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Basketball-Champions-League
Riesen: Ludwigsburg ist nicht Athen

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Geteilte Freude, doppelte Freude: „Wir holen den Pokal!“, singen die MHP-Riesen gemeinsam mit ihren Fans nach dem Triumph in der Bayreuther Oberfrankenhalle. Fotos: Baumann
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Die Euphorie hat sich kaum gelegt, da hat der Alltag die Ludwigsburger Basketballer zurück. Einen Tag nach dem 89:77 gegen Bayreuth, der den MHP-Riesen mit dem Einzug ins Champions-League-Halbfinale den größten Erfolg ihrer Vereinsgeschichte beschert hat, steht fest: Die Finalrunde findet in Athen statt.

Ludwigsburg. „Es ist sicher nicht so, dass wir uns nicht bemüht hätten, aber Ludwigsburg ist nun mal leider nicht Athen. Deswegen haben wir uns nicht um die Ausrichtung beworben“, fasste Alexander Reil gestern die Gründe zusammen, warum das zweite Finalturnier der Champions-League-Geschichte nicht in der Barockstadt stattfinden wird.

Neben den hohen Garantieleistungen, die der Welt-Basketballverband Fiba für sein größtes europäisches Vereinssportevent erwarte, seien schon die logistischen Voraussetzungen – angefangen bei den Hotels bis hin zur Hallenkapazität – kaum ausreichend, betonte der Vorsitzende der MHP-Riesen. Neben Ludwigsburg haben sich AS Monaco, AEK Athen und UCAM Murcia für das Halbfinale dieses kleineren Europapokal-Wettbewerbs qualifiziert.

Gestern Abend verkündete dann die Champions League, dass Athen der Austragungsort für die Halbfinals am 4. Mai und das Finale am 6. Mai sein wird. Nachdem im vergangenen Jahr mit Teneriffa der spanische Gastgeber den Titel erobert hatte, erhält in diesem Jahr – wie zu erwarten war – Athen den Zuschlag als Ausrichter. „Die Griechen sind super für Basketball zu begeistern und die Halle auf dem einstigen Olympiagelände ist riesig“, glaubte auch Reil schon vor der offiziellen Bekanntgabe an AEK, das bereits vor einem Jahr Gruppengegner der Riesen war und am Mittwoch mit dem Viertelfinalerfolg gegen Straßburg IG in die Runde der letzten vier einzog.

Zumindest am Abend ihres großen Triumphes war es den erschöpften Riesen gleichgültig, wo ihre erfolgreiche Champions-League-Reise in diesem Jahr enden wird. „Am besten irgendwo, wo es warm ist! Aber nein, es ist uns egal, wo es ist!“, scherzte ein überglücklicher Trainer John Patrick nach dem Spiel, das seiner Mannschaft nach der 81:86-Hinspielniederlage alles abverlangt hatte.

„Das war ein unglaublicher Kampf. Wir haben alles gegeben, was wir konnten. Am Ende haben einige Jungs wirklich groß aufgedreht“, sagte Ludwigsburgs Thomas Walkup, dessen Komplimente vor allem an Kerron Johnson und Justin Sears gerichtet waren. Johnson war der unbedingte Siegeswille deutlich anzumerken. In der Offensive war der Point Guard kaum zu halten und legte nach dem missglückten Start den ersten Lauf des Spiels auf, der die Riesen auf 33:24 davonziehen ließ. Obwohl später mit vier Fouls belastet, trieb Johnson sein Team unbeirrt nach vorne und sammelte mit 16 Punkten die meisten Zähler.

Justin Sears, schon am vergangenen Sonntag im Bundesligaspiel gegen Bamberg der Ludwigsburger Topscorer, blieb in der nervenaufreibenden Schlussphase eiskalt, während Kapitän David McCray schon zuvor mit drei wichtigen Dreiern bewiesen hatte, dass die Riesen auf ihn zählen können, wenn es darauf ankommt.

„Ich sage so etwas nicht oft, aber es waren die enorme Intensität und der Wille, am Ende aber die ehrliche Freude und schiere Begeisterung der Spieler, die mir am meisten imponiert haben“, räumte Reil ein. Bereits am Samstag geht es in der Bundesliga weiter. Gegen Oldenburg gilt es, Platz 3 im Kampf um die Play-offs zu sichern.