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Basketball-Bundesliga
Ohne Drama geht es bei Riesen nicht

Organisator der Ludwigsburger Spiels: Konstantin Klein (links) gegen Seth Hinrichs. Foto: Baumann
Organisator der Ludwigsburger Spiels: Konstantin Klein (links) gegen Seth Hinrichs. Foto: Baumann
Nach drei guten Spielabschnitten und einem wackeligen Schlussviertel haben die MHP-Riesen Ludwigsburg das Spitzenteam Rasta Vechta mit 102:98 besiegt. Der Basketball-Bundesligist erhält sich dadurch die Chance auf die Play-off-Teilnahme.

Ludwigsburg. Eine halbe Stunde nach dem 102:98-Sieg der MHP-Riesen Ludwigsburg gegen Rasta Vechta saß Konstantin Klein auf dem Tisch des Kampfgerichtes, einen dicken Eisbeutel um das Knie gewickelt. „Es ist nichts Schlimmes“, gab der Basketball-Profi gleich Entwarnung. Der gebürtige Berliner hatte sich bereits in der ersten Saisonhälfte zwei heftige Verletzungen zugezogen, doch davon hat er sich mittlerweile erholt.

Im Bundesliga-Spiel agierte Klein am Samstag als erster Spielmacher. Er vertrat Jordon Crawford, der wegen einer Gehirnerschütterung ausfiel. Klein machte seine Sache gut, knapp war es dennoch. „Es war eine Energiefrage, eine Konzentrationsfrage. Vechta stellte die Defensive um, da haben wir keine Antwort gefunden und wir hatten zu viele Turnover. Aber wir haben gewonnen und das ist, was zählt“, analysierte Klein den vierten Spielabschnitt.

Ohne Zittern geht es bei den Riesen in dieser Saison nicht. Die 3595 Zuschauer in der MHP-Arena staunten, als Ludwigsburg nach drei souveränen Vierteln mit 88:69 gegen das Spitzenteam Rasta Vechta führte. 19 Punkte Vorsprung vor dem Schlussdurchgang, eigentlich eine klare Sache. Dass es am Ende nur noch vier Punkte waren, lag an einem zerfahrenen und schwachen Schlussviertel der Gastgeber.

Plötzlich machten die Ludwigsburger einfache Fehler, agierten überhastet. Der bis dahin starke Klein spielte einen Fehlpass, Donatas Sabeckis warf den Ball gleich zweimal viel zu hoch zu seinen Mitspielern. Dazu mussten Adam Waleskowski (35. Minute) und später Owen Klassen (37.) mit dem fünften persönlichen Foul vom Feld. Zwei Minuten vor Schluss kamen die Norddeutschen so beim 92:93 bis auf einen Punkt an Ludwigsburg heran.

Die Riesen hatten Glück, dass Vechta nicht alle Fehler eiskalt nutzte. Sonst wäre die Aufholjagd der Gäste erfolgreich gewesen. Stattdessen traf Riese Marcos Knight neun Sekunden vor Ablauf der Uhr zum 100:95. Als Lamont Jones bei einer Restzeit von 4,1 Sekunden gefoult wurde, traf er seine Freiwürfe zum 102:98. In der Halle wurde es laut – Ludwigsburger Jubelschreie. „Es war ein offenes Spiel in den letzten zwei Minuten. Ich bin stolz, dass wir gewonnen haben“, sagte Riesen-Trainer John Patrick im Anschluss. Stolz konnte Patrick auch auf die ersten drei Viertel seiner Mannschaft sein. Gleich zu Beginn gingen die Ludwigsburger in Führung und gaben sie nicht mehr ab. Der Ausfall von Crawford war dem Spiel der Schwaben nicht anzusehen. Der US-Amerikaner war bei der 75:81-Niederlage am Mittwoch in Bremerhaven böse auf den Kopf gefallen. Klein fand sich in seiner Rolle als Vertreter auf Anhieb zurecht. Er bewegte den Ball gut und steuerte das Spiel der Riesen routiniert, obwohl er diese Rolle in erster Verantwortung erstmals für die Gelb-Schwarzen übernahm. „Ich fand ihn sehr solide. Konsti gibt immer alles. Er hat uns organisiert“, lobte Patrick den 27-Jährigen.

Auch Sabeckis bekam ein Sonderlob. Der Litauer traf vier Dreipunktewürfe und machte sein bisher bestes Spiel für die Riesen, auch wenn er in der Schlussphase wackelte. Zu Beginn des zweiten Viertel traf er sogar zweimal in Folge aus der Distanz zum 40:28. Zudem half der Leihspieler von Zalgiris Kaunas in der Defensive. Nach der Partie durfte er beim gemeinsamen Feiern mit den Fans den Part des Vorsängers übernehmen.

Die Ludwigsburger haben durch den Erfolg ihre minimale Chance auf die Play-off-Teilnahme erhalten. Dazu sollten die Gelb-Schwarzen die restlichen beiden Duelle am Freitag bei der BG Göttingen und am Sonntag gegen Alba Berlin gewinnen und gleichzeitig auf Patzer der Konkurrenz hoffen.