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Özlem Sahin

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Haben Sie in Ihrer Karriere als Boxerin je persönliche Erfahrung mit sexuellen Übergriffen irgendeiner Art gemacht ?

Nein, niemals. Aber leider sind mir einige Vorfälle von sexueller Gewalt gegenüber Sportlerinnen bekannt. Das gibt es und das ist Fakt.

Wie wichtig ist aus Ihrer Sicht die Position eines „Präventionsbeauftragten gegen sexualisierte Gewalt“?

Diese Position ist sehr wichtig, allerdings sollte die Vertrauensperson einige Qualitäten mit sich bringen. So sollte sie Amateur oder Berufssportlerin gewesen sein oder aktuell noch sein. Dazu vertrauenswürdig, empathisch und sie sollte den Boxerinnen unterstützend zur Seite stehen. Wichtig ist, dass die Unabhängigkeit der Beauftragten gewährleistet ist. Sie sollte keinem Verband und keinem Verein angehören. Zudem sollte sie ein gewisses Alter und Reife mitbringen.

Was halten Sie von der Praxis des Verbandes, Vertrauensbeauftragte zu benennen?

Das System der Ernennung ist meiner Meinung nach falsch. Sportlerinnen sollten Vorschläge für diese Position machen und die Beauftragte wählen. Darüber hinaus sollte sich die neue Beauftragte bei allen Boxerinnen am Anfang ihrer Tätigkeit vorstellen. Die Beauftragte soll präventiv arbeiten und nicht nur, wenn was passiert. Die Mädels sollten über Ihre Rechte aufgeklärt werden, etwa: Ihr müsst euch bei der Waage nicht nackt vor eurem Trainer ausziehen. (ast)