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Im Schongang zum nächsten Sieg

Umzingelt, aber trotzdem nicht zu stoppen: Ludwigsburgs Barry Brown (Mitte) ist gegen den MBC der beste Riesen-Werfer. Foto: Baumann
Umzingelt, aber trotzdem nicht zu stoppen: Ludwigsburgs Barry Brown (Mitte) ist gegen den MBC der beste Riesen-Werfer. Foto: Baumann
Die MHP-Riesen betreiben gegen den MBC keinen allzu großen Aufwand, um den nächsten BBL-Sieg einzufahren. Dennoch zeigen sich einige Akteure in Spiellaune.

Ludwigsburg. Zuschauer hätte die Leistung der MHP-Riesen Ludwigsburg am Donnerstagabend sicherlich verdient gehabt. Zwar ließ der Tabellenführer der Basketball-Bundesliga gegen den Mitteldeutschen BC beim 93:74 kaum Spannung aufkommen, sorgte aber dennoch beim 24. Sieg im 26. Saisonspiel für einige Höhepunkte auf dem Parkett. Nun waren – wie mittlerweile bittere Gewohnheit – coronabedingt ohnehin keine Zuschauer in der Ludwigsburger MHP-Arena zugelassen. Hinzu kam nun aber, dass der TV-Sender Magentasport Probleme hatte, Bewegtbilder aus der Halle zu senden und zum Leidwesen vieler Riesenfans keine Live-Übertragung des Spiels anbieten konnte.

So war es einer Handvoll Pressevertretern sowie Funktionären vorbehalten, zu sehen, wie die Riesen in den ersten zweieinhalb Minuten jeden Ball im Korb versenkten, der ihnen zum Wurf aus den Fingern glitt. Mit 13:4 lagen die Ludwigsburger nach einem Dreipunktewurf von Jordan Hulls früh in Front. Der MBC, mit schwacher Wurfquote in die Partie gestartet, fing sich schnell und robbte sich bis auf zwei Punkte an die Riesen heran (18:20). Ludwigsburg reagierte mit Physis – und starken Einzelaktionen der US-Amerikaner Barry Brown und Desi Rodriguez. Das Duo, das Coach John Patrick im Gespräch mit unserer Zeitung wegen dessen guter Laune einst mit Ernie und Bert aus der Sesamstraße verglichen hatte, suchte immer wieder den Zug zum Korb. 14 Ludwigsburger Punkte in Folge machten Brown und Rodriguez, darunter ein sehenswerter Dreier von Brown über zwei Spieler hinweg zum 32:23 bei Viertelende.

Ludwigsburg blieb in Spiellaune. Besonders Hulls wusste mit sehenswerten Assists zu glänzen. So setzte er auch den Ex-MBC-ler Tremmell Darden per No-Look-Pass in Szene, der mit spektakulärem Dunk zum 48:31 abschloss, ehe es mit einer komfortablen 51:35-Führung in die Halbzeit ging. „Tremmell war sehr motiviert gegen seine Ex-Mannschaft“, stellte Patrick über den 39-jährigen Routinier (13Punkte) in seinem Team fest.

Viel Gegenwehr kam nicht mehr von den Gästen aus Weißenfels. Das Spiel wurde fahrig, was den Riesen nicht ganz ungelegen kam. Mehrfach hob Trainer Patrick nach der Partie die zurückliegenden Englischen Wochen hervor und freute sich, die Minuten seiner Spieler gleichmäßig verteilt zu haben. „Wenn wir hart und intensiv gespielt und gut verteidigt haben, hatten wir einen klaren Vorteil“, sagte er.

Neben dem spielfreudigen Hulls mit neun Assists stach im Angriff besonders Brown hervor. Im Eins-gegen-Eins war der dribbelstarke sowie pfeilschnelle Guard überhaupt nicht in den Griff zu kriegen. Am Ende kam Brown auf 19 Zähler – beeindruckte seinen Trainer aber mit ganz anderen Fähigkeiten. „In der Offensive wissen wir, dass er Punkte machen kann, aber das war seine bisher beste Leistung in der Verteidigung“, freute sich Patrick. Mehrfach machte Brown dem besten Scorer der Liga das Leben schwer. Michal Michalak kam für die Gäste dennoch auf 21 Punkte. „Barry hat ihm aber einige schwere Minuten bereitet“, sagte Patrick.

Nach einer 70:54-Führung vor dem letzten Viertel plätscherte das Spiel vor sich hin. Die Ludwigsburger ließen die Führung sogar anwachsen und genossen den Schongang, denn schon am Ostermontag (15 Uhr/Magentasport) ist der Spitzenreiter bei der BG Göttingen erneut gefordert.