1. Startseite
  2. Sport
  3. Handball
Logo

Unangenehme Videostudien der SG BBM

Dominik Claus. Foto: Baumann
Dominik Claus. Foto: Baumann
Bietigheimer Handballer haben sich ihre Fehler im Detail angeschaut – Kein Vergnügen für Claus und das Team

Bietigheim-Bissingen. Auf gemütliche Filmabende mit seinen Mannschaftskameraden der SGBBM Bietigheim kann Dominik Claus derzeit nicht zurückblicken. Das liegt nicht nur an den Corona-Einschränkungen, die einen lockeren Abend mit Popcorn und Cola derzeit unmöglich machen, sondern auch an den Videos, die SG-Trainer Hannes Jón Jónsson seinen Spielern derzeit vor Augen führen muss.

So standen in den vergangenen Wochen mehrfach Video-Analysen von den Spielen des Handball-Zweitligisten an. Das ist zwar keineswegs branchenunüblich, macht den SG-Spielern in diesen Wochen aber sicherlich so wenig Freude wie selten zuvor. „Wir haben viel geredet, uns die Fehler noch mal angeschaut – auch wenn das unangenehm war“, sagt Claus vor dem Spiel beim TV Großwallstadt heute Abend (19.30Uhr/sportdeutschland.tv).

Denn bei der SG BBM steht derzeit stets die Frage im Raum: Woher kommen die schwankenden Leistungen in dieser Saison? „Das ist eine gute Frage. Wenn ich da bloß eine Antwort drauf hätte“, rätselt auch der 25 Jahre alte Claus.

Große Leistungsschwankung

Die Antworten finden sich voraussichtlich nicht in den Videos der vergangenen Spiele. Vor zwei Wochen zeigten die Bietigheimer gegen den TV Hüttenberg in der Viadukthalle, was in der jungen SG-Mannschaft steckt, die derzeit auf dem elften Platz im Niemandsland der Liga steht. Nur eine Woche später folgte jedoch beim 20:25 gegen den ASV Hamm-Westfalen der Rückfall in alte Muster – zum wiederholten Mal in dieser Saison. Und so ist überhaupt nicht abzuschätzen, wie die SG BBM heute im Auswärtsspiel beim TV Großwallstadt auftreten wird.

„Wir können die Saison noch retten“, sagt Claus angesichts der noch 17 ausstehenden Spiele: „Selbst wenn es dieses Jahr nichts mit dem Aufstieg wird, wollen wir sagen können: ‚Wir haben alles gegeben‘ und können trotzdem ganz gut auf die neue Saison blicken“, gibt Claus die Marschroute vor.

Dass Claus auch in der nächsten Spielzeit das Trikot der SG tragen wird, ist seit dieser Woche gewiss. „Es ist mir recht einfach gefallen, zu verlängern“, sagt er nach seiner Unterschrift bis Sommer 2023, fügt aber zugleich an: „Ich habe aber auch gesagt, dass die aktuelle Saison nicht das ist, was wir uns vorstellen.“ Der Anspruch des Vereins müsse es sein – wie er es auch vor dieser verkorksten Spielzeit war –, „oben anzuklopfen und um den Aufstieg mitzuspielen und sich früher oder später in der Ersten Liga zu etablieren“.

Zugleich gibt Claus zu, wie schwer es ihm falle, solche Ziele auszusprechen, während man auf dem elften Platz der Zweiten Liga steht. „Aber wenn man ehrlich ist: Man spielt nicht in der Zweiten Liga, um irgendwann mit Platz acht zufrieden zu sein“, sagt der ehemalige U21-Nationalspieler.

Mit Motivation in den Endspurt

Nach zwei Kreuzbandrissen in jungen Jahren war Claus 2017 zur SG BBM gewechselt, gilt dort seitdem als zuverlässige Kraft im Rückraum – und weiß, wie es ist, sich zurückzukämpfen. So ist es kein Wunder, was er seiner Mannschaft als Motivation für die kommenden Spiele mitgibt: „Einen guten Sportler zeichnet aus, dass man sich selbst aus einem Loch ziehen kann, wenn es mal nicht so gut läuft.“ Das könnte für die SG bereits gegen Großwallstadt der Fall sein. Abzuwarten bleibt dann nur: Springen Claus und Co. die Woche darauf wieder in besagtes Loch zurück?