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Spiel II
Alba zeigt Riesen die Grenzen auf

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Abgeschirmt: Riese Thomas Walkup (rechts) wird von Niels Giffey getoppt. Foto Baumann
Der MHP-Riesen stehen in den Play-offs der Basketball-Bundesliga vor dem Aus. Gestern Abend haben die Schwaben das zweite Spiel des Halbfinales gegen Alba Berlin mit 74:100 verloren. Nun müssen die Ludwigsburger am Sonntag (15 Uhr) das dritte Spiel der Best-of-five-Serie gewinnen.

Ludwigsburg. Am Ende gab es trostspendenden Applaus. Zuspruch, den die MHP-Riesen Ludwigsburg nach der bitteren 74:100-Niederlage gegen Alba Berlin dringend brauchen. Im zweiten Spiel des Play-off-Halbfinales war es die zweite Niederlage für den Basketball-Bundesligisten. Damit muss Ludwigsburg am Sonntag (15 Uhr) im dritten Duell der Best-of-five-Serie gewinnen, ansonsten ist der Traum von der ersten Finalteilnahme der Vereinsgeschichte vorbei. Nur im zweiten Viertel überzeugten die Schwaben gestern Abend. „Ich habe das Gefühl, dass wir aufgegeben haben“ sagte der enttäuschte Riesen-Trainer John Patrick. „Teilweise hatten die Spieler eine schlechte Einstellung. Unsere Teamleistung war schlecht.“

Wie schnell sich die Gemütslage im Basketball ändern kann, erlebten die 4023 Zuschauer in der MHP-Arena. Denkbar schlecht starteten die Riesen. Unter anderem durch zwei erfolgreiche Dreier von Marius Grigonis lagen die Berliner nach nicht einmal zwei Minuten bereits mit 8:2 in Führung. Patrick gefiel nicht, was er sah. Er holte Kapitän Thomas Walkup zu sich an die Seitenlinie.

Doch es wurde nicht besser. In der Defensive ließ Ludwigsburg zu viele freie Würfe zu, in der Vorwärtsbewegung brachten die Gastgeber überhaupt nichts zustande. Durch überhastete Aktionen endeten die meisten Angriffe beim Gegner oder neben dem Korb. Von 18 Versuchen fanden nur drei ihr Ziel. Kerron Johnsons 6:10 in der 3. Minute folgten auf Ludwigsburger Seite nur noch zwei verwandelte Freiwürfe von Dwayne Evans. Besser machte es Berlin. Ein gewaltiger 8:28-Rückstand war die Folge.

Im zweiten Abschnitt zeigten die Riesen dann ein anderes Gesicht – vor allem im zweiten Teil. In der 15. Minute startete Elgin Cook nahezu im Alleingang die Aufholjagd. Einem erfolgreichen Dreier ließ der 25-Jährige drei Zweipunkte-Treffer folgen. Dem 9:0-Lauf des US-Amerikaners ließ Adam Waleskowski weitere zwei Zähler zum 28:38 folgen (18. Minute). Nun waren die Fans der Gelb-schwarzen auf Betriebstemperatur und brachten die Arena zum Kochen. Erst recht, als Walkup per Dreier zum 37:42-Halbzeitstand traf.

Den nächsten Dämpfer gab es gleich zu beginn der zweiten Hälfte. Nach einer Berliner 5:0-Serie nahm Patrick bereits nach 59 Sekunden eine Auszeit (37:47). Das Unheil nahm dennoch seinen Lauf. Während der Hauptstadt-Club um den wertvollsten Spieler der Liga, Luke Sikma groß aufspielte, hatten die Ludwigsburger nichts entgegenzusetzen. Vor dem letzten Durchgang war der Rückstand auf über 20 Punkte gewachsen (49:72). Ernüchterung machte sich breit. Gegen ein Spitzenteam wie Albazu viel. Im Schlussviertel schonten die Riesen ihre Kräfte für Sonntag.

Einziger Lichtblick für die Ludwigsburger: Nationalspieler Johannes Thiemann stand nach seiner fast viermonatigen Verletzung 7:59 Minuten auf dem Feld und erzielte sogar fünf Punkte.