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Basketball-Bundesliga
Giftige Riesen lassen Berlin keine Chance

Immer einen Tick schneller: Ludwigsburgs Justin Simon (links, gelb) klaut Oscar da Silva den Ball. Foto: Baumann
Immer einen Tick schneller: Ludwigsburgs Justin Simon (links, gelb) klaut Oscar da Silva den Ball. Foto: Baumann
Die MHP-Riesen Ludwigsburg haben den Meister geschlagen! Heute Abend besiegte der Basketball-Bundesligist den Titelverteidiger Alba Berlin mit 74:62.

Ludwigsburg. Der Start der MHP-Riesen Ludwigsburg in die Basketball-Bundesliga war bishzer holprig. Doch heute Abend erfolgte die Initialzündung: Mit 74:62 besiegten die Schwaben den deutschen Meister Alba Berlin. Die 2826 Zuschauer waren begeistert, das Team ließ sich bei einer Ehrenrunde durch die Arena und vor der Fankurve ausgiebig feiern. Szenen wie Balsam für Fans und Spieler, die auf solche Momente aufgrund der Coronavirus-Pandemie eineinhalb Jahre verzichten mussten. „Es war ein wichtiger Sieg für uns und unser Selbstvertrauen“, sagte Trainer John Patrick. Wie der Coach waren auch einige Spieler aufgrund von Erkältungen angeschlagen. Doch den Akteuren auf dem Parkett war das nicht anzumerken.

Die Riesen starteten konzentriert, mit viel Dynamik. Berlin wirkte nach der 67:71-Niederlage gegen Lyon Villeurbanne am Freitag in der Euroleague – und geschwächt durch mehrere Verletzte – müde. Ludwigsburg war dagegen frisch und ging in der vierten Minute durch Zugang Rawle Alkins erstmals in Führung (9:8).

Auch in der Folge waren die Riesen giftiger und bis auf wenige Ausnahmen auch konsequent im Offensivspiel. Wenige Sekunden vor dem Viertelende traf Jacob Patrick aus der Distanz zum 17:13, im Gegenstoß verkürzte Nationalspieler Maodo Lo gerade noch rechtzeitig auf 17:15.

Doch im zweiten Durchgang bauten die Schwaben sukzessive ihre Führung aus. Justin Simon mit starken Dribblings und Jonah Radebaugh von der Dreierlinie (3 von 4 in der ersten Hälfte) steuerten wichtige Punkte bei. „Simon passt für uns wie die Faust aufs Auge. Er hat keine Eingewöhnungszeit gebraucht“, lobte Patrick den variablen Spieler, der vor acht Tagen aus Ulm kam und die Riesen-Offensive deutlich gefährlicher macht. In der 15. Minute gelang Jordan Hulls ein Vierpunktespiel zum 30:25. Bis zur Halbzeit lagen die Riesen sogar mit 45:33 in Führung.

Auch in der zweiten Hälfte wurden die Berliner den Schwaben nicht mehr richtig gefährlich. Zwar machte Lo vor Ende des dritten Viertels per Dreier das 58:53, doch im Schlussdurchgang behielten die Riesen die Nerven. Vier Minuten vor Schluss traf Patrick aus der Ferne zum 70:60, wenig später schlug Routinier doppelt zu und entschied so die Partie (74:62, 38.).

Ex-Riese Oscar da Silva wurde aufgrund seines überraschenden Wechsels kurz vor Saisonstart das ganze Spiel über ausgepfiffen und konnte keine Akzente setzen. Doch auch der von den Ludwigsburger Fans bejubelte Neu-Berliner Jaleen Smith – im Riesen-Trikot in den vergangenen zwei Jahren mit Top-Leistungen – blieb blass.