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Gegen MT Melsungen kann SG BBM befreit aufspielen

Fordert extreme Härte ein: Jan Asmuth vor dem Duell mit dem Bundesligisten MT Melsungen. Foto: Baumann
Fordert extreme Härte ein: Jan Asmuth vor dem Duell mit dem Bundesligisten MT Melsungen. Foto: Baumann
Zu gerne würde die SG BBM Bietigheim wieder in der Bundesliga auflaufen. Nach dem verpatzten Saisonstart ist das für den Handball-Zweitligisten erst einmal kein Thema, aber der MT Melsungen bringt heute Abend (19 Uhr) im Pokal ein wenig Erstliga-Glanz in die Viadukthalle.

Bietigheim-Bissingen. Nach einer super Saisonvorbereitung misslang der Zweitliga-Start für die Handballer der SG BBM Bietigheim – und mit jedem Spiel stieg der Druck. Am Wochenende konnte die SG BBM nach einem 32:29-Erfolg beim HC Empor Rostock aufatmen. Mit dem Sieg im Rücken und angesichts des Gegners können die Bietigheimer heute Abend (19Uhr) in der Viadukthalle völlig befreit aufspielen. Mit dem Bundesligisten MT Melsungen gastiert ein Spitzenclub in der zweiten DHB-Pokalrunde am Enzufer. Sechs deutsche Nationalspieler haben die Nordhessen in ihren Reihen: Silvio Heinevetter, Timo Kastening, Julius Kühn, Finn Lemke, Kai Häfner und Tobias Reichmann, wobei Lemke verletzt ist.

„Wir haben keinen Druck, dass wir gewinnen müssen“, betont SG-Linksaußen Jan Asmuth. „Aber gegen die besten Handballer der Welt will jeder zeigen, dass wir nicht irgendwelche Zweitliga-Handballer sind, sondern die sich gegen uns durchkämpfen müssen.“ Auch für den 29-Jährigen Ur-Bietigheimer war der Saisonstart schwierig. In Rostock leistete er mit sieben Toren jedoch einen großen Beitrag zum Sieg. „Es ist eine unfassbar große Last von uns gefallen, vor allem, weil wir in der ersten Halbzeit kaum eine Chance hatten und dann ganz stark zurückgekommen sind“, blickt Asmuth zurück. Das Selbstvertrauen sei zwar noch da, aber nach zwei Niederlagen und einem Unentschieden zuvor sei die Leichtigkeit und das Selbstverständnis ein wenig verloren gegangen.

Unter Ex-Coach Hannes Jón Jónsson war Asmuth zweieinhalb Jahre lang Kapitän der Bietigheimer. Der neue Coach Iker Romero bestimmte Asmuths Freund und Kollegen Paco Barthe zum Spielführer. „Da bin ich überhaupt nicht missmutig. Iker und ich sind uns einig, dass der Kapitän auch eine zentrale Rolle auf dem Feld einnehmen sollte und das trifft auf Paco eher zu“, erklärt Asmuth. Dem freundschaftlichen Verhältnis der beiden hat die Abgabe des Kapitänsamtes ebenfalls nicht geschadet.

Nachdem Asmuth zuletzt freiberuflich tätig war und von Barthe unterstützt wurde, haben die beiden nun eine gemeinsame Firma für Bauleitung und Projektmanagement gegründet. Bis zu sechs Stunden am Tag arbeiten die beiden an der Selbstständigkeit für die Zeit nach der Karriere. „Das Gute ist, dass wir uns das flexibel einteilen können. Und dabei reden wir auch wenig über Handball. Wenn wir nicht in der Halle sind, ist das kein Riesenthema, sonst würde man verrückt werden.“

An Tagen wie heute, wenn ein Pflichtspiel ansteht, rückt die Arbeit in den Hintergrund und der Handball in den Fokus. „Wir müssen extrem hart spielen, sogar an der Grenze, weil wir körperlich unterlegen sind“, blickt Asmuth auf das Duell mit dem Topteam Melsungen. „In der Offensive brauchen wir Geduld und auch das Selbstvertrauen, gegen den Block der Nationalmannschaft Tore erzielen zu können. Wir haben Leute, die das drauf haben.“