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Basketball-Pokal
Riesen geben den Sieg aus der Hand

Die MHP-Riesen Ludwigsburg sind bereits in der ersten Runde des Ligapokals ausgeschieden. Bei der BG Göttingen unterlag der Basketball-Bundesligist nach hoher Führung noch mit 67:72.

Göttingen. Der Traum vom Einzug ins Viertelfinale des reformierten BBL-Pokals ging für Basketball-Bundesligist MHP Riesen Ludwigsburg jäh zu Ende. Vor 2168 Zuschauern verlor das Team des ehemaligen Göttinger Coaches John Patrick bei der BG Göttingen mit 67:72 (31:32) und schied damit im Achtelfinale aus. Somit entgehen den Schwaben auch 50 000 Euro Prämie, die die Liga für die Viertelfinalisten ausgesetzt hat.

„Ein verdienter Sieg für Göttingen“, resümierte Patrick nach dem Spiel in seiner alten Heimat, der am Vormittag noch in der Nähe seines Hauses auf der von früher gewohnten Waldstrecke gelaufen war. „Nach dem dritten Viertel haben wir ein bisschen relaxed, das wurde dann hart bestraft. Enttäuschend, wie wir im vierten Viertel überrollt wurden, nachdem wir im dritten noch so gut gespielt haben“, kommentierte Patrick die Wende in einer Partie, die die Riesen sicher gewonnen zu haben glaubten.

Kurz vor Ende des dritten Abschnitts führte das Team um den früheren BGer Adam Waleskowski mit 54:38 – eigentlich eine klare Sache für eine Mannschaft vom Format Ludwigsburgs. Doch mit Beginn des letzten Durchgangs wendete sich das Momentum.

Ein Dreier des serbischen BG-Zugangs Mihajlo Andric, ein Dreier des Ex-Ludwigsburgers Michael Stockton, ein Zweier von Stockton und drei verwandelte Freiwürfe von Andric – so wurde aus dem 42:57 nach 30 Minuten flugs ein 53:57.

Göttingen war wieder dran, die Fans verwandelten die S-Arena in ein Tollhaus. Ludwigsburgs überragender Spielmacher Jordon Crawford hielt zwar mit vier Punkten dagegen, doch die „Veilchen“ waren nun im Lauf. Vor allem dank des in vorherigen Spielen eher unscheinbaren Derek Willis. Der lange Schlaks erzielte zehn seiner 19 Zähler im letzten Viertel; der Center war es auch, der 3:35 Minuten vor Schluss zum 63:63 ausgeglichen hatte.

Knapp zwei Minuten vor Ende war für Waleskowski nach dem fünften Foul Schluss. Nicht der erste Ausschluss für die Riesen in diesem Spiel, denn auch für Bogdan Radosavljevic war vorzeitig Feierabend. Das erste Technische Foul kassierte er kurz vor Schluss des ersten Viertels, das zweite in der 18. Minute zusammen mit Göttingens Darius Carter. „Beide Male wegen Trash-Talk“, erklärte Coach Patrick. „Er ist verantwortlich für sein Benehmen und muss die Konsequenzen tragen.“ So blieb es bei nur 2:56 Minuten Einsatzzeit für Radosavljevic. Nur gut sieben Minuten spielte Neuzugang Trevor Mbakwe, der nach einem Rempler mit Schulterproblemen ausschied. Und auf Konstantin Klein konnte Patrick (noch) nicht zurückgreifen.

„Die elf Göttinger Punkte in vier Aktionen zu Anfang des letzten Viertels war unser Knock-out-Punch“, meinte Patrick weiter, dessen Team erneut eine schwache Dreierquote (nur 15 Prozent, 4 von 26 versuchen) aufwies. Auffällig: Erneut kassierten die Riesen in einem Viertel 30 Punkte – in Göttingen im letzten, zuvor jeweils in den dritten Abschnitten.

„Das war ein hart umkämpftes Spiel“, biss sich der Waleskowski auf die Lippen, nachdem er zusammen mit David McCray und den Göttingern Stockton und Carter die Partie (und das Leben) hinterher durchgesprochen hatten.