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Bundesliga
Hollerbach feiert Punktgewinn bei HSV-Debüt: 1:1 in Leipzig

RB Leipzig - Hamburger SV
Die Hamburger erkämpften sich bei RB Leipzig einen Punkt. Foto: Jan Woitas
Der HSV erkämpft sich bei RB Leipzig einen Punkt - hochverdient. Die Hamburger erholen sich von einem frühen Rückstand gegen zunächst starke Gastgeber. Danach kommt die Mannschaft von Neu-Trainer Hollerbach immer besser ins Spiel.

Leipzig (dpa) - Bernd Hollerbach hat die Pleiteserie des Hamburger SV gleich bei seinem Debüt gestoppt. Der neue Coach der abstiegsgefährdeten Hanseaten durfte sich über ein 1:1 (1:1) beim Champions-League-Aspiranten RB Leipzig freuen.

Nach einem frühen Rückstand durch Bruma (9. Minute) gelang Filip Kostic (29.) der Ausgleich. Nach vier Niederlagen in Serie unter Hollerbach-Vorgänger Markus Gisdol war es für den Tabellenvorletzten der Fußball-Bundesliga ein kleiner erster Schritt aus der Krise. Für die Leipziger ist das Remis ein Rückschlag: Die Sachsen holten aus den vergangenen sieben Spielen nur einen Sieg und gerade mal sechs Punkte.

Es hätte allerdings zunächst kaum schlechter für Hollerbach beginnen können. Nicht mal zehn Minuten waren gespielt, da jubelten die RB-Fans unter den 42.558 Zuschauern in der ausverkauften Red Bull Arena. Gegen die erstmal enorm druckvoll agierenden Leipziger vertändelte Aaron Hunt in der eigenen Hälfte den Ball.

Dann ging alles blitzschnell. Kevin Kampl, der Hunt den Ball abgenommen hatte, passte auf rechts, von dort flankte Marcel Sabitzer in die Mitte und der gerade 1,73 Meter große Bruma nahm per Kopf Maß - gegen die Laufrichtung von HSV-Torwart Christian Mathenia. Dem hatte Hollerbach den Vorzug vor Julian Pollersbeck gegeben, der zuletzt von Markus Gisdol favorisiert worden war.

Überhaupt griff der neue Coach der Hamburger ordentlich durch. Insgesamt auf fünf Positionen veränderte er seine Startelf gegenüber der Gisdol-Formation bei der 0:2-Heimpleite gegen den 1. FC Köln. Und Hollerbach versuchte von der Außenlinie aus, sein Team zu dirigieren, rief rein, zeigte an.

Es half zunächst trotz merklicher Griffigkeit der HSV-Profis nicht so viel. In der 16. Minute verpassten die Leipziger den zweiten Treffer nur dank der Lässigkeit von Jean-Kévin Augustin. Der Franzose schoss bei einer der sogenannten hundertprozentigen Chancen knapp am Tor vorbei. Danach verfehlte Timo Werner (25.) den HSV-Kasten.

Viel hatte die RB-Abwehr, in der Lukas Klostermann auf die linke Seite rückte für Bernardo und anstelle des Langzeitverletzten Nationalspielers Marcel Halstenberg (Kreuzbandriss), bis dahin nicht zugelassen. Die Leipziger schienen das Spiel zu kontrollieren, auch ohne ihren Mittelfeldstar Naby Keita, der wegen einer Erkältung unter der Woche zunächst auf der Bank Platz nahm.

Aber dann: Mit einem Traumpass bediente Gideon Jung den allerdings aus abseitsverdächtiger Position startenden Kostic. Der umkurvte den herausgeeilten Leipziger Keeper Peter Gulacsi und traf zum 1:1. Hollerbach jubelte, die Faust nach oben, nur kurz, dann gab er schon wieder Anweisungen.

Es war das Tor, das der HSV brauchte. Bissig wirkten die Hollerbach-Schützlinge ohnehin, nun hatten sie die Leipziger allerdings buchstäblich und merklich getroffen. Ein toller langer Pass von Kampl auf Sabitzer, für den der Winkel letztlich aber zu spitz wurde (55.), war alles, was von RB lange Zeit kam.

Hasenhüttl musste reagieren, brachte nach knapp einer Stunde Keita, später auch noch Stürmer Yussuf Poulsen. Ideen waren gefragt im RB-Spiel. Werner, der bei einem Zusammenstoß mit Rick von Drongelen eine Platzwunde an der Nase erlitt, bekam zu wenig Bälle in die Spitze. Auch, weil der HSV nun immer mehr Druck entwickelte und die Leipziger zusehends verunsicherte. In der 81. Minute rettete RB-Keeper Peter Gulasci gegen Kostic in höchster Not.

Ein HSV-Sieg wäre nicht mal unverdient gewesen, selbst wenn Mathenia in der Nachspielzeit bei einem abgefälschten Schuss von Dayot Upamecano sich noch mal lang machen musste.