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SG BBM Bietigheim in der European League gegen MKS Zaglebie Lubin ohne Blöße

Jubel nach dem Sieg gegen Zagreb: Melinda Szikora (links), Luisa Schulze (SG BBM). Foto: Baumann
Jubel nach dem Sieg gegen Zagreb: Melinda Szikora (links), Luisa Schulze (SG BBM). Foto: Baumann
Bietigheim bleibt in der European League ungeschlagen. Die SG BBM-Handballerinnen gewannen in der Ludwigsburger MHP-Arena gegen MKS Zaglebie Lubin 29:19 (16:9) und gehen mit 6:0 Punkten in die Rückrunde der Gruppenphase.

Ludwigsburg. Nach zwei Minuten musste der Ball gewechselt werden. Die Mannschaften hatten die Kugel so stark eingeharzt, dass ein vernünftiges Spiel damit nicht möglich war. Harzig verlief auch Bietigheims Auftakt. „Wir sind nicht gut gestartet. Es war nicht für alle klar, was wir spielen und ließen uns von Lubins Abwehr beeindrucken“, ärgerte sich Inger Smits über den 6:9-Rückstand nach 14 Minuten. „Nachdem wir darüber gesprochen haben, was wir vorbereitet hatten und in der Abwehr besser wurden, konnten wir mehr Tempo aufnehmen und unser Spiel machen“, erklärte die Holländerin, die mit ihren Treffern maßgeblich am Umschwung beteiligt war.

Zur Steigerung trugen Umstellungen bei. Die zuvor auf der Halbposition deckende Xenia Smits rückte ins Deckungszentrum und ersetzte im Angriff die blasse Kelly Dulfer. Auf der rechten Angriffsseite kamen Julia Maidhof und Trine Østergaard für Karolina Kudlacz-Gloc und Jenny Behrend in die Partie.

Das Spiel kippte. In den verbleibenden 16 Minuten bis zur Pause glückte den Gästen kein einziger Treffer mehr. Die SG erzielte gleichzeitig zehn Tore in Serie. Aus dem 6:9 wurde eine 16:9-Halbzeitführung. Großen Anteil daran hatte Melinda Szikora, die ihr Gehäuse vernagelte. „Es war schön, wieder im Tor zu stehen“, freute sich die Ungarin. „Wegen Corona konnte ich eineinhalb Monate nicht spielen. Jetzt genieße ich jede Minute. Wir sind unter 20 Gegentoren geblieben, das ist wichtig.“

Nach dem Wechsel versuchte Lubins Trainerin Bozena Karkut mit wechselnden Abwehrformationen Bietigheim aus dem Rhythmus zu bringen. Davon ließen sich die SG-Ladies nicht beeindrucken. Der Vorsprung wurde bis zur 44. Minute auf elf Tore ausgebaut (24:13), am Ende stand vor 371 Fans in der MHP Arena ein deutlicher 29:19-Sieg gegen den polnischen Meister.

„Wir sind sehr traurig, dass wir das Spiel nach der Führung aus der Hand gegeben und Bietigheim einen 10:0-Lauf ermöglicht haben“, sagte Rückraumspielerin Emilia Galinska, mit sieben Treffern Lubins beste Werferin. Wenigstens eine Polin durfte sich freuen: Für Karolina Kudlacz-Gloc war es ein besonderes Spiel. „Da waren sehr viele Emotionen dabei“, gestand sie. Vor dem Anpfiff gab es eine lange Umarmung mit Lubins Linksaußen Kinga Grzyb, mit der zusammen sie von 2004 bis 2018 fast 200 Länderspiele bestritt. „Kinga ist meine beste Freundin, auch außerhalb des Spielfeldes.“

Das nächste Treffen der beiden langjährigen Aushängeschilder des polnischen Frauenhandballs gibt es beim Rückspiel am 6. Februar in Lubin. Zuvor steht das Schlagerspiel im Viertelfinale des DHB-Pokals auf dem Programm. Am Samstag, 29. Januar, gastiert Borussia Dortmund in Bietigheim.

SG BBM: Moreschi, Szikora; Lauenroth, I. Smits (7), Schulze (2), Kudlacz-Gloc (1), Naidzinavicius (1), Dulfer, X. Smits (3), Snelder (1), Østergaard (5), Maidhof (6/4), Jørgensen (1), Behrend (1), Malá (1)