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Letzter Rückschlag der Bietigheim Steelers ist gegen die Iserlohn Roosters einer zu viel

Schwerer Stand: Bietigheims Evan Jasper (l.) landet unsanft im Duell mit Hubert Labrie. Foto: bm
Schwerer Stand: Bietigheims Evan Jasper (l.) landet unsanft im Duell mit Hubert Labrie. Foto: bm
Nach einer packenden Partie verlieren die Bietigheim Steelers in der Deutschen Eishockeyliga gegen die Iserlohn Roosters 2:4 (2:1, 0:3, 0:0). Die Steelers hadern mit der Chancenverwertung und einer umstrittenen Schiedsrichterentscheidung.

Bietigheim-Bissingen. Strafzeiten, umstrittene Schiedsrichterentscheidungen, bittere Gegentore und eine blutige Nase: Die Bietigheim Steelers mussten am Sonntagnachmittag in der EgeTrans-Arena einige Rückschläge verkraften. Zwar kämpften sie sich allen Widrigkeiten zum Trotz immer wieder zurück ins Spiel, unterlagen am Ende jedoch trotzdem mit 2:4 und belegen den letzten Platz in der DEL-Tabelle.

Dabei waren die Steelers von Beginn an sehr motiviert – vielleicht etwas zu motiviert. Gerade einmal neun Sekunden waren gespielt, als Benjamin Zientek hinter dem gegnerischen Tor zu ungestüm in Roosters-Keeper Hannibal Weitzmann rannte und dafür zwei Minuten auf die Strafbank geschickt wurde. Das Angehen des Keepers hatte nicht nur eine erste Rangelei zwischen beiden Teams zur Folge, sondern auch die kalte Dusche für die Bietigheimer. Denn in Überzahl setzte Luke Aubin einen Querpass von Luke Adam per Direktabnahme durch die Beine von Cody Brenner ins Tor (1. Minute).

Völlig unbeeindruckt davon war Bietigheim aber die klar bessere Mannschaft und bestimmte das Spiel. Hochverdient traf Mitchell Heard nach einem verdeckten Schuss von der Blauen Linie zum 1:1 (5.). Die 2511 Zuschauer in der EgeTrans-Arena merkten, dass die Steelers nun am Drücker waren. In ihrer bis dahin stärksten Phase der Partie schnürten sie die Gäste in deren Drittel ein. Die größte Chance auf das 2:1 vergab Norman Hauner, der einen Abpraller knapp am Tor vorbei setzte (9. Minute). Mit der Führung klappte es dank gehöriger Mithilfe der Gäste. Ein Wechselfehler und eine weitere Strafe wegen Hakens sorgten für eine 5-gegen-3-Überzahl der Steelers. Bei Bietigheimer Scheibenbesitz verlor auch noch Keeper Weitzmann seinen Schläger. Das nutzte Brendan Ranford aus und schlenzte die Scheibe ins rechte Eck (18.).

Auch im zweiten Drittel rissen die Steelers das Spiel schnell an sich, mussten aber zusehen, wie ihnen das Match auf bittere Weise entglitt: Zunächst verlor Ranford nach einer Rangelei seinen Helm. von der Szene aufgeheizt, peitschten die Steelers-Fans ihr Team nach vorne und sahen, wie die Grün-Weißen mit einer langen Angriffswelle immer mehr Druck aufbauten. Doch diese Drangphase, in der das 3:1 in der Luft lag, wurde jäh gestoppt – von einem Pfiff des Schiedsrichters, der eine Strafe gegen Steelers-Angreifer C.J. Stretch verteilte. „Meiner Meinung nach fragwürdig“, sagte Steelers-Trainer Daniel Naud später über den womöglich spielentscheidenden Pfiff. „Das kann man so sehen“, sagte Naud auf die Frage, ob das der Knackpunkt der Partie war. „Das hat uns das Momentum genommen.“

Statt einer eigenen Chance, die Führung auszubauen, schockte nämlich wenige Sekunden darauf Casey Bailey die Steelers mit seinem 2:2 in Überzahl (25.). Und es kam noch schlimmer: Keine Minute später war die Partie komplett auf den Kopf gestellt, als Eugen Alanov einen Gäste-Konter zum 3:2 vollendete (26.).

Der Rest des Mitteldrittels war geprägt von sehenswertem Eishockey. Starke Checks, intensive Zweikämpfe und Chancen auf beiden Seiten sorgten für ein mitreißendes Spiel – dem Sena Acolatse den Stecker zog. Der Roosters-Verteidiger ließ mit einem verdeckten Schuss die Scheibe an Brenner vorbei ins Tor kullern. Zuvor hatte sich Steelers-Topscorer Riley Sheen nach einem Zweikampf eine blutige Nase abgeholt, doch auch nach Betrachten des Videobeweises zählte der Treffer. Es war der letzte von vielen Rückschlägen an diesem Tag, von dem sich die Steelers jedoch nicht mehr erholen konnten.

Im Schlussdrittel rannten sie noch einmal an, doch Zientek vergab die Chance, die Partie noch einmal spannend zu machen und traf neun Minuten vor Ende freistehend nur den Pfosten. „Wir haben alles gegeben, aber in Überzahl das leere Tor nicht getroffen“, ärgerte sich Naud.