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FUSSBALL-VERBANDSLIGA
Große Skepsis an Neckar und Rems

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Spielt er zur Remser Heimpremiere 2017? – VfB-Routinier Sven Franzen. Foto: Baumann
Fußball-Verbandsligist VfB Neckarrems bekommt es heute bei seiner Heimpremiere 2017 mit dem überraschend starken Aufsteiger VfL Pfullingen zu tun. Spitzenreiter SGV Freiberg empfängt das Schlusslicht FV Olympia Laupheim, der FV Löchgau ist beim Tabellennachbarn FC 07 Albstadt zu Gast.

Ludwigsburg. Während sich die Remser beim Tabellendritten VfL Sindelfingen mit 3:1 durchsetzen konnten, schlug Pfullingen unerwartet deutlich das hochkarätig besetzte, aber etwas unberechenbare Team von Calcio Leinfelden-Echterdingen mit 4:1.

„Wir haben in Sindelfingen eine eindrucksvolle erste Hälfte gespielt. Atypisch für uns war dabei, dass wir gar nicht so viel Ballbesitz hatten, aber zwei unserer drei Treffer mit sehr schnell vorgetragenen Angriffen erzielen konnten. Das war beileibe nicht immer so“, wurde VfB-Trainer Markus Koch zuletzt von seiner eigenen Mannschaft überrascht.

Auf einen ähnlich guten Auftritt hofft er heute (15 Uhr), warnt jedoch vor den Pfullingern als „sehr kampfstarkem Gegner“, der für „Kompaktheit, gepaart mit schnellen Angreifern“ stehe. Wozu eine solche Mixtur in der Lage sein kann, wurde den Remsern im Hinspiel schmerzhaft bewusst, als ihnen der nimmermüde VfL noch in letzter Minute eine scheinbar sichere 2:0-Führung entriss.

Die Startelf muss der VfB heute umbauen, denn Luigi Ancona fehlt wie auch der in der Vorwoche eingewechselte Tim Scheuerle gelb-rot-gesperrt. „Meine Überlegungen, wie wir das personell lösen, ändern sich in dieser Woche von Tag zu Tag“, gesteht Koch. Eine Option könnte sogar Routinier Sven Franzen sein, der zwar vor einer Knie-OP steht, aber bis dahin durchaus spielfähig ist – wenn er denn die Schmerzen nach dem Fußballspielen auf sich nimmt.

Obwohl seine Elf in der Vorwoche als einziges der Top5-Teams ihr Spiel gewann, ist Koch weiterhin skeptisch, wenn man ihn nach der Perspektive auf den zweiten Platz hinter dem designierten Meister aus Freiberg fragt: „Auch wenn das in unserer Mannschaft mancher anders sieht, müssen wir realistisch bleiben. Ich sehe da eher die TSG Backnang, die eine äußerst konstante Runde spielt“, urteilt er.

Gegensätzliche Ausgangslage

Wenn der Spitzenreiter SGV Freiberg das Schlusslicht FV Olympia Laupheim am heutigen Samstag um 15 Uhr auf dem Kunstrasenplatz am Wasengelände empfängt, könnte die Ausgangslage gegensätzlicher kaum sein. Die erste Saisonpleite beim Lokalrivalen FV Löchgau (0:2) hat Freibergs Coach Ramon Gehrmann schnell abgehakt. Der Vorsprung auf den Tabellenzweiten TSG Backnang beträgt immer noch beruhigende acht Zähler.

Dagegen steht Laupheim mit mageren neun Punkten mit dem Rücken zur Wand und nur ein Fußballwunder kann die Gäste wohl noch vor dem Abstieg bewahren. Bei noch zwölf ausstehenden Begegnungen liegt der FVO bereits zehn Punkte hinter dem Relegationsplatz, den momentan der FC Wangen innehat.

Dennoch warnt Gehrmann davor, den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen. „Wir hatten im Hinspiel beim 1:1 wahnsinniges Glück. Sie haben ein gutes Umschaltspiel und sind bei Standards gefährlich. Es wird für uns besonders unangenehm, da Laupheim gegen den Tabellenführer nichts zu verlieren hat und befreit aufspielen kann. Da müssen wir unsere bestmögliche Leistung abrufen“, betonte der SGV-Übungsleiter. Die Gäste haben sich in der Winterpause mit Manuel Hegen vom Regionalligisten SSV Ulm 1846 verstärkt.

Vor dem Spiel gegen den Tabellenletzten hat sich die personelle Lage bei den Freibergern verschärft. Torhüter Sven Ullrich droht wegen eines Bandscheibenvorfalls, für den Rest der Saison auszufallen. Für ihn rückt wieder Thomas Bromma zwischen die Pfosten. Denis Zagaria hat sich den Finger gebrochen und zudem einen Muskelbündelriss im Knie zugezogen. Bei Clemens Schlimgen besteht aus dem Löchgau-Spiel der Verdacht auf einen Muskelfaserriss. Sehr fraglich sind die Einsätze der beiden Offensivakteure Spetim Muzliukaj (Oberschenkelprobleme) und Marcel Sökler (Meniskuseinriss).

Löchgau hat Ligaverbleib nicht sicher

Etwas verwundert haben FVL-Trainer Thomas Herbst seine Spieler schon nach dem Vorwochen-Coup, als man dem Verbandsliga-Überflieger vom SGV Freiberg im Derby die erste Saisonniederlage zufügte: „In vielen Mannschaften ist sicher viel weniger schon viel größer gefeiert worden“, erklärt Herbst und gesteht: „Ich hätte ihnen durchaus mehr Spielraum zur Euphorie gelassen“.

Mit sechs Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz liest sich die Zwischenbilanz des Aufsteigers aus Löchgau zwar gut, doch das Ziel Klassenverbleib ist noch längst nicht erreicht. Heute (15 Uhr) führt der Spielplan den FVL nach Albstadt zum FC 07, der nur drei Punkte hinter den zehntplatzierten Löchgauern liegt. Noch zu Wochenbeginn war die Austragung der Partie stark gefährdet, da in Albstadt zehn Zentimeter Schnee lagen. „Wir hatten täglich Kontakt dorthin. Zu 99 Prozent kann gespielt werden“, berichtet Herbst. Zwar ist Giosue Tolomeos Sperre abgelaufen, doch verletzte er sich im Trikot der FVL-Zweiten. Erneut hinter seinem jüngeren Bruder Pascal könnte sich Dominik Wolter anstellen müssen, der weite Teile der Vorbereitung verpasste.