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Steelers reißen Fans von den Sitzen

Fulminanter Saisonstart: Die Steelers sind in der Deutschen Eishockey-Liga angekommen.Foto: Baumann
Fulminanter Saisonstart: Die Steelers sind in der Deutschen Eishockey-Liga angekommen. Foto: Baumann
Die Zuschauer hielt es nicht mehr auf den Plätzen, die Arena bebte: Aufsteiger Bietigheim Steelers glückte gestern Abend ein fulminanter Auftakt in die DEL-Saison mit einem unerwarteten 5:4-Triumph gegen den ERC Ingolstadt.

Bietigheim-Bissingen. Schon eine Stunde vor Spielbeginn marschierte eine große Ingolstädter Fangruppe in die Ege Trans-Arena und sorgte für gute Stimmung im Gästeblock. Die Steelers-Anhänger hielten mit feinem Humor dagegen und hängten in ihrer Kurve das Spruchband „In der DEL ungeschlagen seit 1988“ auf. Das hatte auch nach der Partie seine Gültigkeit.

Nach 18 Sekunden musste der Eismeister bereits eingreifen und das Konfetti aufsammeln, das von den ERC-Fans aufs Eis geworfen wurde. Danach sorgte zunächst der Aufsteiger für den Unterhaltungswert und ging das Premierenspiel vor 2834 Zuschauern mit viel Elan und Offensivdrang an, so dass ERC-Keeper Kevin Reich oft im Mittelpunkt stand.

Bietigheim, das kleine gallische Dorf der Liga, nahm schnell den neuen Rhythmus der DEL an und brachte die favorisierten Ingolstädter, auf die man zuletzt vor 20 Jahren in einem Punktspiel der 2. Liga traf, immer wieder in Verlegenheit. In der 13. Minute war es dann soweit, als im Powerplay Kapitän Constantin Braun zum 1:0 traf und damit für das erste DEL-Tor der Clubgeschichte verantwortlich zeichnete.

Und der Aufsteiger legte in der 16. Minute nach, erneut in Überzahl. Torschütze zum 2:0 war Neuzugang Mitchell Heard. Eine völlig verdiente Führung gegen etwas pomadig wirkende Gäste. Zudem hatte Bietigheim mit Torhüter Sami Aittokallio einen Keeper, den scheinbar nichts aus der Ruhe bringen konnte.

Doch 47 Sekunden vor der ersten Drittelpause war Ingolstadt plötzlich wieder im Spiel. Im Powerplay hatte Louis-Marc Aubry nach einer mustergültigen Kombination auf 1:2 verkürzt. Ärgerlich, dass sich kurz danach Evan Jasper noch eine weitere Strafzeit einhandelte.

Jaspers Strafe war gerade abgelaufen und der Stürmer zurück aufs Eis, da überraschte Bietigheims Nummer 26 Reich mit einem Bauerntrick und schob zum 3:1 ein. Eine freche und kaltschnäuzige Aktion quasi von der Strafbank weg.

Der ERC wurde jetzt im Passspiel präziser und setzte die Steelers mehr und mehr unter Druck. Immer wieder musste Aittokallio sein Können zeigen. Doch im Umschaltspiel begeisterten die Gastgeber, die einen perfekten Konter in der 33. Minute zum 4:1 durch Riley Sheen abschlossen. Das Tempo im Match bestimmte erstaunlicherweise der Aufsteiger und nicht der etablierte Erstligist, der aber nicht resignierte und in der 38. Minute durch Aubrys zweiten Treffer auf 2:4 verkürzte.

Ingolstadt drängte im dritten Drittel auf den Anschluss, Bietigheim verteidigte aufopferungsvoll und blockte viele Schüsse. Doch ein für Aittokallio nicht zu sehender Schuss fand in der 50. Minute den Weg ins Tor zum 3:4. Torschütze war Benjamin Marshall. Im Anschluss kassierte Jasper eine weitere Strafzeit und auch Alexander Preibisch musste in die Kühlbox. Die Strafe folgte durch den 4:4-Ausgleich in der 52. Minute durch Marshall.

Doch nur Sekunden später bebte die Arena, als Brendan Ranford in Unterzahl zum 5:4 für die Schwaben traf, die in der Schlussphase die Nerven behielten. Anschließend begannen die Feierlichkeiten auf den Rängen.

DEL-Spiel Nummer zwei steht für die Steelers am Sonntag um 14 Uhr an, wenn es zu den Nürnberg Ice Tigers geht.