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Corona
Zwei FSV-Akteure unter Quarantäne

Landratsamt verpflichtet Fußballer des Bissinger Oberligisten zur Selbstbeobachtung – Tests nur bei Symptomen

Bietigheim-Bissingen. Nach einem positiven Coronafall beim Fußball-Oberligisten FSV 08 Bissingen und dem Verstoß gegen Hygieneregeln wurden zwei Akteure des Vereins unter Quarantäne gestellt. Das teilte das Landratsamt Ludwigsburg gestern auf Anfrage mit. „In genauer Abwägung der Situation wurden letzten Endes lediglich zwei Spieler als Kontaktpersonen der Kategorie 1 benannt. Alle anderen Spieler sind Kontaktpersonen der Kategorie 2 und damit nicht in Quarantäne, aber sie müssen ein Selbstmonitoring über 14Tage ab dem letzten Kontakt durchführen“, teilte der Pressereferent des Landratsamtes, Andreas Fritz, schriftlich mit. Wenn diese Spieler Symptome zeigten, müssten sie sich testen lassen, das Testergebnis werde dem Gesundheitsamt gemeldet“, so der Pressereferent. Der Verein hatte mit schlimmeren Folgen gerechnet. „Wir gehen von großflächigen Quarantänebescheiden aus“, hatte 08-Vorstand Alexander Rossmann am Freitag gesagt.

Nachdem bisher das WFV-Pokal-Viertelfinale gegen Reutlingen vergangenen Mittwoch und das Oberligaspiel am Wochenende in Backnang ausgefallen sind, kann der FSV08 am Freitag gegen Pforzheim wohl antreten. „Stand jetzt wird gespielt“, sagte Heiner Baumeister, Pressesprecher des Württembergischen Fußballverbandes (WFV) gestern.

Am Montag vor einer Woche hatten die Bissinger eine Videoanalyse mit 25 Personen durchgeführt – in einem laut Landratsamt fensterlosen, etwa 25Quadratmeter kleinen Raum bei geöffneter Tür, ohne Masken – ein grober Verstoß gegen die Hygienebestimmungen. Die infizierte Person hatte zu diesem Zeitpunkt keine Symptome und wusste nichts von ihrer Infektion. „Die Angaben stammen aus einem Gespräch, das wir zur Ermittlung der Kontaktpersonen geführt haben“, sagte Fritz. Auf Anfrage der LKZ habe das Landratsamt eine anonymisierte Auskunft gegeben. Es sei nach dem Pressegesetz als Behörde zu Presseauskünften verpflichtet. „Dabei hat das Landratsamt den Datenschutz beachtet“, betonte der Pressereferent. Wie Anette Hochmuth, Pressesprecherin der Stadt Bietigheim-Bissingen, gestern auf Anfrage unserer Zeitung schriftlich mitteilte, läuft ein Verfahren gegen den Verein.

Im Hinblick auf den Sportbetrieb heißt es in der Coronaverordnung des Landes: „Falls Räumlichkeiten die Einhaltung des Mindestabstands nicht zulassen, sind sie zeitlich versetzt zu betreten und zu verlassen.“ Der WFV empfiehlt seinen Vereinen grundsätzlich, Besprechungen in geschlossenen Räumen zu unterlassen. In den vergangenen Wochen hatte der Verband mehrfach alle Vereine angeschrieben und an die Einhaltung der Regeln und Empfehlungen appelliert.