Bamberg. Die Bundesligapartie am Ostersonntag gegen den amtierenden deutschen Meister war für den Tabellendritten aus Ludwigsburg in erster Linie eine Pflichtaufgabe vor dem richtungsweisenden Champions League-Viertelfinalrückspiel, der sich die Riesen dann aber doch mit aller Hingabe entledigten. Hinweise, wie sich die Mannschaft am kommenden Mittwoch nach dem verlorenen Hinspiel (81:86) gegen Bayreuth präsentieren wird, vermochte niemand zu ziehen. Zu groß war das Leistungsgefälle im Laufe des Spiels. „Am Ende haben wir zu viele Fouls begangen, darunter technische Fouls. Das hat uns mindestens 4 Punkte gekostet“, lautete das kurze Fazit von Riesen-Trainer John Patrick.
Schon in der ersten Spielhälfte führten die Bamberger, für die es um wichtige Punkte im Kampf um die Play-offs ging, zwischenzeitlich mit 20 Punkten (41:21). Dann aber machten es die Riesen in einem Spiel mit allen denkbaren Hochs und Tiefs richtig spannend und verlangten dem amtierenden deutschen Meister alles ab.
Justin Sears Topscorer mit 24 Punkten
4:09 Minuten dauerte es, bis Patrick beide Auszeiten, die ihm in der ersten Halbzeit zustehen, genommen hatte. 5:12 lagen seine Ludwigsburger da zurück, 24:17 führten die Gastgeber nach dem ersten Viertel. Und Bamberg drückte weiter aufs Gaspedal: Ein 16:0-Lauf brachte die 41:21-Führung (17.), ehe die Gäste – angeführt von einem nicht zu bremsenden Justin Sears, der am Ende 24 Punkte und 6 Rebounds verzeichnete –, endlich zu ihrem Spiel fanden. Ludwigsburg konterte mit einem 10:0-Lauf, der bis zur Pause den Rückstand auf nur noch 10 Zähler verkürzte (41:31).
In der zweiten Spielhälfte war es ein Spiel auf Augenhöhe, die Barockstädter kamen Punkt um Punkt heran: Adam Waleskowski markierte zwei Minuten vor Ende des dritten Spielabschnitts das 49:52, doch zur Führung sollte es nicht reichen. Bamberg verteidigte seinen knappen Vorsprung bis ins Schlussviertel (60:54).
In dem besorgte wiederum Sears die ersten Punkte zum 60:58. Rocky Trice zum 64:61 und Waleskowski zum 66:64 jeweils per Dreier dokumentierten den Siegeswillen der Gäste, die in den entscheidenden Situationen dann doch Nerven zeigten: Allein Scharfschütze Adika Peter-McNeilly scheiterte bei seinen insgesamt 7 Versuchen aus der Distanz sechsmal. Am Ende war es die Nervenstärke von der Freiwurflinie, die dem Meister den dringend benötigten Heimsieg einbrachte und so auf einem Play-off-Platz hielt.