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Der kreative Kopf der Ludwigsburger Sportwelt

Wundertüte Ludwigsburger Basketballer: Eine der letzten veröffentlichten Karikaturen von Richard Ruckaberle von März 2011.Foto; LKZ-Archiv
Wundertüte Ludwigsburger Basketballer: Eine der letzten veröffentlichten Karikaturen von Richard Ruckaberle von März 2011.Foto; LKZ-Archiv
Markante Mütze, markanter Schnauzer: Richard Ruckaberle kurz vor seinem 90. Geburtstag. Foto: LKZ-Archiv
Markante Mütze, markanter Schnauzer: Richard Ruckaberle kurz vor seinem 90. Geburtstag. Foto: LKZ-Archiv
Der ehemalige LKZ-Karikaturist Richard Ruckaberle ist im Alter von 95 Jahren gestorben – „Unerschöpfliches Reservoir“

Ludwigsburg. Wo Worte nicht mehr ausreichten, da fing die Welt von Richard Ruckaberle an. Wie sein Sohn Jürgen gestern mitteilte, ist der langjährige Karikaturist der LKZ am vergangenen Samstag im Alter von 95 Jahren gestorben. Von 1971 bis 2012 brachte er im Sportteil aber auch in den lokalen Ressorts unserer Zeitung mit seinen Zeichnungen seinen Blickwinkel auf das Geschehen ein.

„Er hat mitgefiebert und mitgezittert“, berichtet Erich Wagner, der von 1976 bis 2016 als Sportredakteur bei der LKZ arbeitete und so jahrelang die beliebten und kreativen Zeichnungen entgegennahm. „Rucki ist unheimlich gerne in die Sportredaktion gekommen und hat uns Redakteure von der Arbeit abgehalten“, erzählt Wagner mit einem Schmunzeln. „Er war immer ein gerngesehener Gast.“ Der Mann mit der Mütze habe stets gerne Fachdiskussionen geführt und sich viele Gedanken gemacht, wie der Ludwigsburger Sport vorankommen könne.

Schon während seiner Zeit in russischer Kriegsgefangenschaft machte sich Ruckaberle als Zeichner einen Namen, später wirkte er beim Sportwagenbauer Porsche, ehe er 1971 sein erstes Werk bei der LKZ einreichte. „Mein allergrößter Wunsch war, für eine Zeitung zu arbeiten“, hatte er vor seinem 90. Geburtstag gesagt.

Dieser Wunsch ging nicht nur in Erfüllung, Ruckaberle wurde zur Institution. Er erlebte die Hochzeit des Ludwigsburger Fußballs. Als die Spvgg 07 lange Jahre in der zweiten und dritten Liga spielte, verfolgte er die Spiele im Reiterturm des Jahnstadions. Gerne kam er mit dem Porsche zu den Spielen. „07 war sein Herzensverein. Er hätte es nicht für möglich gehalten, dass es diesen Verein irgendwann nicht mehr gibt“ sagt Wagner.

Als die 07-Fußballer Ende der 90er Jahre an Bedeutung verloren, nahm er andere Mannschaften mit seinem Barock-Männle aufs Korn, zuletzt die Bundesliga-Basketballer aus der Barockstadt. „Was er immer wieder für Ideen entwickelt hat, das war ein unerschöpfliches Reservoir“, ist Wagner noch heute beeindruckt vom zweifachen Familienvater und Opa, der nicht nur als Zeichner, sondern auch als Kameramann und Filmemacher aktiv war. (jai)