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Setzt Patrick schon auf McLean?

Lässt sich nicht in die Karten schauen: Riesen-Trainer John Patrick. Foto: Baumann
Lässt sich nicht in die Karten schauen: Riesen-Trainer John Patrick. Foto: Baumann
Riesen-Trainer John Patrick verrät vor der Partie bei den Hamburg Towers nicht, ob Neuzugang Jamel McLean im Kader stehen wird. Der neue Center der Ludwigsburger hat seit einem Jahr kein Spiel bestritten.

Ludwigsburg. Bis 40 Minuten vor Spielbeginn hat Trainer John Patrick in der Basketball-Bundesliga Zeit, den Spielberichtsbogen mit den Spielern zu befüllen, die die MHP-Riesen Ludwigsburg im Idealfall zum nächsten Saisonsieg führen sollen. Das wird auch am Sonntag vor dem Auswärtsspiel bei den Hamburg Towers (15Uhr) so sein, wenn die Ludwigsburger ihren 16. BBL-Sieg in Serie anpeilen. In die Karten schauen lässt sich Patrick bis dahin nicht. Das ist man von ihm gewohnt. Jedoch könnte am Sonntag auf dem Spielberichtsbogen ein neuer Name aufseiten der MHP-Riesen stehen, wie Patrick gestern bestätigt: „Jamel McLean wird mit nach Hamburg fahren“, kündigt der Riesen-Coach an. Ob er auch im Kader stehen wird, entscheide sich kurzfristig.

McLean wurde erst in dieser Woche verpflichtet, hat mittlerweile nach Angaben von Patrick die notwendigen Coronatests absolviert und wird am heutigen Samstag erstmals mit den Riesen trainieren. Danach geht es mit dem Bus nach Hamburg, ehe am Abend in der Halle der Norddeutschen erneut trainiert wird.

Womöglich zeigt sich dann bereits, ob McLean die gewünschte Verstärkung auf der Center-Position ist. Seit einem Jahr hat der 32 Jahre alte US-Amerikaner, der 2015 im Trikot von Alba Berlin wertvollster Spieler der BBL wurde, kein Profispiel bestritten. Vor seinem Wechsel nach Ludwigsburg habe er Patrick Videos von Trainingseinheiten gesendet, wie der Coach berichtet. „Da kann man sehen, wie er sich bewegt, und das sieht gut aus. Er hat Power“, lautet Patricks Fazit.

Ludwigsburger Timing passt

Dennoch: Auch an einem gestandenen Profi wie McLean geht ein Jahr ohne Matchpraxis nicht spurlos vorbei. Das könnte die Riesen in den kommenden Wochen zwar einiges an Geduld kosten, hat die Verpflichtung eines solchen Spielers allerdings überhaupt erst möglich gemacht. „Er ist ein Spieler, der normalerweise – wenn er weitergespielt hätte – in einer Kategorie wäre, die wir uns nicht leisten können“, sagt Patrick. Das Timing sei gut gewesen. McLean habe außerdem den gleichen Agenten wie sein Vorgänger Elias Harris, der die Riesen im Januar nach Zaragossa verließ. Zuletzt spielte McLean im Februar 2020 in der zweiten japanischen Liga Basketball, hielt sich danach in seiner US-amerikanischen Heimat fit. „Dass er nicht sofort 40 Minuten spielen muss, ist auch okay für uns“, sagt Patrick.

Nun, gegen Hamburg, erwarte er einen Gegner mit den typischen Eigenschaften von Teams, die von Spaniern gecoacht werden. „Sie wollen schnell spielen, pressen manchmal, doppeln oft, haben viele Shooter auf dem Feld“, fasst Patrick die Handschrift seines Hamburger Pendants Pedro Calles zusammen. Der Spanier hat – ähnlich wie er es auch mit Rasta Vechta beweisen konnte – die Towers von einem Abstiegskandidaten zu einem Play-off-Aspiranten geformt. Derzeit stehen die Norddeutschen auf dem siebten Tabellenplatz, nachdem sie in ihrer Bundesliga-Debütsaison als Schlusslicht nur dank der Coronapandemie den Abstieg vermeiden konnten.

Im Hinspiel zeigten die Towers in Ludwigsburg, dass sie zwar phasenweise mit dem BBL-Spitzenreiter mithalten können, verloren am Ende aber deutlich mit 65:86. Hinzu kommt, dass die Riesen dank der Länderspielpause ausgeruhter sind: Die Ludwigsburger mussten keinen ihrer Spieler abstellen, Hamburg dagegen gleich drei Stammkräfte: Marvin Ogunsipe (Österreich), Justus Hollatz (Deutschland), und Maik Kotsar (Estland). Kaum zurück in Deutschland, warnt Kotsar sein Team bereits vor dem kommenden Gegner: „Sie sind einfach ein richtiges gutes Team.“