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SG BBM gewinnt weiter an Stabilität

Kein Durchkommen: Geburtstagskind Patrick Rentschler (rechts) versucht, Julius Lindskog Andersson zu stoppen. Foto: Baumann
Kein Durchkommen: Geburtstagskind Patrick Rentschler (rechts) versucht, Julius Lindskog Andersson zu stoppen. Foto: Baumann
Nach einem katastrophalen Saisonstart voller Pech hat die SG BBM Bietigheim gestern ein deutliches Zeichen gesetzt: Der Handball-Zweitligist besiegte den VfL Lübeck-Schwartau in der Viadukthalle mit 28:19 und feierte damit den zweiten Sieg in Folge.

Bietigheim-Bissingen. Einfach war die Handball-Saison für die SG BBM Bietigheim bisher nicht. Zweimal je drei Coronafälle innerhalb des Teams, zweimal zwei Wochen unter häuslicher Quarantäne – und nach der Rückkehr aufs Parkett setzte es für den Zweitligisten erst einmal zwei heftige Niederlagen. Als Tabellenletzter fand sich Bietigheim im Liga-Alltag wieder. Doch allmählich scheinen der Trainingsrückstand und der fehlende Spielrhythmus aufgeholt. Gestern bewies die SG eindrucksvoll ihr Potenzial. Den VfL Lübeck-Schwartau besiegten die Schwaben in der Viadukthalle mit 28:19 und holten damit den zweiten Sieg in Folge.

Favoritenteam dominiert

„Es hat einfach Spaß gemacht“, sagte SG-Rückraumakteur Dominik Claus nach der Partie. „Wir haben uns gegenseitig gepusht und auch die Bank war immer mit dabei.“ Und auch Sportdirektor Jochen Zürn war nach der souveränen Vorstellung voll des Lobes für sein Team: „Es war heute ein Sahnetag, so wie wir uns das vorstellen. Das war nochmal ein anderes Ausrufezeichen als am Samstag, wir hatten heute einen Mitfavoriten in der Halle.“

Wie schon vergangenen Samstag beim 25:18-Erfolg über den WilhelmshavenerHV starteten die Bietigheimer mit viel Energie in die Partie. Ein Gegenstoß nach einer Parade Aron Edvardssons brachte die 1:0-Führung durch Dominik Claus. In der Folge schwächelte Bietigheim ein wenig im Angriff und musste das 3:3 durch den agilen Julius Lindskog Andersson hinnehmen.

Das wollte die SG nicht auf sich sitzen lassen und drehte richtig auf. Der erneut bärenstarke Christian Schäfer gab mit einem Doppelschlag den Auftakt zu einem Bietigheimer 6:0-Lauf zum 9:3. Möglich war dies auch durch zwei Zeitstrafen für die Gäste, die Bietigheim eiskalt nutzte. Dreimal trafen die Gastgeber dabei ins leere Tor der Norddeutschen: Patrick Rentschler an seinem 30. Geburtstag, Paco Barthe und sogar Keeper Aaron Edvardsson waren unter den Torschützen.

Starke offensiv ausgerichtete Abwerhr

Den Gastgebern war das Selbstvertrauen nach dem Erfolgserlebnis zuletzt gegen Wilhelmshaven und durch die reibungslosen Trainingseinheiten nun deutlich anzumerken. In der Defensive funktionierte die offensiv ausgerichtete 6:0-Abwehr der SG wie schon gegen Wilhelmshaven über weite Strecken hervorragend.

Bis zur Halbzeit baute die SG die Führung weiter aus. Jonas Link traf vor der Pause dreimal in Folge. Nach Edvardssons gehaltenem Siebenmeter und Links Tor zum 14:7 ging es in die Kabinen. Am Ende kam Edvardsson auf drei parierte Siebenmeter. Neben der komfortablen Führung gab es für die Schwaben in der ersten Halbzeit eine weitere gute Nachricht: In der 24. Minute kehrte Martin Marcec nach fast genau einem Jahr nach seinem Kreuzbandriss zurück aufs Handballfeld und machte später sogar noch ein Tor.

Der zweite Durchgang startete wie der erste: Claus traf für die SG zum 15:7. Die Bietigheimer ließen nun nichts anbrennen und blieben in Abwehr und Angriff weiter äußerst beweglich und entschlossen. Lübeck-Schwartau hatte Probleme und schaffte es immer nur für kurze Zeit, das Tempo der Gastgeber mitzugehen. In der 44. Minute traf Link zum 22:13. Auch in der Schlussviertelstunde ließ Bietigheim nicht nach und gewann am Ende 28:19.

Die Bietigheimer müssen noch einige Spiele nacholen und haben im restlichen Dezember ein straffes Programm vor sich, ehe es in die WM Pause geht. Der wohl größte Härtetest wartet am Samstag. Dann tritt die SG beim Traditionsverein und Tabellenführer VfL Gummersbach an. Ein Erfolg wäre das größtmögliche Ausrufezeichen.

SG BBM: Edvardsson (1), Lehmann; Link (7), Schäfer (5/4), Claus (3), Rentschler (2), Mario Urban (2), Fischer (2), Barthe (1), Boschen (1), Marcec (1), Dahlhaus (1), Vlahovic (1), de la Peña (1), Öhler., Asmuth.