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Handball-Bundestrainer
Alfred Gislason: Große Sorgen um Zukunft des Handballs

Alfred Gislason
Sorgt sich um die Zukunft des Handballs: Bundestrainer Alfred Gislason. Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Frankfurt/Main (dpa) - Bundestrainer Alfred Gislason macht sich wegen der anhaltenden Corona-Pandemie große Sorgen um die Zukunft des Handballs und sieht die Sportart in der nächsten Saison vor enormen Herausforderungen.

«Die Krise hat gezeigt: Handball ist viel anfälliger als Fußball. Wir sind extrem abhängig von Zuschauern in den Arenen», sagte Gislason in einem Interview der «Lübecker Nachrichten».

Der 60 Jahre alte Isländer, der das Amt Anfang Februar von Christian Prokop übernommen hatte, sieht riesige Probleme auf die gesamte Branche zukommen. Die nächste Saison werde «die herausforderndste in der Bundesliga-Geschichte», prophezeite Gislason. Er hoffe daher, «dass die Liga mit Zuschauern im Oktober wieder starten kann». Sollten Spiele vor Publikum auch dann noch nicht möglich sein, bedürfe es mehr öffentlicher Hilfe. «Kein Verein wird ein Jahr ohne Zuschauer überleben», warnte Gislason.

Für den Fall eines Saisonstarts erst im Januar kommenden Jahres befürchtet der Bundestrainer auch für die Nationalmannschaft dramatische Auswirkungen, würde dies die DHB-Auswahl doch die WM-Teilnahme kosten. «Das wäre eine Katastrophe für den Handball in Deutschland. Der Schaden wäre riesig, irreparabel», sagte der einstige Erfolgstrainer des deutschen Rekordmeisters THW Kiel. Eine WM-Absage befürchtet Gislason trotz der Corona-Krise nicht. Er sei «ganz sicher», dass die Endrunde vom 14. bis 31. Januar 2021 in Ägypten wie geplant stattfindet.

Große Sorgen macht sich Gislason um die Spieler, die in der kommenden Saison einer enorm hohen Belastung ausgesetzt sein werden. «Schauen wir nur auf das erste Halbjahr 2021. Anfang Januar spielen wir zweimal EM-Qualifikation. Von da geht es direkt zur WM, im März holen wir die ausgefallene Olympia-Qualifikation nach. Das alles plus Liga mit jetzt 20 Teams, plus internationale Wettbewerbe und Olympia im Sommer», zählte der Bundestrainer auf. «Die Nationalspieler werden jeden zweiten Tag spielen.»

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