nicht dabei waren auch Laura Siegemund, Carina Witthöft, Andrea Petkovic und Sabine Lisicki.

«Es haben uns alle gratuliert. Ich glaube, sie freuen sich genauso wie wir», berichtete Gerlach. Die Weltranglisten-Neunte Kerber schrieb auch bei Twitter: «Soooo stark Mädels. Glückwunsch...an das ganze Team !!!» Neben Gerlach war damit die Weißrussland-Auswahl gemeint, die aus Anna-Lena Grönefeld, Tatjana Maria, Debütantin Antonia Lottner und Anna-Lena Friedsam bestanden hatte.

Auch wo das Halbfinale gegen Topfavorit Tschechien stattfinden wird, muss noch entschieden werden. «Wegen des Wetters im April müsste es in einer Halle stattfinden. Stuttgart wäre sicher eine gute Option», sagte Gerlach, der seit dieser Saison als Nachfolger von Barbara Rittner erstmals das Fed-Cup-Team betreut.

Wo und mit wem auch immer sein Team nun das Halbfinale gegen Tschechien bestreiten wird, der Coach rechnet sich durchaus Chancen auf das Finale aus. «Die Tschechinnen haben in den vergangenen vier Jahren dreimal den Fed Cup gewonnen. Es ist eine eingeschworene Truppe. Trotzdem denke ich, dass alles möglich ist, sehe uns aber nicht unbedingt in der Favoritenrolle», sagte er.

Den Coup von Minsk erklärte der Trainer, der vor seinem Engagement beim Deutschen Tennis Bund (DTB) nur Insidern ein Begriff war, mit dem Spirit seiner Auswahl. «Wir hatten eine super Stimmung die ganze Woche», versicherte er. Eine «Riesen-Überraschung» nannte er den Erfolg trotzdem. «Aber ich habe immer an die Mädels geglaubt. Ich habe schon im Vorfeld gesagt, dass wir nach Weißrussland fahren, um uns zu zeigen und um unser Herz auf dem Platz zu lassen. Das haben die Mädels weltklasse umgesetzt.»

Lob gab es auch von Boris Becker: «Großes Kompliment, ihr habt uns alle stolz gemacht», übermittelte der Herren-Chef im DTB und dreimalige Wimbledonsieger via Twitter.

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