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Basketball-Bundesliga
Riesen-Kraftakt entzaubert Merlins

Der lange Arm des Thomas Wimbush: Der Flügelspieler (am Ball) setzt sich gegen Fabian Bleck (links) durch und wird mit 19 Punkten bester Scorer der Ludwigsburger.Fotos: Baumann
Der lange Arm des Thomas Wimbush: Der Flügelspieler (am Ball) setzt sich gegen Fabian Bleck (links) durch und wird mit 19 Punkten bester Scorer der Ludwigsburger. Foto: Baumann
Die Ludwigsburger Basketballer haben ihre Vorherrschaft in Baden-Württemberg eindrucksvoll untermauert. Mit dem 92:83-Derbysieg gegen die Hakro Merlins Crailsheim feierten die MHP-Riesen den sechsten Erfolg im siebten Spiel.

Crailsheim. John Patrick und Iisalo Tuomas hatten auch nach der nervenaufreibenden Basketball-Show in den Katakomben der „Stierkampfarena“ minutenlang noch einiges zu besprechen. Zu vielseitig, zu spannungsgeladen, zu spektakulär und einfach zu mitreißend war das Match der beiden momentanen BBL-Spitzenteams in der markanten Arena Hohenlohe, die nebenbei auch als Rinder-Auktionshalle genutzt wird, gewesen, als dass die beiden schweißgebadeten Trainer gleich zur Tagesordnung hätten übergehen können. „Ich bin sehr stolz auf mein Team“ sagten sowohl Patrick als auch Iisalo zuvor in der Pressekonferenz.

Der MHP-Riesen-Coach, weil seine Mannschaft nach dem nicht mehr für möglich gehalten „Comeback“ der Zauberer im vierten Viertel am Ende doch noch die „Big shots“ traf und den 92:83-Sieg verdientermaßen nach Hause trug, Iisalo deswegen, weil sein Team auch ohne seinen verletzten Leistungsträger Jeremy Morgan gegen „eines der besten fünf Vereine der Liga“ auf Augenhöhe dagegengehalten hatte.

Höchstes Lob von Seiten des Gegners

Höchstes Lob von Gegners Seite also für die MHP-Riesen, die über drei Viertel eine Gala-Vorstellung ablieferten, im Schlussviertel aber vor der tobender Kulisse aus 2705 Zuschauern in Schlingern gerieten und dann doch die Klasse und Nervenstärke besaßen, mit einem Kraftakt die wirbelnden Merlins zu entzaubern.

Nach zögerlichem Beginn zeigten sich die Gäste vor allem in den Distanzwürfen äußerst sicher. Nick Weiler-Babb (2), Jaleen Smith, Konstantin Konga und Thomas Wimbush trafen aus einer starken Defense heraus, während die Gastgeber überhaupt nicht ins Laufen kamen. Von sieben Dreier-Versuchen der Merlins fand im ersten Viertel kein einziger den Weg in den Korb. Erst der Buzzer Beater von Sebastian Herrea, der in der zweiten Halbzeit mit am Ende 22 Punkten neben Javontae Hawkins (23) zum Topscorer der Partie wurde, brachte die Zuschauer in Derby-Stimmung.

Wie schon in den vergangenen Partien ließ sich Ludwigsburg in keinster Weise aus dem Konzept bringen. Marcos Knight lochte nach vergebenem Tempogegenstoß über Khadeen Carrington gekonnt mit dem Rücken zum Korb zum 24:20 ein – mehr Ballgefühl geht nicht! Danach schraubte ein 7:0-Lauf die Führung erstmals zweistellig (35:25), nach einigen Fahrlässigkeiten beendete Weiler-Babb die erste Halbzeit mit einem schönen Tipp-in zum 46:40.

Aus der Pause kamen beide Teams mit einem Höchstmaß an Energie. Auf Ludwigsburger Seite übernahm Smith die Initiative, nach drei Vierteln schien die hochklassige Partie beim 75:61 eigentlich entschieden. Doch Crailsheim steckte nicht auf und verkürzte in einem wilden Schlussviertel – begünstigt durch einige kuriose Schiedsrichterentscheidungen – noch einmal auf sechs Punkte (69:75). Erst nach einer Auszeit brach bei Ludwigsburg der Bann und die Riesen entschieden in einem Kampf auf Biegen und Brechen dank ihres starken Duos Wimbush (19 Punkte) und Carrington die Crunchtime zu ihren Gunsten.