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Deutsche Eishockey-Liga
DEL: Entkräftete Bietigheim Steelers hadern nach dem 2:6 gegen die Straubing Tigers mit ihrem Schicksal

Zäher Sonntagabend für Bietigheims Alexander Preibisch gegen die Tigers. Foto: Baumann
Zäher Sonntagabend für Bietigheims Alexander Preibisch gegen die Tigers. Foto: Baumann
Die stark ersatzgeschwächten Bietigheim Steelers fallen nach dem 2:6 (1:2, 1:2, 0:2) gegen die Straubing Tigers in der Deutschen Eishockey-Liga auf den vorletzten Tabellenplatz zurück.

Bietigheim-Bissingen. Die Teamkollegen Jalen Smereck und Tim Schüle lieferten sich im ersten Drittel ein lautes Wortgefecht, Keeper Sami Aittokallio ließ seinen Frust nach seiner Auswechslung im zweiten Durchgang von einem lauten Knall begleitet am Equipment auf der Auswechselbank heraus. Die Enttäuschung saß tief bei den Bietigheim Steelers, die in der Deutschen Eishockey-Liga vom Coronavirus und den Straubing Tigers auf den Boden der Tatsachen geholt worden sind. Nach fünf Siegen in Serie hatten die Steelers zunächst am Freitag in Augsburg mit 1:3 verloren, am Sonntagabend folgte für das ersatzgeschwächte Team die 2:6-Niederlage in der EgeTrans-Arena gegen die Tigers. „Das ist schon frustrierend. Ich Habe schon vor dem Spiel gesagt, dass es eigentlich Corona ist, was uns gestoppt hat, nicht die Gegner“, sagte Steelers-Trainer Daniel Naud.

Mit gerade einmal 13 Spielern und zwei Goalies gingen die Bietigheimer in die Partie. So zeigten die Steelers vom ersten Bully weg, wie der Matchplan an diesem Abend aussehen sollte. Defensiv möglichst sicher stehen und auf Konter lauern. Das hatte zur Folge, dass sich die Bietigheimer in den ersten vier Minuten kaum aus dem eigenen Drittel befreien konnten. Doch der Plan ging auf: Brendan Ranford spielte einen herrlichen Doppelpass mit Alexander Preibisch, brachte das hohe Anspiel kurz vor dem Tor unter Kontrolle und vollendete zum 1:0 (4. Minute).

Doch Straubing blieb am Drücker. Die Niederbayern ließen bei einem 4 gegen 4 die Scheibe herrlich durch die eigenen Reihen laufen, ehe Marcel Brandt per Direktabnahme auf 1:1 stellte (10.). Für die Steelers kam es noch übler. Anstatt in der anschließenden Überzahl die Führung zurückzugewinnen, nutzte Kael Mouillierat eine Unaufmerksamkeit der Grün-Weiß-Blauen und stellte auf 2:1(11.).

Die Bietigheimer waren nun sichtlich frustriert. Smereck, der das ganze Spiel über in etliche Diskussionen mit Schiedsrichtern und Gegenspielern verwickelt war, lieferte sich ein lautes Wortgefecht mit Verteidigerkollege Schüle. Zuvor war ein Wechsel zwischen den beiden nach Schüles Empfinden scheinbar zu langsam durchgeführt worden.

Und doch kamen die Steelers besser aus der Kabine. Riley Sheen belohnte mit seinem 2:2 nun spielbestimmende Gastgeber (23.), die in dieser Phase nicht erkennen ließen, welches Team mit lediglich zweieinhalb Reihen auf dem Eis stand. Die daraufhin einsetzende Müdigkeit traf die Ellentäler aber mit voller Breitseite. In den letzten zehn Minuten des Mitteldrittels lief gar nichts mehr zusammen. In Unterzahl kassierten sie durch Travis St. Denis das 2:3 (33.), direkt danach erhöhte Ian Scheid per Penalty auf 2:4 (35.). Selbst in Überzahl taten sich die Steelers schwer, die Scheibe auch nur ins gegnerische Drittel zu bekommen.

Weitere Nackenschläge folgten im Schlussabschnitt. Jason Akeson umkurvte das Steelers-Tor und drückte die Scheibe zum 5:2 über die Linie (47.). In der Schlussminute stellte Benedikt Kohl zum 6:2-Endstand. Coach Naud versuchte indes, das Positive aus den beiden jüngsten Pleiten zu ziehen: „Es ist auch ein Lernprozess. Auf lange Sicht wird uns das helfen. Wenn es hart auf hart kommt, werden wir bereit sein.“ Viel härter als derzeit kann es die Steelers allerdings wohl kaum erwischen.