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Basketball
Korbleger von Simon Linder

In der zweiten Saison in Folge stehen die Ludwigsburger Basketballer im Viertelfinale der Basketball Champions League. In der vergangenen Spielzeit kam in dieser Runde das bittere Aus: Die Riesen verloren gegen Banvit Bandirma durch einen Treffer in letzter Sekunde von Jordan Theodore. Dieses Jahr wollen die Riesen es besser machen und ins Final Four einziehen. Vergangenen Dienstag jedoch verlor das Team das Hinspiel in der MHP-Arena gegen Bayreuth mit fünf Punkten Differenz. Das Rückspiel findet am Mittwoch in Oberfranken statt – dort stehen die Riesen mit dem Rücken zur Wand und müssen mit mindestens sechs Punkten Differenz gewinnen, um das Viertelfinale zu überstehen. Dass das Entscheidungsspiel nicht in Ludwigsburg stattfindet, ist einer von drei Kritikpunkten, die am Format von Achtel- und Viertelfinale in der Champions League zu äußern sind:
Ludwigsburg. 1. Heimrecht für in der Gruppenphase besserplatzierte Teams : Die Riesen gewannen in der Gruppenphase zwölf ihrer 14 Spiele und belegten damit am Ende Rang 2. Im Achtelfinale setzten sie sich gegen die in ihrer Gruppe drittplatzierten Oldenburger durch. Bayreuth gewann acht Gruppenspiele und erreichte den vierten Platz in seiner Gruppe, besiegte dann im Achtelfinale Gruppensieger Besiktas Istanbul.

Achtelfinale mehr wert

Obwohl sie in der Gruppenphase weniger Spiele gewannen als die Riesen, durfte Bayreuth zuerst auswärts antreten und hat im Heimspiel die Chance, ins Final Four einzuziehen – weil die Gewinner der Achtelfinalduelle zwischen Erst- und Viertplatzierten im entscheidenden Spiel im Viertelfinale Heimrecht haben. Damit sind zwei Achtelfinalspiele unter Umständen mehr wert als 14 Gruppenspiele – hier muss eine Änderung her.

2. Weniger nationale Duelle: Besonders reizt am internationalen Wettbewerb, gegen Mannschaften anzutreten, die man aus dem Tagesgeschäft in der BBL noch nicht kennt. Dass Ludwigsburg zunächst gegen Oldenburg und nun gegen Bayreuth spielen muss, ist für die Zuschauer wenig attraktiv. Die Setzlisten sollten um eine Komponente ergänzt werden, die solche Duelle unwahrscheinlicher macht.

3. Serien statt Hin- und Rückspiel: Das System mit Hin- und Rückspielen ist wohl der größte Störfaktor. Gewinnt das eigene Team das erste Spiel, kann der Sieg wertlos sein, wenn das Rückspiel mit einer größeren Punktedifferenz verloren geht. Die Duelle sind im Endeffekt Spiele über achtzig Minuten mit einer Woche Pause dazwischen. Häufig wissen Teams und Fans nicht, ob sie sich nach einem Sieg überhaupt freuen sollen. Der EuroCup zeigt, wie es geht – hier werden in den K.O.-Runden Best-of-Three-Serien gespielt: Wer zuerst zwei Spiele gewinnt, ist weiter. So sollte es in der Champions League auch sein: Bei einem Basketballspiel sollte es immer darum gehen, zu gewinnen – nicht darum, einen bestimmten Vorsprung zu erreichen.