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Bundesliga
Gladbach kaum zu stoppen: «Lassen uns nichts reinsingen»

Patrick Herrmann
Patrick Herrmann traf doppelt für Mönchengladbach. Foto: Marius Becker/dpa
Die Jubelgesänge im Borussia-Park nehmen kein Ende: Gladbach begeistert mit Power-Fußball und bleibt vorerst an der Tabellenspitze. Torwart Sommer hielt sogar einen Elfmeter.

Mönchengladbach (dpa) - Die Fans standen auf den Sitzen, Marcus Thuram lief mit der Eckfahne über den Platz und der junge Familienvater Patrick Herrmann konnte sein Glück kaum fassen.

«Das kenne ich gar nicht, dass wir immer noch die Tabelle anführen», meinte Doppel-Torschütze Patrick Herrmann nach dem 3:1 (2:0) gegen Werder Bremen. Am Donnerstag musste der Flügelspieler von Borussia Mönchengladbach noch zuschauen, weil die Geburt seines ersten Kindes unmittelbar bevorstand, am Sonntag führte er sein Team dann zum Sieg. «Mehr ging diese Woche wirklich nicht. Es hat alles geklappt», meinte Herrmann.

Die Gladbacher zeigten vor 54.022 Zuschauern im ausverkauften Borussia-Park eine erneut großartige Leistung gegen einen sehr starken Gegner, der nie aufsteckte, aber durch einen schnellen Doppelpack von Ramy Bensebaini und Herrmann (20./22.) ins Hintertreffen geriet. «Ich glaube, dass heute nicht die bessere Mannschaft gewonnen hat, aber die effektivere», befand Werder-Coach Florian Kohfeldt nach der rassigen Partie zweier starker Offensivmannschaften.

Zweimal hatten die Gastgeber Glück, als der Treffer von Yuya Osako (28.) aberkannt wurde und als Yann Sommer nach der Pause (53.) einen Strafstoß von Davy Klaassen parierte. Der Gladbacher Torhüter, der sonst nicht gerade als Elfmeter-Killer bekannt ist, hatte einen großartigen Tag und parierte alles, bis auf den Anschlusstreffer von Leonardo Bittencourt in der Nachspielzeit. «Ich freue mich wirklich darüber, weil es keine Selbstverständlichkeit ist, einen Elfmeter zu halten», meinte Sommer. Kurz danach hatte Herrmann mit seinem zweiten Treffer aber schon für die Entscheidung gesorgt.

Mit den drei Siegen in Leverkusen (2:1) gegen AS Rom (2:1) und nun gegen Bremen haben die Gladbacher eine famose Woche beschlossen und in der Liga einen Vier-Punkte-Vorsprung an der Tabellenspitze. «Es läuft rund, aber das ist alles hart erarbeitet», sagte Sportdirektor Max Eberl. Begeistert ist der 46-Jährige von der Art und Weise wie die Mannschaft auftritt. «Sie hat die letzten sieben Spiele auch bei den beiden Niederlagen gegen Dortmund sehr stabil gewirkt, sich immer aufgelehnt, nie aufgesteckt, das ist ein Faustpfand», ergänzte Eberl. Da konnte auch der Platzverweis für Bensebaini in der Schlussphase nichts an der guten Laune ändern.

Die Fans im Borussia-Park waren völlig aus dem Häuschen und sangen wir einst zu großen Meisterzeiten am Bökelberg. «Wir freuen uns und genießen das. Aber wir lassen uns nichts reinsingen. Die Fans dürfen träumen und die nächsten 14 Tage bleiben wir auch Tabellenführer. Aber ich weiß, dass auch andere Zeiten kommen werden», meinte Trainer Rose.

Auf bessere Zeiten hofft Kohfeldt nach nun sieben Spielen ohne Sieg in Serie, aber auch meist guten Auftritten. «Das gibt mir Mut für die nächsten Wochen, aber wir müssen wachsam sein», sagte Bremens Coach. Und weil er ein feines Gefühl für guten Fußball hat, sagte er auch ganz ehrlich: «Es macht wirklich Spaß, Borussia Mönchengladbach zuzusehen.»

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