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BBL-Showdown
Bayern setzen auf Heimvorteil - ALBA mit «großem Herz»

Spannender geht's nicht! ALBA Berlin zwingt den FC Bayern im Finale um die deutsche Basketball-Meisterschaft in Spiel fünf. Vor der Entscheidung am Samstag steht die Erholung im Mittelpunkt.

Berlin (dpa) - Über die vergebene erste Titelchance ärgerten sich die Basketballer des FC Bayern nur kurz - und setzen im alles entscheidenden fünften Finale gegen ALBA Berlin nun voll auf den Heimvorteil.

«Letztlich hatten wir die Chance auf den Sieg, aber jetzt gibt es daheim ein weiteres Spiel. Und ich denke, dass wir dann die Meisterschaft holen», sagte Münchens Trainer Dejan Radonjic vor dem heißen Playoff-Showdown am 16. Juni in eigener Halle.

Wie schwer es wird, das erste Double der Vereinsgeschichte zu gewinnen, wurde dem Pokalsieger spätestens beim 68:72 (34:29) in der Hauptstadt klar. ALBA glich in der hochklassigen Best-of-Five-Serie zum 2:2 aus und reist mit viel Selbstvertrauen zum letzten Saisonspiel. «Es ist an der Zeit, den Titel zu holen. Es kommt alles auf ein Spiel an, genau das wollten wir», sagte US-Profi Luke Sikma, der wertvollste Spieler (MVP) der Bundesliga-Hauptrunde. Matchwinner am Mittwoch war aber Niels Giffey, der ohne Fehlwurf aus dem Feld und mit 20 Punkten einen Karriere-Bestwert verzeichnete.

Die Münchner vergaben den ersten Matchball, weil sie sich zu viele einfache Fehler leisteten und von ALBA deren Spiel aufzwingen ließen. «Es ist natürlich eine kleine Enttäuschung da, aber wir halten alle unsere Köpfe hoch», sagte Nationalspieler Alex King. Teamkollege Danilo Barthel gab die Marschroute vor: «Schnell regenerieren, Fehler analysieren und dann alles reinwerfen in Spiel fünf.»

Das «harte Match» (Radonjic) verlangte den beiden besten Teams der Saison vor 11 722 Zuschauern alles ab. Jeder Ball war umkämpft, wirklich einfache Würfe gab es selten und die Intensität war über 40 Minuten enorm hoch. Hinterher sprach Berlins spanischer Trainer Alejandro García Reneses, genannt Aíto, vom «großen Herz» seiner Spieler und lobte: «Wir sind im letzten Spiel, so wie im Pokal. Das ist sehr, sehr gut, aber es wird sehr schwer.»

Im Pokalendspiel im Februar setzte sich München ebenso durch wie schon 2014 im Bundesligafinale. Die erste ALBA-Meisterschaft seit zehn Jahren ist jedoch greifbar. «Die Chancen stehen 50 zu 50. Sie haben den Heimvorteil, aber dadurch auch den Druck», sagte Sikma. Feiern konnte er den Erfolg in Spiel vier nicht, noch vor Mitternacht ging es aus der Halle nach Hause. Die Regeneration stand über allem.

Der Hauptrundensieger FC Bayern war gegen den Zweiten als Favorit ins Finale gegangen. Gerade vor der Saison hatte kaum jemand dem jungen ALBA-Team zugetraut, eine echte Chance auf den wichtigsten nationalen Titel zu haben. Doch die Berliner wuchsen an ihren Aufgaben. «Es ist toll, dass wir dem Gegner nicht in unserer Halle gratulieren mussten, sondern ein fünftes Spiel erzwungen haben. Das freut mich wahnsinnig», sagte Berlins Geschäftsführer Marco Baldi.

München erlebte erst einmal ein fünftes Finale und verlor dieses vor drei Jahren gegen Brose Bamberg, auch Berlin verpasste 2011 gegen die Franken so knapp die Meisterschaft. In diesem Jahr waren die Bamberger, die in den vergangenen acht Jahren sieben Mal den Titel geholt hatten, gegen die Bayern bereits im Halbfinale ausgeschieden. Am Samstagabend wird es einen Nachfolger für den Serienchampion geben. «Wir werden im letzten Spiel gewinnen oder verlieren. Aber ich kann sagen: Ich bin so oder so sehr stolz», sagte ALBA-Coach Aíto.

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