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Jubiläumssieg für Coach Albertsen

Karolina Kudlacz-Gloc (am Ball) führt die SG BBM mit fünf Treffern gegen Neckarsulm (vorne Seline Ineichen) zum Sieg. Foto: Baumann
Karolina Kudlacz-Gloc (am Ball) führt die SG BBM mit fünf Treffern gegen Neckarsulm (vorne Seline Ineichen) zum Sieg. Foto: Baumann
Der Neustart ist geglückt. Nach der 38-tägigen EM-Pause gewannen die Frauen der SG BBM Bietigheim das schwäbische Derby gegen die Neckarsulmer SU klar mit 33:25. Mit 16:0 Zählern liegen die Enzstädterinnen hinter dem punktgleichen Titelverteidiger Thüringer HC auf Platz zwei der Handball-Bundesliga.

Ludwigsburg. BBM-Trainer Martin Albertsen durfte gestern Abend ein Jubiläum feiern. Der Erfolg im Derby war der 75. Bundesligasieg des Dänen mit den SG-Frauen. Seit seinem Amtsantritt im Januar 2015 saß der 44-Jährige bei 103 BBM-Bundes- ligaspielen auf der Bank. Neben 75 Siegen und elf Unentschieden gab es nur 17 Niederlagen. Bisheriger Höhepunkt seiner Amtszeit war 2017 der Gewinn der deutschen Meisterschaft. „75 Siege, das ist viel“, staunte Albertsen als er nach der Partie von seinem Jubiläum erfuhr. „So kann es weitergehen.“

Zuschauerrekord in der MHP-Arena

Die Grundlage für den Sieg legte die SG in der ersten Viertelstunde in der ersten Viertelstunde. Vor 2 224 Zuschauern in der Ludwigsburger MHP Arena – Rekord für ein Bietigheimer Bundesliga-Heimspiel – brachte Anna Loerper Struktur in den Angriff. Die BBM-Frauen leisteten sich bis zum 12:4 kaum Fehlwürfe oder Ballverluste. Vor allem Laura van der Heijden hatte ihr Visier gut eingestellt. Der Linkshänderin glückten bereits im ersten Durchgang sieben ihrer insgesamt acht Treffer.

Neckarsulm konnte gegen die aufmerksame BBM-Abwehr zunächst kaum Chancen herausspielen. Das änderte sich mit der Einwechslung von Svenja Kaufmann, die Bewegung in die bis dahin zu pomadigen NSU-Aktionen brachte. Da sich ab der 15. Minute die Gästeabwehr aggressiver präsentierte und gleichzeitig bei der SG der Schlendrian Einzug hielt, tat sich Bietigheimer nach dem 12:4 schwerer, Chancen herauszuspielen.

Bis zum 17:10 konnte die SG zwar eine deutliche Führung behaupten, aber als die zunächst nur in der Abwehr eingesetzte Maura Visser auf die Strafbank musste, kam Neckarsulm heran. Drei schnelle Tore der Unterländerinnen brachten Pascal Morgants Team beim 17:13 neue Hoffnung.

Mit einer 18:14-Führung der SG ging es in die Kabinen. Gelegenheit für Martin Albertsen, seine schlingernde Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen. Der BBM-Coach fand wohl die richtigen Worte. Das Viadukt-Team legte nach dem Wechsel einen Zahn zu und erhöhte auf 23:16. Als Neckarsulm bei einer Zeitstrafe seine Torhüterin vom Feld nahm, zweimal aber den Ball verlor, sorgten Torhüterin Dinah Eckerle und Fie Woller mit Würfen ins leere NSU-Tor zum 25:16 für die Vorentscheidung. Karolina Kudlacz-Gloc glückte mit einer feinen Einzelleistung zum 26:16 der erste 10-Tore-Vorsprung.

In der Schlussphase ließen beide Teams in der Abwehr die Zügel schleifen und die Fans durften sich über ein torreiches Finale freuen. Bei der SG kam die eingewechselte Linksaußen Kim Braun noch zu drei Treffern, darunter dem 31:20 – Bietigheims größten Vorsprung in dieser Parte. Am Ende stand ein ebenso klarer, wie verdienter 33:25-Erfolg der Heimmannschaft zu Buch.

Neckarsulms Trainer Pascal Morgant war mit dem Ergebnis nicht zufrieden, sah aber die zwischenzeitliche Aufholjagd seiner Frauen als gutes Zeichen für das gestiegene Selbstbewusstsein. Martin Albertsen bedankte sich bei den Fans und seinen Spielerinnen. „Es ist schwer nach der EM-Pause wieder den Rhythmus zu finden, aber die Mannschaft hat das großartig gemacht. Wir haben viel guten Handball gezeigt und die Fans sorgten für eine Mega-Stimmung.“

Weiter geht es für die SG BBM bereits am Freitag (19 Uhr) mit dem Heimspiel gegen Pokalsieger VfL Oldenburg – ebenfalls in der Ludwigsburger MHP Arena.

SG BBM: Eckerle (1), Salamakha; Visser, Rozemalen, Lauenroth (1), Ivancok (1), Loerper (5/5), van der Heijden (8), Schulze (1), Kudlacz-Gloc (5), Woller (4), Malestein (4), Braun (3). (joh)