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SG BBM Bietigheim setzt auf Juan de la Peña

Soll das Spiel gestalten: Juan de la Peña. Foto: bm
Soll das Spiel gestalten: Juan de la Peña. Foto: bm
Spanischer Spielmacher soll Handballer zu alter Stärke führen, braucht nach Kreuzbandriss aber erst einmal Spielpraxis

Bietigheim-Bissingen. Nach der Rückkehr aus der zweiten Quarantäne haben sich längst nicht alle Probleme der SG BBM Bietigheim erledigt. Das 17:28 am vergangenen Mittwoch gegen den TV Großwallstadt zeigte: Den Zweitliga-Handballern fehlt es an Wettkampfhärte und Spielrhythmus, dazu kommen personelle Sorgen. Die SG machte erst ihr viertes Saisonspiel, während Großwallstadt das neunte Mal auflief.

Heute Abend (19 Uhr) beim TV Emsdetten gehen die Bietigheimer in ihre fünfte Partie. An der Situation gegenüber Mittwoch wird sich nicht viel ändern. Die für die SG so wichtigen Spieler Christian Schäfer, Dominik Claus und Jonas Link haben sich zwar von ihrer Corona-Infektion gut erholt, fehlten aber zuletzt sicherheitshalber. Deshalb mussten gegen den TVG junge Akteure wie Max Öhler oder Nikola Vlahovic viel Verantwortung übernehmen. Tim Dahlhaus spielte, obwohl er noch leichte Probleme mit seiner Schulter hat, und sogar Trainer Hannes Jón Jónsson stand als Notreserve einsatzbereit an der Seitenlinie. „Wir waren in Quarantäne und sind nicht in der Verfassung, in der wir sein sollten“, sagt der 40-jährige Coach.

Nach insgesamt sechs Coronafällen im Team und zweimaliger mehrwöchiger Spielunterbrechung wartet viel Arbeit auf die SG. Hoffnung ruht dabei auch auf Spielmacher Juan de la Peña. Der Spanier kam Anfang Oktober vom Wilhelmshavener HV, der mit wirtschaftlichen Problemen kämpft. „Es ging sehr viel um Corona, aber bisher gefällt es mir sehr gut“, sagte der 24-Jährige im Telefongespräch.

Nach dem Gewinn der Junioren-Weltmeisterschaft 2017 kam de la Penã nach Deutschland. Beim SC Magdeburg pendelte er zwischen erster Mannschaft in der Bundesliga und Reserveteam. Um mehr Spielzeit zu bekommen, ging er mit Rückkehroption zu Balingen-Weilstetten, wo er in die Bundesliga aufstieg. Nach einem Kreuzbandriss Ende 2019 erfolgte im März der Wechsel nach Wilhelmshaven und kurz vor Saisonstart schließlich der Transfer zur SG.

Der in Madrid aufgewachsene Rückraumspieler gilt als spielintelligenter Regisseur. Dass er seit seinem Kreuzbandriss erst vier Pflichtspiele absolvierte, ist ihm allerdings anzumerken. „Aber ich sehe, was er im Training macht. Ich bin ein Fan von ihm und bin mir sicher, dass er in seine Rolle wachsen wird“, sagt Jónsson.

„Ich brauche fünf, sechs Spiele am Stück“, weiß der ehemalige Junioren-Nationalspieler, der 2016 auch Europameister wurde und gerne für das spanische A-Team spielen würde. Die Grundlage will er in Deutschland schaffen, wie der Ingenieursstudent sagt: „Ich will so lange wie möglich in Deutschland spielen. Hier ist es sehr professionell und gut organisiert. Das gefällt mir gut.“