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Endspurt
SG Bietigheim vor Herzschlagfinale

Magdeburgs Matthias Musche (Mitte) wird von den Bietigheimern Jan Asmuth (links) und Dominik Claus zu Boden gezwungen.Foto: Eibner-Pressefoto
Magdeburgs Matthias Musche (Mitte) wird von den Bietigheimern Jan Asmuth (links) und Dominik Claus zu Boden gezwungen. Foto: Eibner-Pressefoto
Spitzenreiter Flensburg geht mit zwei Punkten Vorsprung auf Kiel ins Finale der Handball-Bundesliga. Im Abstiegskampf kommt es aus Bietigheimer Sicht dank der Schützenhilfe von Frisch Auf Göppingen zum erhofften Endspiel gegen Gummersbach. Doch plötzlich mischen die Eulen Ludwigshafen wieder mit.

Frankfurt/Main. Die Fans der SG Flensburg-Handewitt sangen schon „Die Nummer eins im Land sind wir“ und skandierten „Deutscher Handball-Meister“. Doch Trainer, Spieler und Funktionäre des Bundesliga-Tabellenführers wollten nach dem 26:18 gegen die Füchse Berlin noch keine voreiligen Gratulationen zur Titelverteidigung annehmen. „Meister sind wir erst, wenn wir auch die letzte Hürde beim Bergischen HC überspringen“, warnte SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke. Zweifel ließ aber auch er nicht aufkommen: „Jetzt sind wir an der Stelle, von der wir geträumt haben, und wir wollen auch den letzten Schritt machen.“

Bei zwei Punkten Vorsprung vor Rekordmeister THW Kiel reicht den Flensburgern am Pfingstsonntag schon ein Remis beim Aufsteiger BHC zum dritten Meistertitel der Vereinsgeschichte nach 2004 und 2018. Erfolgstrainer Maik Machulla sieht dem Saisonfinale nicht nur wegen der glänzenden Ausgangsposition gelassen entgegen: „Es fühlt sich entspannter an als voriges Jahr, wo wir ganz anders unter Strom waren. Wir waren in dieser Saison immer der Gejagte.“

Nach einem freien Wochenende beginnt am Montag die Vorbereitung auf den Showdown im Fernduell mit dem THW Kiel, der seine Aufgabe mit dem 34:26 beim TBV Lemgo Lippe bewältigte und über die deutlich bessere Tordifferenz verfügt. „Die Wahrscheinlichkeit, noch Meister zu werden, ist sehr gering. Trotzdem bleibt ein Fünkchen Hoffnung“, sagte Kreisläufer Hendrik Pekeler. Da die Kieler ihren 21. Meistertitel zum Abschied von Erfolgstrainer Alfred Gislason auch mit einem Sieg gegen die TSV Hannover-Burgdorf nicht aus eigener Kraft erringen können, stellten sie dem Bergischen HC eine Extra-Prämie für die benötigte Schützenhilfe in Aussicht. „Wenn der BHC Flensburg schlägt, überschreiben wir ihnen die komplette Mannschaftskasse“, sagte THW-Torwart Andreas Wolff grinsend.

Spannung ist aber auch im Tabellenkeller garantiert, wo dem Bundesliga-Dino VfL Gummersbach nach einem 22:26 gegen Frisch Auf Göppingen der erste Abstieg seit der Liga-Gründung vor 53 Jahren droht. Der zwölfmalige Meister und elfmalige Europacup-Gewinner muss nun das Abstiegsendspiel beim punktgleichen Tabellenvorletzten SG BBM Bietigheim gewinnen, um den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu schaffen. Die Bietigheimer unterlagen beim SC Magdeburg mit 19:23. Bis zur 13:9-Pausenführung der SG BBM schien dabei die Sensation möglich. Nur sechs erzielte Tore in der zweiten Hälfte verhinderten aber, dass Bietigheim in der Tabelle an Gummersbach vorbeizog.

Dank der besseren Tordifferenz gegenüber Bietigheim könnte dem VfLGummersbach auch ein Remis reichen, wenn die einen Punkt hinter dem Duo liegenden Eulen Ludwigshafen ihr letztes Saisonspiel gegen GWD Minden nicht gewinnen. Das vor Wochen bereits abgeschlagene Schlusslicht erhielt sich mit dem sensationellen 29:26 bei den Rhein-Neckar Löwen seine Mini-Chance auf die Rettung.

SG BBM: Ebner, Müller; Trost (4), Link (3), Schäfer (3/1 Siebenmeter), Rentschler (2), Claus (2), Oehler (1), Asmuth (1), Marcec (1), Haller (1), Emanuel (1), Rönningen, Döll, Fischer, Vlahovic.