Freiberg. Während die Nullachter nach dem vierten Spieltag mit zehn geholten Zählern voll im Soll liegen, droht dem SGV wie in der Vorsaison ein klassischer Fehlstart. Seinerzeit holte die Gehrmann-Truppe aus den ersten sechs Partien magere vier Punkte. Nach dem Derby reist das Team zum Abschluss ihrer zweiten englischen Woche zum heimstarken FC Nöttingen, wo bekanntlich die Trauben sehr hoch hängen.
Am vergangenen Wochenende kassierte der SGV beim ambitionierten SSV Reutlingen eine deftige 0:4-Klatsche. Dies nahm Präsident Emir Cerkez zum Anlass, am Montag eine Ansage an die Mannschaft zu richten. Den Auftritt hat Gehrmann mit der Mannschaft per Videoanalyse noch einmal aufgearbeitet. „Bissingen war vor der Runde für mich der absolute Topfavorit auf den Titel. Das haben sie bis auf eine Ausnahme auch bestätigt. Wir müssen uns einen guten Plan einfallen lassen und im Vergleich zum letzten Spiel zwei Schippen drauflegen“, fordert Freibergs Coach Ramon Gehrmann.
Trainer erwarten Spiel auf Augenhöhe
Eitel Sonnenschein herrscht dagegen im Bissinger Lager. „Von der Punktzahl her sind wir sehr gut gestartet, jetzt wollen wir unsere Serie von vier ungeschlagenen Spielen auf fünf erweitern. Wir können relativ beruhigt nach Freiberg fahren“, sagt Bissingens Coach Alfonso Garcia.
Er erwartet einen nach der Reutlinger Pleite mit Wut im Bauch auftretenden Lokalrivalen. „Freiberg ist für mich von den Einzelspielern die Topmannschaft der Liga. Sie werden mit großem Willen auftreten, versuchen uns zu schlagen und damit das Reutlinger Spiel zu revidieren“, vermutet Garcia.
Mit dem späten 2:0-Heimsieg gegen die TSG Backnang hat sein Team das nötige Selbstvertrauen für das Derby geholt. „Wenn die Jungs gegen Freiberg wieder wie in der zweiten Halbzeit auftreten und alles in die Waagschale werfen, dann können wir auch dort was holen“, meint der Bissinger Übungsleiter.
Im Vorjahr konnten die Nullachter beide Duelle (2:0/6:1) für sich entscheiden. Sowohl Gehrmann als auch Garcia erwarten dieses Mal eine enge Partie, in der die Tagesform entscheiden kann.
„Unsere Formkurve zeigt in die falsche Richtung, wir müssen sie in eine andere Richtung drehen“, meint Gehrmann. „Auch das Quäntchen Glück kann entscheidend sein. Das kann man sich auch erarbeiten“, erklärt Garcia.
Die Bissinger können bis auf den Langzeitverletzten Manuel Sanchez aus dem Vollen schöpfen. Bei den Hausherren ist der Einsatz von Thomas Gentner, Marco Pischorn (beide angeschlagen) und Patrick Fossi (krank) fraglich. Für Pischorn könnte der wiedergenese Denis Zagaria in die Startelf rücken. „Das wäre eine Möglichkeit“, sagt Gehrmann.