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„Wichtiges Lehrgeld“

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350_0900_36798_Bau_20211005_HB_030.jpg Foto: Baumann
Vor dem Basketball-Bundesligaspiel der MHP-Riesen Ludwigsburg gegen die Chemnitz Niners (heute, 20.30 Uhr) sammeln zwei Youngster Spielzeit in der Regionalliga. Ihr Coach David McCray freut sich über deren Leistungen und die Verzahnung von Nachwuchs und Profis.

Ludwigsburg. Etwas außergewöhnlich war er, der Anblick des Spielberichtsbogens des jüngsten Basketball-Regionalligaspiels der BSG Ludwigsburg gegen die SG Mannheim. Und das lag nicht an den herausragendenden 48 Punkten des Mannheimers Jeremy Ingram. Nein, viel eher waren es zwei Namen, die im Kader der Ludwigsburger auftauchten, die man dort nicht erwartet gehabt hätte: Lukas Herzog und Johannes Patrick. Die Youngster, eigentlich fester Bestandteil des Bundesligakaders, halfen am Sonntag im Regionalligateam aus und führten die BSG einen Tag nach dem 88:80-Auswärtssieg der Riesen beim Mitteldeutschen BC zu einem 113:75-Heimsieg gegen die Mannheimer.

„Beide wollten spielen“, berichtet David McCray (Foto). Der langjährige Kapitän der Riesen ist seit 2020 Cheftrainer der Ludwigsburger Nachwuchsmannschaft, 2019 hatte er bereits im Anschluss an seine Spielerkarriere den Posten als Co-Trainer im Bundesligateam von Headcoach John Patrick übernommen. „Das zeigt, wie eng unser Jugendprogramm mit den Profis verzahnt ist“, sagt McCray über den vermeintlichen Schritt zurück seiner zwei Nachwuchsspieler Herzog (20) und Patrick (19). Nach starken Auftritten in der vergangenen Spielzeit taten sich beide im Profiteam zuletzt schwer, sammelten im Schnitt weniger Minuten als in der Vorsaison. „Es ist klar, dass es Aufs und Abs gibt“, berichtet McCray.

Demnach war der Regionalliga-Auftritt definitiv ein Auf. Denn Herzog legte 27 Zähler in 18 Minuten auf. Patrick kam in der gleichen Zeit auf neun Punkte. „Lukas hat offensiv eine überragende erste Halbzeit gespielt, Johannes war defensiv sehr gut“, schwärmt McCray.

Die Doppelfunktion des 34-Jährigen hilft jungen Spielern beim Weg vom Jugend- in den Profibereich. „Das ist wichtig. Ich bin bei beiden Trainings da, verbringe viel Zeit mit den Jungs und habe einen guten Draht zu ihnen“, sagt McCray. Der muss von der Seitenlinie aber auch zusehen, wie der eine oder andere Nachwuchsspieler auf Profiniveau plötzlich überrumpelt wird. So hatte der 18-jährige Emmanuel Ugbo bei seinem Champions-League-Debüt gegen Sassari einen eher unglücklichen Kurzauftritt. „Aber das ist wichtiges Lehrgeld“, sagt McCray: „Solche Erfahrungen machst du nicht in der Regionalliga oder NBBL“, weiß er um den Leistungssprung von der Nachwuchs-Bundesliga zu den Aktiven. „Das ist mir als Jugendlicher auch passiert. Wenn ein Fehler wie bei Emmanuel passiert, stehe ich da und sage ihm, dass das normal ist.“

Eines hat die Vergangenheit indes auch gezeigt: Nämlich dass es dann doch sehr schnell gehen kann mit dem Durchbruch bei den Profis. Herzogs Stern ging beim BBL-Finalturnier 2020 auf, Patrick bekam seit einem großen Leistungssprung gegen Ende der vergangenen Saison immer mehr Spielzeit im System seines Vaters. Und so werden auch heute gegen Chemnitz beide wieder im Kader stehen, wenngleich sie ebenfalls für das nächste Regionalligaspiel am Samstag eingeplant sind.

„Das wird ein schwerer Gegner“, blickt McCray auf die Partie gegen die Niners Chemnitz , die mit drei Siegen aus sechs Partien in die Saison gestartet sind. „Aber wir hatten einen guten Start und gehen als Favorit ins Spiel“, ist McCray sicher.