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Basketball-Bundesliga
MHP-Riesen bauen gegen Alba Berlin auf den Heimvorteil in der ausverkauften MHP-Arena

Das letzte Heimspiel vor ausverkaufter MHP-Arena am 1. Februar 2020: Der damalige Riese Jaleen Smith bedankt sich bei den Fans. Foto: Baumann
Das letzte Heimspiel vor ausverkaufter MHP-Arena am 1. Februar 2020: Der damalige Riese Jaleen Smith bedankt sich bei den Fans. Foto: Baumann
Zwei Jahre, vier Monate und zwei Tage ist es her, dass die Riesen letztmals in der vollbesetzten MHP-Arena spielten. Am Freitagabend wird die Halle wieder ausverkauft sein, wenn die Ludwigsburger gegen Alba Berlin mit dem Rücken zur Wand stehen.

Ludwigsburg. Eine Schweigeminute für die vier Tage zuvor verstorbene Basketball-Legende Kobe Bryant, der heutige Münchner Nick Weiler-Babb als Top-Scorer im Trikot der MHP-Riesen Ludwigsburg sowie eine zum siebten Mal in Serie ausverkaufte MHP-Arena beim 85:78 gegen Rasta Vechta in der Bundesliga. Die Kurzzusammenfassung des bislang letzten Ludwigsburger Heimspiels vor vollbesetzter Halle am 1.Februar 2020 liest sich in vielerlei Hinsicht wie aus einer lange zurückliegenden Zeit. Unbeschwert sieht man Trainer John Patrick oder seinen damaligen Spieler Jaleen Smith auf Fotos mit glücklichen Fans abklatschen. Nach zähen Corona-Jahren schreiben die Riesen am Freitag (19 Uhr/Magentasport) ein neues Kapitel vor ausverkauftem Haus: Gegen Alba Berlin setzen die Ludwigsburger im dritten Halbfinalspiel der Best-of-five-Serie in den BBL-Play-offs auf eben jenen Trumpf einer vollen Halle, auf den sie lange nicht bauen konnten.

„Vorfreude!“, sagt Riesen-Trainer Patrick ohne Zögern auf die Frage nach der Gemütslage vor dem womöglich letzten Spiel der Saison. Nach den zwei Siegen der favorisierten Berliner in den ersten beiden Halbfinal-Partien stehen die Riesen mit dem Rücken zur Wand. Nervosität in Ludwigsburg? Keineswegs: „Es wird das erste Mal seit langer Zeit ausverkauft sein. Das freut uns. Und ja, zu Hause wird es ein ganz anderes Spiel“, sagt Patrick.

Nur drei Niederlagen in der MHP-Arena

Nur drei Niederlagen kassierte sein Team in dieser BBL-Saison in eigener Halle, in der trotz des Erfolgs in dieser Spielzeit nie die volle Kapazität von 4000 Zuschauern ausgeschöpft wurde. Das lag zunächst an Corona-Beschränkungen, zuletzt allerdings auch am ausbleibenden Fan-Interesse, obwohl die Riesen als Vierter in die Play-offs kamen und ins Final Four der Champions League einzogen. „Was hätten wir eigentlich noch mehr aufs Parkett bringen müssen, damit die Resonanz höher ist?“, fragte der 1. Vorsitzende der Riesen, Alexander Reil, jüngst im Interview mit unserer Zeitung.

Während Jaleen Smith, der zwei Jahre in Ludwigsburg spielte und nun für Alba Berlin aufläuft, die volle MHP-Arena bereits kennt, ist es für Justin Simon ein neues Gefühl. Der Forward zählt in seiner ersten BBL-Saison zu den Leistungsträgern der Riesen. In Berlin musste er wegen Allergie- und Atemproblemen aber kürzer treten oder gar ganz passen. „Er wird bei fast 100 Prozent sein“, sagt Patrick über den schmerzlich vermissten US-Amerikaner. Für ihn wird Landsmann Ethan Happ seinen Kaderplatz räumen. „Das Spiel war zu schnell für ihn“, so Patrick über die Aufeinandertreffen mit den Berlinern.

Abschiedsspiel für John Patrick?

In diesen hatten die Riesen mit den Größenvorteilen des Titelverteidigers sowie dessen Kadertiefe zu kämpfen. „Es ist schon krass, wenn man überlegt, dass Johannes Thiemann, Oscar da Silva und Louis Olinde alle von der Bank kommen“, sagt Patrick. „Oscar war bis zum ersten Saisonspiel unser Starter und ist jetzt nicht einmal in der Startaufstellung bei Alba.“

Da Silva ging zu Saisonbeginn mit einigen Nebengeräuschen zum Berliner Konkurrenten. Mehr als nur Nebengeräusche tauchen derzeit rund um die Zukunft von Coach Patrick auf. Der Trainer soll vor einem Abschied nach Japan stehen, sein Club bestätigte bereits Gespräche über eine mögliche vorzeitige Trennung vom bis 2023 unter Vertrag stehenden Riesen-Macher. „Es gibt nichts Neues, wir fokussieren uns auf das Spiel“, sagt Patrick kurz angebunden auf die Frage, ob die Partie gegen Alba womöglich seine letzte an der Seitenlinie in der MHP-Arena sein wird. Immerhin dürfte er sie dann im ausverkauften Zustand in Erinnerung behalten.