Bietigheim-Bissingen. Top in der Bundesliga, international aber noch ohne Erfolgserlebnis. Die Handballerinnen der SG BM Bietigheim (0:10 Punkte) streben morgen, 16 Uhr, in der Ludwigsburger MHP-Arena gegen CSM Bukarest (6:2) den ersten Champions-League-Sieg an. Zuschauer sind nicht zugelassen.
Fünf Spiele, fünf Niederlagen – so die unbefriedigende BBM-Ausbeute in der Königsklasse. Hoffnung machen die beiden letzten Partien. Sowohl beim 31:32 gegen Rostov als auch beim 26:28 bei Krim Mercator führte Bietigheim lange. Am Ende fehlten der von Verletzungen wichtiger Rückraumspielerinnen gebeutelten SG jeweils ein paar Körner.
Es geht auch anders. Beim 27:25 am Mittwoch in Metzingen holte Bietigheim mit großem Kampf in der Schlussphase den Sieg. Eine solche Willensleistung braucht es auch gegen CSM Bukarest. Die Rumäninnen könnten mit einem Sieg Tabellenführer der Gruppe A werden. Die einzige Niederlage kassierte CSM, als Superstar Cristina Neagu wegen Corona in Quarantäne war und gegen Kristiansand fehlte.
Zu den drei Siegen der „Tigerinnen“ steuerte die viermalige Welthandballerin (2010, 2015, 2016, 2018) insgesamt 28 Treffer bei. Die frühere BBM-Spielerin Martine Smeets ist auf Linksaußen oft nur zweite Wahl hinter dem französischen Wirbelwind Siraba Dembele Pavlovic, die genau wie die Slowenin Barbara Lazovic und die 192 Zentimeter lange Kreisläuferin Crina Pintea absolute Weltklasse verkörpert.
Solche Asse kosten Geld und daran scheint es bei CSM aktuell zu mangeln. Vor dem letzten Spiel gegen FTC Rail Cargo trugen die Spielerinnen Shirts mit dem Aufdruck „Respectati-va Promisiunile!“ (Halte deine Versprechen!) – eine Anspielung auf die schon Monate ausstehenden Gehaltszahlungen.
Beim letzten Gastspiel von CSM Bukarest erlebten mehr als 2000 Fans in der MHP -Arena eine Bietigheimer Sternstunde. Im wohl besten BBM-Spiel aller Zeiten bezwang die SG den hohen Favoriten sensationell 30:28. Dabei lieferten sich Kim Naidzinavicius und Cristina Neague ein Wettschießen auf höchstem Niveau. Jede erzielte elf Treffer!