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Große SG-Delegation bei der WM

Luisa Schulze.Foto: Carmen Jaspersen/dpa
Luisa Schulze. Foto: Carmen Jaspersen/dpa
Zehn Bietigheimer Handballerinnen reisen zu den Titelkämpfen nach Spanien, vier davon für das deutsche Team

Bietigheim-Bissingen. Gleich zehn Spielerinnen der SG BBM Bietigheim fahren zur Handball-Weltmeisterschaft vom 1. bis 19.Dezember nach Spanien. Vier davon laufen für das deutsche Team auf, drei für Titelverteidiger Niederlande, je eine für Dänemark, Ungarn und Tschechien.

Im WM-Kader von Bundestrainer Henk Groener stellt die SG mit Luisa Schulze, Xenia Smits, Antje Lauenroth und Julia Maidhof das größte Kontingent. Als Reservespielerin wurde Rechtsaußen Jenny Behrend nominiert.

Nach Brasilien (2011), Dänemark (2015) und Japan (2019) mischt Luisa Schulze, die mit 111Länderspielen die erfahrenste deutsche Spielerin ist, zum vierten Mal bei einer WM mit. „Wie viele Länderspiele jemand hat, zählt nicht“, stellt die 1,90 m große Kreisläuferin klar. „Wir wollen in die Hauptrunde und dafür muss jede Spielerin ihre beste Leistung abrufen.“ Die 31-jährige „Schmuu“ sieht den Titelkämpfen mit gutem Gefühl entgegen. „Die Vorfreude ist groß. Wir haben drei Testspiele, um an den Feinheiten zu arbeiten.“

Die letzte WM-Medaille für Deutschland gab es 2007 in Frankreich mit Bronze. Seither waren zwei siebte Plätze die besten Resultate. Zuletzt fehlte 2019 in Japan nur ein Tor fürs Halbfinale, am Ende kam aber nur Platz acht heraus. „Da war mehr drin“, ärgert sich Linksaußen Antje Lauenroth (33), „wir haben den späteren Weltmeister Holland geschlagen. Am Ende blieb eine große Enttäuschung.“ Die soll es diesmal nicht geben. Für Optimismus sorgt der kürzliche Sieg gegen den Olympiazweiten Russland. „Es war wichtig, so ein Spiel zu gewinnen. Alle haben am selben Strang gezogen.“

Für die WM gilt eine verschärfte 2 G-Regel. Teilnehmen dürfen nur vollständig geimpfte Spielerinnen und solche, die von Corona genesen sind. Dabei darf die Erkrankung aber nicht länger als 180 Tage zurückliegen. Da fast alle SG-Ladies zu Beginn des Jahres infiziert waren, wurde diese Frist überschritten. „Das war für uns kein Problem“, berichtet Antje Lauenroth. „Wir haben eine Impfung bekommen und sind damit bei der WM dabei.“

Sprachkundige Maidhof

Für Julia Maidhof (23) ist Spanien kein Neuland. „Ich war mit dem Schüleraustausch dort, habe in der Schule auch die Sprache gelernt. Bei den Europameisterschaften 2020 war die Linkshänderin die erfolgreichste deutsche Werferin. „Ich freue mich, dass ich erstmals bei einer WM dabei bin. Wir wollen unsere schwierige Gruppe überstehen und dabei möglichst viele Punkte sammeln.“ Mit Tschechien, der Slowakei und Ungarn trifft die DHB-Auswahl in der Vorrunde auf europäische Gegner. Drei der vier Teams erreichen die Hauptrunde. „Dafür werden wir alles tun“, verspricht Xenia Smits (27), die zu einer enorm vielseitigen Abwehrspielerin gereift ist undin offensiven, wie defensiven Deckungsformationen eine zentrale Rolle spielt.

Bereits in der Vorrunde bekommen es die Bietigheimerinnen mit zwei SG-Kolleginnen zu tun: Veroniká Malá ist Tschechiens Linksaußen, Melinda Szikora hütet das ungarische Tor. Wird die Hauptrunde erreicht, könnte es dort zum Duell mit der dänischen Rechtsaußen Trine Østergaard kommen. Der Vergleich mit den für die Niederlande spielenden Danick Snelder, Kelly Dulfer und Inger Smits wäre frühestens im Halbfinale möglich.