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Riesen-Fans haben neuen Liebling: Quirin Emanga

Kraftvoll und mit Riesen-Selbstbewusstsein: Quirin Emanga Noupoue. Foto: Baumann,
Kraftvoll und mit Riesen-Selbstbewusstsein: Quirin Emanga Noupoue. Foto: Baumann,
Die Ludwigsburger Basketballer sind noch nicht über den Berg, dennoch war der mühsam erkämpfte 82:70-Arbeitssieg gegen Aufsteiger Merlins Crailsheim ein wichtiger Schritt in Richtung Play-off-Plätze. Eine weitere Erkenntnis: Mit Quirin Emanga – gerade 18 Jahre jung – haben die MHP-Riesen einen neuen Sympathie- und Hoffnungsträger.

Ludwigsburg. „Kiwi war heute unser Joker. Er spielte ein sehr solides Spiel. Das ist umso erstaunlicher, da er schon um 17 Uhr im Regionalligaspiel (93:92-Sieg) in Möhringen unser Schlüsselspieler war und 17 Punkte aufgelegt hat“, lobte Trainer John Patrick den Youngster.

Zu recht: Quirin Emanga Noupoue – so der vollständige Name – legte nicht nur drei spektakuläre Dreier auf. Der vor einem Jahr von Karlsruhe über Marbach zu den Riesen gewechselte Shooting Guard, dessen Eltern aus Kamerun stammen und der im elsässischen Wissembourg geboren wurde, empfahl sich mit einer Einsatzzeit von 22:33 Minuten, die ihm Trainer Patrick zugestand, auch für höhere Aufgaben.

Die begeisterten Fans ließen ihren neuen Liebling nach der Partie frenetisch hochleben: Mit neun Punkten, drei Rebounds und drei Steals war er der „X-Faktor“ (Patrick) der Ludwigsburger, der zwei Siege binnen fünf Stunden feiern durfte.

Die Euphorie um Emanga konnte den ernüchternden Eindruck, den dieses richtungsweisende Derby gegen den wacker kämpfenden Aufsteiger aus Crailsheim hinterließ, allerdings nicht aufpolieren. Karim Jallow verletzte sich im zweiten Viertel am Knie und kam nicht mehr zum Einsatz. Ludwigsburg vermochte die von Riesen-Chef Alexander Reil bemängelte Inkonstanz nicht ablegen. Eine 19-Punkte-Führung beim Stande von 43:24 ging im dritten Viertel beinahe noch verloren.

Die Disziplinlosigkeit von Adam Waleskowski, der zwar vier von vier Dreiern versenkte und mit 16 Punkten zweitstärkster Riesen-Werfer hinter Lamont Jones (19 Punkte) war, schmälerte die Gesamtbilanz weiter. Nach zwei technischen Fouls musste Waleskowski drei Minuten vor Spielschluss in die Kabine. „Er hatte seine Emotionen wieder einmal nicht im Griff“, schimpfte Patrick.

Ende des dritten Viertels kamen die Merlins noch einmal auf drei Punkte heran (54:51). „Aufgrund unserer guten Rebound-Leistung mit 15 Offensivrebounds hatten wir die Chance zum Sieg. Trotz dessen haben wir zu viele Ballverluste produziert und die entscheidenden Würfe nicht getroffen“, klagte Crailsheims finnischer Coach Tuomas Iisalo nach der zehnten Saisonniederlage und fügte resigniert hinzu: „Wir schaffen es nicht, die Spiele, in denen wir auf Augenhöhe sind, auch zu gewinnen.“

Das Spiel begann sehr zäh, dann aber übernahm Ludwigsburg das Ruder. Vor allem jenseits der Drei-Punkte-Linie zeigten sich die Hausherren zielsicher. Waleskowski (2), Jones und Clint Chapman, der sich nach seinem Liga-Debüt in Braunschweig nahtlos in das Riesen-Gefüge einreihte, trafen bis zur 22:13-Führung nach dem ersten Viertel aus der Distanz. Am Ende standen zwölf Dreier der Riesen acht verwertete Distanzwürfe der Merlins gegenüber.

Die Crailsheimer trafen in der Offensive zu oft die falsche Entscheidung und stellten sich damit selbst ein Bein. Mit zunehmender Dauer wurde das Spiel hektischer und es entwickelte sich zu einem offenen Schlagabtausch. Die Zauberer kamen noch einmal auf fünf Punkte (69:64) heran, doch in der Crunchtime behielten die Riesen dank ihres Frontmans Lamont Jones – und der hellwachen Performance von Quirin Emanga – die Oberhand.