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Basketball
Riesen mit viel Schwung gegen Elan

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Die Leichtigkeit des Spiels: Justin Sears (l.) und Dwayne Evans reiten mit den MHP-Riesen Ludwigsburg derzeit auf der Erfolgswelle. Foto: Baumann
Sonntag Bundesliga, Mittwoch Champions League, Freitag Bundesliga: Der Terminkalender der Ludwigsburger Basketballer quillt über. Dennoch gehen die MHP-Riesen heute mit viel Schwung gegen das französische Team von Elan Chalon.

Ludwigsburg. John Patrick ist sicher keiner, der auf einer kurzweiligen Erfolgswelle gleich in den siebten Himmel schwebt. Trotzdem kann auch der Coach der MHP-Riesen den Stolz über sein Team nicht verhehlen. „Wir machen schon vieles richtig“, sagt er und das ist als dickes Lob zu verstehen. 17 Siege und nur zwei Niederlagen (gegen Gießen und gegen den Champions-League-Gegner Teneriffa) nach den bisherigen Pflichtspielen sprechen ohnehin eine Sprache für sich.

Trotz dieser beeindruckenden Zwischenbilanz warnt der Coach vor Übermut: „Ich möchte nicht auf die Euphoriebremse treten, aber es ist noch sehr früh in der Saison und auch die anderen Mannschaften werden sich weiter entwickeln.“

Dass die hohe Belastung die Spieler an ihre Grenzen führt, dafür ist die laufende Woche ein Paradebeispiel. Konnte Patrick beim 94:54-Kantersieg am Sonntag gegen Aufsteiger Gotha noch einen Teil seiner Starter „schonen“, wie er sagt, so muss er heute Abend (Spielbeginn 20.30 Uhr) wieder in die Vollen gehen. Mit Elan Chalon gastiert der französische Meister in der MHP-Arena, bereits am kommenden Freitag geht es zum Bundesliga-Rivalen Mitteldeutscher BC. „Das Problem ist, dass wir nicht nur im Rhythmus zwei Tage Training – Pause – Spiel sind, sondern dass wir nur 48 Stunden später wieder antreten müssen – und das auswärts nach einer fünfstündigen Busfahrt“, so Patrick. Besonders Center Johannes Thiemann, der bereits in der Saisonvorbereitung mit der Nationalmannschaft unterwegs war, benötige dringend eine Pause.

Umso erfreulicher bewertet Patrick den jüngsten Auftritt von Florian Koch, der gegen Gotha mit 22 Punkten bester Scorer war. „Er war auch schon auf Teneriffa sehr gut, muss aber noch mehr Konstanz in sein Spiel bringen“, sagt Patrick, der neben Koch auch auf die beiden anderen BBL-Rookies Niklas Geske und Elgin Cook setzt. „Sie alle benötigen Spielzeit und ich bin froh, dass sie sich so präsentieren“, so Patrick.

Im Gegensatz zum Höhenflug der Ludwigsburger verlief der Saisonstart für Elan Chalon alles andere als zufriedenstellend. In der französischen Meisterschaft gab es aus den ersten acht Partien lediglich einen Sieg. Damit ist Elan aktuell Schlusslicht der Tabelle.

Besser läuft es in der Champions League. Hier gewann Chalon seine beiden Heimspiele gegen Paok Saloniki und Capo d’Orlando deutlich. Auswärts wartet die von Jean-Denys Choulet trainierte Mannschaft im fünften Ligaspiel noch auf ein Erfolgserlebnis.

Der zähe Saisonstart täuscht aber über die gute individuelle Qualität hinweg. Mit dem 2,08 Meter großen Belgier Khalid Boukichou wurde auf der Centerposition noch einmal nachgerüstet. „Das macht sie noch athletischer“, sagt Patrick, für den sein Trainerkollege Choulet kein Unbekannter ist. Beide trafen im Euro-Challenge-Halbfinale 2010 aufeinander – Patrick damals an der Seitenlinie für Göttingen, Choulet für Roanne. Patricks Team siegte und holte schließlich auch den Europapokalsieg. Ein gutes Omen?