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Lehmann legt Fokus auf Handball

Nick Lehmann ist mit dem Saisonstart seines neuen Clubs aus Bietigheim nicht zufrieden. Foto: Baumann
Nick Lehmann ist mit dem Saisonstart seines neuen Clubs aus Bietigheim nicht zufrieden. Foto: Baumann
2017 gab er im Alter von 18 Jahren sein Bundesliga-Debüt für den TVB Stuttgart. Heute steht Nick Lehmann für den Zweitligisten SG BBM Bietigheim im Tor. Dabei hätte er vergangene Woche beinahe erneut für den TVB in der ersten deutschen Handballliga rangemusst.

Bietigheim-Bissingen. An sein erstes Bundesligaspiel vor drei Jahren erinnert sich Nick Lehmann noch ganz genau. „Komplett nervös“ sei der Handball-Torhüter vor dem Spiel gewesen, erzählt der heute 21-Jährige über die Partie seines damaligen Teams TVB Stuttgart beim Spitzenclub Rhein-Neckar Löwen. Darauf, dass er gleich den ersten Ball von Weltklassespieler Andy Schmid halten konnte, „wurde ich nach dem Spiel oft angesprochen“, kann der Torhüter lachen. Heute Abend trifft er – mittlerweile im Trikot der SG BBM Bietigheim – in der 2. Handball-Bundesliga auf den Tabellenvierten VfL Lübeck-Schwartau. Anpfiff ist um 19.30 Uhr in der Sporthalle am Viadukt.

Dabei hätte Lehmann noch in der letzen Woche beinahe erneut das Trikot des TVB Stuttgart getragen. Der 21-Jährige ist mit einem Zweitspielrecht bei den Stuttgartern ausgestattet und hätte nach dem positiven Coronatest von Nationaltorhüter Johannes Bitter eigentlich beim Stuttgarter Auswärtsspiel beim HC Erlangen aushelfen sollen. „Der TVB kann auf mich zurückgreifen, wenn ich mit Bietigheim kein Spiel habe“, erklärt Lehmann. Eine Handverletzung machte einem Einsatz aber einen Strich durch die Rechnung.

Nachdem diese nun allerdings ausgeheilt ist, steht er heute wieder zwischen den Bietigheimer Pfosten – vorausgesetzt der erste Torhüter Aron Edvardsson erwischt nicht wieder einen Sahnetag. „Ich bin nicht böse, wenn Aron 40 oder 50 Prozent der Würfe auf sein Tor hält“, sagt Lehmann über den überzeugenden Isländer im SG-Tor, der es dem Youngster schwer macht, Minuten zu sammeln. „Zuletzt kam ich gegen Aue am Ende ins Spiel. Wenn es bei Aron nicht laufen sollte, werde ich zu Spielzeit kommen“, weiß er um seine Rolle im SG-Team.

Mit dem Saisonstart seiner Bietigheimer ist Lehmann nicht zufrieden. Ein Sieg und zwei Niederlagen stehen für das Team von Trainer Hannes Jón Jónsson zu Buche. Hinzu kam eine lange coronabedingte Spielunterbrechung, so dass die SG bereits drei Spiele weniger auf dem Konto hat als der heutige Gegner aus Schleswig-Holstein. „Vor dem Spiel gegen Aue hatten wir vier Wochen Pause wegen positiver Coronafälle, das soll aber keine Ausrede sein, dass wir ein schlechtes Spiel gemacht haben“, blickt er auf die jüngste 27:28-Auswärtsniederlage zurück: „Wir erwarten viel von uns, spielen gerade aber unter unseren Möglichkeiten.“

Lehmann wird nur durch Zufall Handball-Torhüter

Damit es für die SG demnächst besser läuft, investiert Lehmann einiges. Nach seiner Ausbildung als Werkzeugmechaniker will er eigentlich noch sein Fachabitur und den Meister ablegen, hat seine beruflichen Pläne aber zunächst hinten angestellt. „Gerade konzentriere ich mich nur auf Handball“, so Lehmann, den es in der C-Jugend nur zufällig zwischen die Pfosten verschlagen hat. „Damals meinte unser damaliger Torhüter mit 1,60 Meter Körpergröße, es mit Basketball versuchen zu müssen, dann bin ich für drei Spiele eingesprungen“, erzählt Lehmann, der bis dahin als Feldspieler in der Regionalauswahl des Handballverbands Württemberg stand. Das habe dann auf Dauer sehr gut funktioniert. „Und irgendwann dachte ich, ich bleibe besser da. Als Feldspieler hätte es wahrscheinlich nicht für das heutige Niveau gereicht“, sagt Lehmann.