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20. Spieltag
Auch mit Mustafi sieglos: Schalke unterliegt Leipzig

FC Schalke 04 - RB Leipzig
Schalke-Neuzugang Shkodran Mustafi (unten, rechts) im Zweikampf mit Leipzigs Christopher Nkunku (M, 18). Foto: Rolf Vennenbernd/dpa-Pool/dpa
Die Hoffnungen der Schalker auf bessere Zeiten erwiesen sich als Wunschdenken. Auch beim Debüt von Neuzugang Shkodran Mustafi gelang kein Sieg. Beim 0:3 gegen Leipzig trat der Revierclub wie ein Absteiger auf. Dagegen steuern die Gäste weiter auf Erfolgskurs.

Gelsenkirchen (dpa) - Die Körpersprache verriet mehr als tausend Worte. Mit hängenden Köpfen und deprimierten Mienen verließen die Schalker Profis nach dem deutlichen 0:3 (0:1) gegen RB Leipzig den Platz.

Selbst der Überraschungs-Einstand des 2014er Weltmeisters Shkodran Mustafi bescherte nicht die erhoffte Trendwende. Der letzte von insgesamt vier Wintertransfers machte aus seinem Frust über den missratenen Einstand keinen Hehl. «Klar hatte ich mir etwas anderes gewünscht, dass wir etwas mitnehmen», klagte Mustafi. Dennoch verweigerte der 28-Jährige bei Sky eine Kapitulationserklärung: «Wir haben das Potenzial und auf jeden Fall noch Hoffnung.»

Doch mit jeder Niederlage rückt der Revierclub dem Abgrund ein Stück näher. Obwohl mit Mustafi, Sead Kolasinac und William drei von vier Neuzugängen zum Einsatz kamen, musste das Schlusslicht die bereits 14. Saisonniederlage hinnehmen. Nordi Mukiele (45.+3), Marcel Sabitzer (73.) und Willi Orban (87.) sorgten für den klaren Sieg der Gäste. «Insgesamt war das hochverdient, ein gutes und konzentriertes Auswärtsspiel. In der zweiten Halbzeit hat Schalke uns mehr Raum gegeben, den haben wir gut genutzt», lobte RB-Coach Julian Nagelsmann.

Wie groß die königsblaue Not ist, offenbarte die Maßnahme von Trainer Christian Gross, Abwehrspieler Mustafi auch ohne gemeinsames Training mit seinem neuen Team in die Startelf zu beordern. Erst am Morgen vor der Partie war die Quarantäne des FC Arsenal-Zugangs vom Gesundheitsamt in Gelsenkirchen aufgehoben worden. «Wir haben nicht viel Zeit. Wir brauchen Zählbares. Ich habe mich für diese Maßnahme entschieden und bin überzeugt, er tut der Mannschaft gut», sagte Gross vor der Partie bei Sky.

Die Hoffnung des Trainers, dass Mustafi die Abwehr stabilisieren könnte, erfüllte sich jedoch nur in der ersten halben Stunde. Als eifriger Zweikämpfer trug er dazu bei, dass die Schalker Defensive dem Druck standhielt. Doch beim ersten Gegentor kurz vor der Halbzeit machte Mustafi eine schlechter Figur, als er das Kopfball-Duell mit Mukiele verlor. «Für mich war es heute nicht ganz so einfach, weil es der erste Tag mit der Mannschaft war», bekannte Mustafi. Ähnlich reserviert klang das erste Statement von Trainer Gross: «Unter dem Strich bin ich mit seiner Leistung nicht hundertprozentig zufrieden, mit seinem Einsatz schon. Aber er wird für die Zukunft genau der richtige Transfer für uns sein.»

Dagegen hatte Leipzig-Coach Nagelsmann keinen Grund zur Klage. Mit der souveränen Vorstellung festigte sein Team den zweiten Rang und wahrte den Sieben-Punkte-Rückstand auf Spitzenreiter FC Bayern. Vor allem Mukiele, Torschütze zum 1:0, war dem Coach ein Sonderlob wert: «Er ist ein herausragender Spieler. Ich arbeite sehr gern mit ihm. Er hat einen gesunden Grad an positiver Verrücktheit.»

© dpa-infocom, dpa:210206-99-330158/3