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Bundesliga-Mix

Killian Hayes. Foto: Baumann
Killian Hayes. Foto: Baumann

Glücklich sah der Talentscout der Charlotte Hornets nicht aus, als er am Sonntagnachmittag frühzeitig von der Tribüne aufstand und die Ludwigsburger MHP-Arena beim Spiel der Ludwigsburger Riesen gegen Ratiopharm Ulm früh im vierten Viertel verließ. Der Grund dafür war offensichtlich: Wegen Killian Hayes, dem 18-jährigen Point-Guard-Juwel der Ulmer, war er in der Halle. Dass viele Scouts wegen des Nachwuchsmannes, dem eine große Zukunft und ein Platz unter den besten zehn im nächsten NBA-Draft vorhergesagt wird, in die Arena kommen würden, hatte Riesen-Trainer John Patrick bereits im Vorfeld angekündigt. Dass Hayes beim 106:75-Sieg der Riesen allerdings so wenig gelingen würde, war kaum zu erwarten. Zwei Punkte, fünf Ballverluste sowie das frühe Spielende für den Franzosen wegen zu vieler Fouls waren sicher kein Bewerbungsschreiben für eine Karriere in Übersee.

„Unsere Liga ist schwer für jeden Rookie, erst recht für einen Aufbauspieler, der viel Verantwortung übernimmt“, nahm ihn Patrick nach dem Spiel in Schutz. Auch die Riesen standen vor der Saison mit Hayes in Kontakt, wie Patrick erklärte: „Wir haben versucht, ihn anzuwerben, es hat aber nicht geklappt.“ Trotz des schwachen Auftritts in der MHP-Arena ist sich Patrick aber sicher, „dass er eine große Zukunft vor sich haben wird“. Der Stand für Nachwuchskräfte in der BBL sei ohnehin nie leicht. Das merken derzeit Ariel Hukporti und Radii Caisin im Ligabetrieb, aber auch Lukas Herzog oder John Patricks Söhne Jacob und Johannes, wenn sie mit der ersten Mannschaft trainieren dürfen. „Die Profis gehen gegen die Youngster extra hart zur Sache. Die wollen da auf keinen Fall verlieren“, weiß Coach Patrick.

Derby mit neuer Konstellation

Diese Konstellation hat es vor einem Derby schon lange nicht mehr gegeben: Wenn am Sonntag um 17 Uhr die beiden Eishockey-Zweitligisten Heilbronner Falken und Bietigheim Steelers in der Kolbenschmidt-Arena aufeinandertreffen, geht es vielleicht für beide Teams sogar um die Tabellenführung.

Dass die Steelers wie auch in den vergangenen Jahren im oberen Drittel mitmischen, war so erwartet worden. Heilbronns Höhenflug kommt da schon etwas überraschender, auch wenn die Falken nach zuletzt zwei Pre-Play-off-Plätzen in dieser Saison als Ziel die direkte Play-off-Teilnahme ausgegeben haben.

Die Mannschaft von Trainer Alexander Mellitzer scheint gut zusammengestellt zu sein und hat nach neun Siegen aus 13 Spielen das nötige Selbstvertrauen. Für Furore sorgt ein 19 Jahre alter Stürmer, der es besonders im Powerplay krachen lässt: Yannik Valenti hat bereits achtmal in Überzahl getroffen und auch seinen Coach in Erstaunen versetzt: „So einen Schuss habe ich noch nie erlebt“, gab Mellitzer gegenüber der Eishockey News zu Protokoll.

Topscorer der Falken ist jedoch Dylan Wruck, der vom DEL-Club Straubing Tigers gekommen war, mit 21 Punkten. Bietigheims bester Punktesammler (Tore und Vorlagen) Matt McKnight steht derzeit bei 16. Die guten Leistungen der Heilbronner werden von den Fans bislang aber noch nicht honoriert: Mit 1675 Zuschauern im Schnitt liegen die Falken am Tabellenende. Das dürfte sich am Sonntag ändern.

Ändern wollen auch die Handballer der SG BBM Bietigheim einiges. Der Bundesliga-Absteiger kommt in der zweiten Liga bisher nicht zurecht – obwohl der Kader auf dem Papier besser besetzt ist als in der Vorsaison, da sind sich eigentlich alle einig. Am Wochenende scheiterte auch der fünfte Versuch, den ersten Heimsieg einzufahren. Gegen den TuS N-Lübbecke setzte es ein 22:28. Während Trainer Hannes Jón Jónsson nach der Partie ziemlich sauer war, herrschte bei vielen anderen Ratlosigkeit und Enttäuschung. „Eigentlich ist es das Schöne am Sport, dass sich so was ganz schnell verändern lässt. Einfach mit einem Sieg. Leider haben wir jetzt zwei Wochen kein Spiel“, stellte Spielmacher Jonas Link fest, der zuvor wie Mimi Kraus deutlich von Jón Jónsson kritisiert wurde. Erst nach der Länderspielpause geht es für die SG am 2. November zum TV Emsdetten.

Deshalb setzten die Bietigheimer zunächst auf Abstand. „Es ist gut, wenn man sich zwei, drei Tage nicht sieht“, sagte Sportdirektor Jochen Zürn. Also gab es ein paar Tage frei. Trainer Jón Jónsson zog es in seine Heimat Island. Nach der mentalen Pause erhofft sich Zürn einen kleinen Neustart: „Nachdem man runterfahren konnte, müssen wir das Gefühl entwickeln, dass man noch mal neu anfängt und wir so den Misskredit aus dem Kopf bekommen.“