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Deutsche Eishockey-Liga
Bietigheim Steelers retten sich mit 5:4-Sieg gegen Nürnberg Ice Tigers ins Ziel

Harter Kampf: Nürnbergs Jakob Ustorf (l. ) Bietigheims Rene Schoofs (2.v.l.) sowie Dennis Lobach und Fabjon Kuqi wollen an die Scheibe. Foto: bm
Harter Kampf: Nürnbergs Jakob Ustorf (l. ) Bietigheims Rene Schoofs (2.v.l.) sowie Dennis Lobach und Fabjon Kuqi wollen an die Scheibe. Foto: bm
Keine Feiertagsgeschenke in der EgeTrans-Arena. Trotz eines 0:2-Rückstands schlagen kampfstarke Bietigheim Steelers die Nürnberg Ice Tigers in der Deutschen Eishockey-Liga mit 5:4 (1:2, 3:0, 1:3).

Bietigheim-Bissingen. Von Besinnlichkeit keine Spur: Schon kurz vor dem ersten Bully hallte gestern der Rock-Klassiker Hells Bells von AC/DC durch die Ege Trans-Arena. An versöhnliche Töne wie im Weihnachtslied Jingle Bells oder gemütliche Festtagsstimmung war einen Tag vor Heiligabend auf dem Eis dagegen nicht zu denken, das machten die Teams der Bietigheim Steelers und der Nürnberg Ice Tigers von Beginn an deutlich. In einem umkämpften Spiel, in dem höchstens die Tatsache, dass eine Handvoll Familienmitglieder auf der Tribüne ihren Liebsten zuschauen durften, an Weihnachten erinnerte, siegten die Steelers in der Deutschen Eishockey-Liga 5:4 und verbringen die Feiertage auf dem 14. Tabellenplatz.

Die Steelers standen, da hatte der AC/DC-Song wohl seine Pflicht erfüllt, sofort unter Strom. Denn die Anfangsphase gehörte klar den Grün-Weißen. Druckvoll versuchten sie immer wieder, die Scheibe vor das gegnerische Tor zu bringen. Riley Sheen und C.J. Stretch verpassten jedoch die Führung (6. Minute), Tim Schüle traf mit seinem Schlenzer den Außenpfosten (10.). Also kam es, wie es im Sport so häufig kommt, wenn eine Mannschaft ihre Chancen nicht nutzt. Aus dem Nichts zeigte der Schiedsrichter auf das Bietigheimer Tor – Treffer für Nürnberg. Ein Schuss von Patrick Reimer war zwischen dem Schoner des Keepers Sami Aittokallio und dem Torpfosten über die Linie gerutscht (12.).

Von dem Gegentor hatten sich die Bietigheimer noch nicht erholt, da klingelte es erneut. Tyler Sheehy schoss aufs Tor, Aittokallio wehrte zur Seite ab, jedoch genau in den Schläger von Dane Fox – 2:0 (16.). Undiszipliniertheiten waren es, die die Ellentäler ins Spiel zurückholten. Die ersten Strafen der Partie kassierten die Ice Tigers innerhalb von 30 Sekunden. In doppelter Überzahl versenkte Riley Sheen den Puck per Direktabnahme im Winkel (17.).

„Im zweiten Drittel ordentlich gedrückt“

Auf das dennoch unglückliche 1:2 nach dem ersten Abschnitt folgte ein furioses Mitteldrittel der Steelers. „Im zweiten Drittel haben wir ordentlich draufgedrückt“, sagte Steelers-Verteidiger Maximilian Renner nach Spielende. Das Drittel begann mit einer unübersichtlichen Szene. Nach einem Abpraller versammelten sich etliche Spieler um Nürnberg-Keeper Niklas Treutle, Bietigheims Evan Jasper wurde ins Tor gestoßen. Nur Sheen behielt die Übersicht und stocherte den Puck neben Jasper über die Linie. Bietigheims Glück: Auch der Videoüberprüfung hielt der Treffer stand (23.).

Keine vier Minuten später hätte Sheen das Spiel bereits mit einem Penalty drehen können, scheiterte aber an Treutle. Drei Minuten darauf machte er es besser – und Treutle eine unglückliche Figur. Aus spitzem Winkel hielt Sheen drauf, der Puck suchte sich einen Weg zwischen Treutles Schoner und dem Pfosten über die Linie.

Tigers-Trainer Manuel Kofler reagierte und brachte Alex Dubeau für Treutle. Das half aber nichts, weil weiter Angriff um Angriff auf das Gästetor rollte. Einen Schuss von Renner fälschte Alexander Preibisch zum 4:2 (31.) ab. Das Spiel war innerhalb von nur acht Minuten gedreht. Kein neues Gefühl für die Steelers, hatten diese doch zwei Tage zuvor bei der 3:7-Niederlage beim EHC München alle sieben Treffer im Schlussabschnitt kassiert.

Tiefe Wirkungen hat das offensichtlich nicht hinterlassen. Denn im Schlussabschnitt zeigten sich die Gastgeber abgeklärt. Ex-Ice-Tiger Daniel Weiß, nach mehrwöchiger Verletzungspause zurück im Kader, stocherte die Scheibe von hinter dem Tor zum 5:2 an Dubeau vorbei (47.).

Entschieden war das Spiel aber noch nicht. Denn Nürnberg raffte sich noch einmal eindrucksvoll auf. Jakob Ustorf (50.) und Blake Parlett (56.) verkürzten auf 4:5. Bietigheim stand nun unter Dauerdruck, warf sich nun in jede Scheibe. „Zum Glück ging dann die Zeit aus“, atmete Renner mit einem breiten Grinsen durch. Der Sieg sei „beruhigend für die Seele“, gab er nach der hitzigen Partie zu.