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Champions League
MHP-Riesen Ludwigsburg sind in Cluj-Napoca nicht zu stoppen

Überragend: Riese Jordan Hulls (links) kommt auf 21 Punkte.Foto: BCL
Überragend: Riese Jordan Hulls (links) kommt auf 21 Punkte.Foto: BCL
Die MHP-Riesen Ludwigsburg haben es geschafft: Durch eine beeindruckende Leistung und den daraus resultierenden 79:73-Erfolg in Cluj-Napoca ist der Basketball-Bundesligist zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte ins Finalturnier der ChampionsLeague eingezogen.

Ludwigsburg. Drei Viertel spielten die MHP-Riesen Ludwigsburg gegen Cluj Napoca überragend. Im vierten Durchgang wurde es dann doch noch spannend, weil Cluj Napoca vor 10000 Zuschauern in der BT-Arena alles gab. Doch am Ende zogen die Ludwigsburger mit einem 79:73-Erfolg verdient ins Finalturnier der Champions League ein. Nach einer knappen 73:76-Niederlage im ersten Duell und einem 92:75-Sieg im zweiten Spiel waren die Schwaben auch am Dienstagabend im dritten Spiel der Viertelfinalserie das bessere Team. „Wir sind cool geblieben, trotz der beeindruckenden Atmosphäre. Das war das wichtigste“, lobte Riesen-Trainer John Patrick sein Team.

Spanischer Gegner im Halbfinale

„Das sind die Spiele, für die man lebt“, freute sich Jonah Radebaugh im Anschluss. Der überragende Jordan Hulls sagte: „Wir wussten, dass es hart wird. Deshalb wollten wir so hart spielen, wie wir können. Viele dachten, wir sind nicht gut genug für das Finalturnier. Jetzt sind wir bereit für die nächste Herausforderung.“ Beim Finalturnier vom 6. bis 8. Mai in Bilbao (Spanien) treffen die Riesen nun auf das spanische Team BAXI Manres. Zudem haben sich Hapoel Holon und Lenovo Teneriffa qualifiziert. Im Jahr 2018 schaffte Ludwigsburg schon einmal den Sprung ins FinalFour und wurde in Athen Vierter.

Ihre anfängliche Nervosität legten die Ludwigsburger schnell ab. In der dritten Minute wurde Jonah Radebaugh beim Dreierversuch gefoult, vergab aber alle drei Freiwürfe. Doch die Riesen kamen immer besser in die Partie. Zunächst wechselte die Führung mehrfach – bis Ethan Happ, Tremmel Darden und wieder Happ für die Gäste das 13:9 erzielten. Der starke Hulls ließ mit einem Dreier kurz vor Viertelende das 16:11 folgen und legte gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs zum 18:11 nach.

Die Riesen waren nun voll im Spiel und ließen den Gastgebern kaum Luft zum Atmen. Wieder Hulls per Dreier (28:17) und ein paar Minuten später Jacob Patrick aus der Distanz (35:20) bauten die Führung aus. Doch vor allem in der Defensive glänzten die Ludwigsburger und hielten den Gegner bis zur Halbzeit bei nur 23 Punkten (23:37). Dabei verursachten die Schwaben 13 Ballverluste beim Gegner und erlaubten sich selbst nur drei.

Cluj-Napoca gibt nicht auf

Ans Aufgeben dachte Cluj-Napoca noch lange nicht und startete mit zwei Dreiern in Folge zum 29:37 in die zweite Hälfte. Aus dem Konzept bracht es die Riesen nicht – im Gegenteil: Ludwigsburg gelang ein furioser Gegenangriff. Erst James Woodard mit Dreipunktespiel, dann Hulls per Dreier und schließlich Radebaugh mit einem gewaltigem Dunk nach seinem Steal verschafften Ludwigsburg wieder Luft und eine 47:31-Führung (25. Minute). Die Rumänen versuchten, sich weiter aufzubäumen und auch in der Halle gaben die Fans alles. Dennoch blieb Ludwigsburg mit 56:42 in Führung und nahm einen 14-Punkte-Vorsprung in das Schlussviertel.

Dabei schien es plötzlich, als bekämen die Riesen weiche Knie. Stück für Stück kämpfte sich Cluj-Napoca zurück und verkürzte gegen nervös wirkende Ludwigsburger sechs Minuten vor dem Ende auf 51:58. Die Schlussminuten waren zerfahren, geprägt von vielen Freiwürfen auf beiden Seiten – und hitzig. Bei einem Angriff der Gäste bekam Woodard den Ball an den Fuß. Die Schiedsrichter übersahen diesen Regelverstoß. Das brachte Cluj-Coach Mihai Silvasan in Rage, er kassierte sein zweites Technisches Foul und flog aus der Halle. Es blieb spannend. Immer wieder kämpfte sich Cluj-Napoca auf sechs Punkte heran und versuchte mit allen Mitteln noch auszugleichen. 34,2 Sekunden vor dem Ende gelang den Gastgebern sogar das 68:72. Aber die Ludwigsburger blieben cool.