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Basketball-Bundesliga
Routinier WoBo führt Riesen mit Topwerten zum Triumph

Bestnoten für den Riesen-Routinier: Jonas Wohlfarth-Bottermann (l.). Foto: A. Burmann.
Bestnoten für den Riesen-Routinier: Jonas Wohlfarth-Bottermann (l.). Foto: A. Burmann.
Jaleen Smith, Jordan Hulls, Tremmell Darden, Barry Brown jr., Lukas Herzog – die MHP-Riesen Ludwigsburg hatten in dieser Basketballsaison schon einige Topscorer. Mit Jonas Wohlfarth-Bottermann gesellte sich beim 89:75-Sieg in Oldenburg nun ein weiterer Matchwinner hinzu. Mit 23 Punkten und 11 Rebounds war der 30-jährige Routinier der Garant für den 13. Sieg in Folge für den Bundesliga-Tabellenführer.

Oldenburg. Das Double-Double in einer von den Riesen vor allem in der ersten Spielhälfte souverän geführten Partie war für den 2,08 Meter großen Center die persönliche Bestmarke in seiner langen Bundesliga-Karriere. In dem Spitzenspiel gegen den Tabellendritten Oldenburg, der die letzten neun Spiele gewonnen hatte, verzeichnete „WoBo“ bereits zur Halbzeit (53:31) mit 13 Punkten Topwerte.

Viel war spekuliert worden, wie die nominelle kleinste Mannschaft gegen die mit vier Zwei-Meter-Männern ausgestatteten Niedersachsen bestehen könnte. Doch Ludwigsburg – phasenweise mit fünf Guards auf dem Feld – tat von Beginn an das, was das Team von Trainer John Patrick in dieser verrückten Coronasaison immer gemacht hat. Es widerstand den Offensivbemühungen des Gegners mit knallharter Defensive und nutzte seine eigenen Chancen mit Witz und Abgeklärtheit. Nach einem schönen Tipp-in von Wohlfarth-Bottermann, zwei Distanzwürfen von Smith und Brown sowie einer Demonstration seiner Spezialität – dem „WoBo“-Hakenwurf – zog Ludwigsburg schnell auf 19:9 davon. Nur dank zweier Distanzwürfe von Philipp Schwethelm konnte der Tabellendritte das Viertelergebnis (18:24) in Grenzen halten.

Im zweiten Viertel zeigten die Gäste aus Schwaben ihre Vielfältigkeit und Klasse. Angeführt von Desi Rodriguez, der vier Zähler in Folge markierte, reihten sich auch Jacob Patrick und Jordan Hulls in die Liste der Schützen ein und schraubten viertelübereifend mit einem 13:0-Lauf den Vorsprung auf 37:18.

Erst der Big Man der Gasstgeber, Rasid Mahalbasic, den Oldenburgs Coach Mladen Drijencic nicht in der Starting Five berücksichtigt hatte, hielt die Gastgeber im Spiel. Der Österreicher sorgte für erfolgreiche Aktionen in Korbnähe. Ludwigsburg antwortete seinerseits mit Big Man Wohlfarth-Bottermann, der kaum zu bremsen war. In geschlossener Mannschaftsleistung und mit Jaleen Smith, der 40 Minuten durchspielte, legten die Gäste ihre wohl beste Halbzeit der Saison auf das Parkett. Zur Pause hieß es 53:31.

Spitzenspiel plötzlich auf Messers Schneide

Zwar setzten die Riesen ihre disziplinierte Spielweise unentwegt fort und schraubten den Vorsprung zwischenzeitlich auf 25 Punkte (61:36), doch ganz ohne Gegenwehr wollte sich der Tabellendritte nicht geschlagen geben. Den Lauf von Keith Hornsby, Topscorer der Hausherren, konnte selbst eine Auszeit von Riesen-Coach John Patrick nicht stoppen. Die Niedersachsen waren plötzlich auf Schlagdistanz, vor dem Schlussabschnitt stand das Spitzenspiel auf des Messers Schneide (58:73). Im Schlussabschnitt traf der Oldenburger Guard phasenweise aus allen Lagen und führte seine Farben im Alleingang heran (63:73).

Doch die MHP-Riesen hielten dem Druck weiter stand und verdeutlichten ihre kämpferischen und spielerischen Qualitäten. Entschieden war die Partie zwar noch nicht, doch auch der Ex-Ludwigsburger Martin Breunig, Sebastian Herrera und Co. konnten das Blatt nicht mehr wenden. Ludwigsburg setzte sich dank Wohlfarth-Bottermann ab, der Center veredelte (statistisch) die beste Partie seit Jahren mit dem Double-Double.

„Das war ein wichtiger Sieg für uns. Wir haben die letzten beiden Spiele nicht so gut angefangen. Oldenburg ist in der zweiten Halbzeit stark zurückgekommen und hat nie aufgegeben“, resümierte Trainer Patrick und hatte ein Sonderlob für seinen Routinier parat: „Komplimente an Jonas der sein bestes Spiel gemacht hat. Er hat fast 36 Minuten gespielt, war hervorragend unter dem Korb und hatte viele Rebounds.“

Nach dem 89:75-Erfolg steht für den alten und neuen Tabellenführer eine weitere vollgepackte Basketballwoche auf dem Programm: Am Mittwoch gastiert Braunschweig in der MHP-Arena, die Löwen gewannen gegen Ulm gestern mit 94:92, am Freitag spielen die Schwaben in Vechta und am Sonntag in Würzburg. Danach ist Länderspielpause.