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Lohn für Aufholjagd
Junuzovic beendet Bremer Sieglosserie: Sieg auf Schalke

Torwart-Patzer, Last-Minute-Treffer, Platzverweis! Die Partie zwischen Schalke und Bremen nimmt am Ende Fahrt auf. Kruse und Junuzovic bescheren Werder drei wichtige Zähler im Abstiegskampf. Schalke kassiert eine ganz bittere Niederlage.

Gelsenkirchen (dpa) - Frust beim FC Schalke 04, Riesenjubel bei Werder Bremen: Mit seinem Siegtreffer in der Nachspielzeit (90.+3) zum 2:1 (0:1) hat «Joker» Zlatko Junuzovic den Hanseaten drei wichtige Punkte im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga beschert.

Während den Bremern der Sprung auf Platz 15 gelang, mussten die Königsblauen nach einer insgesamt schwachen Leistung einen ganz bitteren Rückschlag im Rennen um die Champions-League-Plätze verkraften. «Wir wussten, dass Rückschläge kommen. Aber man schiebt sie gerne von Wochenende zu Wochenende vor sich her», sagte Schalkes Sportvorstand Christian Heidel. «Solche Tage gehören leider zur Entwicklung dazu.»

Vor 62 271 Zuschauern profitierten die Hausherren zunächst von einem kapitalen Patzer von Werder-Schlussmann Jiri Pavlenka, der in der 24. Minute einen Distanzschuss von Jewgeni Konopljanka zum 0:1 durch die Hände rutschen ließ. Max Kruse (79.) brachte Bremen mit dem Ausgleich zurück ins Spiel, nachdem Schalke-Torhüter Ralf Fährmann den Ball nach einem von Ludwig Augustinsson getretenen Freistoß nach vorn abklatschen ließ. «Das ist bitter gelaufen», meinte Fährmann zu seinem Fehler: «Deswegen tut es mir leid für die Mannschaft.»

Auch beim 2:1-Siegtor durch den erst in der 70. Minute eingewechselten Junuzovic sah der sonst so zuverlässige Fährmann unglücklich aus. Zu allem Überfluss sah Schalkes Abwehrspieler Matija Nastasic in der turbulenten Schlussphase kurz vor dem 1:1 Gelb-Rot und fehlt im Spitzenspiel am kommenden Samstag bei Bayern München.

«Wir müssen uns die Niederlage selbst vorwerfen. In der ersten Hälfte haben wir es nicht gut gemacht, auch wenn wir glücklich durch einen Torwartfehler in Führung gegangen sind», sagte Schalke-Coach Domenico Tedesco enttäuscht. «Zwischen der 45. und 75. Minute haben wir es super gemacht haben. Da müssen wir das 2:0 erzielen, das wäre der Schlüssel gewesen», ergänzte Tedesco, der zunächst auf den leicht angeschlagenen Leon Goretzka (Hüftblessur) verzichtet hatte. Der im Sommer zum FC Bayern wechselnde Nationalspieler wurde zwar von den eigenen Fans ausgepfiffen, war aber nach seiner Einwechslung zur zweiten Hälfte durchaus ein belebendes Element.

Werder-Trainer Florian Kohlfeldt war erleichtert nach dem ersten Erfolg nach zuletzt fünf Spielen ohne Sieg. «Es war ein guter Auftritt von uns. Ich bin natürlich zufrieden, auch wenn der Sieg am Ende glücklich war. Es war ein wichtiger Erfolg.»

Kohlfeldt hatte Last-Minute-Transfer Milot Rashica gleich in die Startelf beordert. Das für rund sieben Millionen Euro von Vitesse Arnheim verpflichtete Talent aus dem Kosovo sollte auf der rechten Seite die Werder-Offensive beleben, hatte aber nur wenig gelungene Aktionen. Nach knapp einer Stunde war Rashicas Debüt beendet. Da sich Kruse immer wieder zurückfallen ließ, fehlte in der Sturmmitte oft eine Anspielstation. Dennoch war Kruse zum richtigen Zeitpunkt zur Stelle und besorgte den wichtigen Ausgleich. «Es ist gut für den Kopf, dass wir nicht mehr auf einem Abstiegsplatz stehen. Aber wir wissen, dass es eng bleibt», sagte Werders Mittelfeldspieler Maximilian Eggestein.