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Biathletin Preuß kämpft um die Olympia-Norm

Franziska Preuß
Kämpft um ihren Olympia-Starplatz: Biathletin Franziska Preuß. Foto: Sven Hoppe
Franziska Preuß hat mit 23 Jahren schon viel durchgemacht. Die vergangene Saison war eine zum Vergessen. Nun will sie unbedingt die Olympia-Norm schaffen.

Hochfilzen (dpa) - Bei der Olympia-Einkleidung der deutschen Biathleten vor dem Weltcup in Antholz fehlte Franziska Preuß. Doch Damen-Bundestrainer Gerald Hönig hat seiner leidgeprüften Skijägerin bereits einen Pyeongchang-Platz in Aussicht gestellt - auch ohne Norm.

«Das ist aber nicht mein Anspruch. Mit einer Sonderregelung möchte ich nicht gern nach Südkorea», sagt das Ausnahme-Talent. Immerhin die halbe Norm hat Franziska Preuß geschafft - mit einem zwölften Platz im Oberhof-Sprint. Zuletzt in Ruhpolding überzeugte die 23-Jährige wieder einmal als Startläuferin beim deutschen Staffel-Sieg, genau wie die Woche davor bei Rang zwei in Oberhof. Hönig sorgte deshalb schon einmal vor für den Fall der Fälle: «Ohne eine Sportlerin wie Franzi Preuß würde ich ungern zu den Olympischen Spielen fahren.»

Denn die von zahlreichen Krankheits- und Verletzungspausen aus der Bahn geworfene Skijägerin vom SC Haag zeigt immer dann ihr ganzes Können, wenn die Norm nicht auf dem Spiel steht. Schon beim Saison-Auftakt in Östersund glänzte sie in der Mixed-Staffel. «Ich spüre den Olympia-Druck. Es fällt mir schwer, das auszublenden», gibt sie zu.

Schon als 17-Jährige war Preuß Jugend-Olympiasiegerin, 2015 gewann sie WM-Silber im Massenstart - neben der nun siebenmaligen Weltmeisterin Laura Dahlmeier war für sie eine führende Rolle im Damen-Team reserviert. Im vergangenen Jahr war Staffel-Weltmeisterin Preuß mit Top-Ten-Plätzen in die Saison eingestiegen, ehe sie nicht mehr wusste, was los war.

Wie auf einer Achterbahn muss sie sich gefühlt haben: Nach einer starken Leistung wurde sie krank, dann kehrte sie stark zurück bis zur nächsten Krankheit - und musste auf einen WM-Start in Hochfilzen verzichten. Erst eine große Operation im Februar an der Nasennebenhöhle schaffte Abhilfe. «In viereinhalb Stunden wurde alles ausgeräumt», erzählte sie. Danach macht die Skijägerin aus Albaching, nördlich des Chiemgaus, Urlaub - und arbeitete am Comeback.

So gesehen ist Preuß momentan doch viel besser dran als im vergangenen Jahr. «Jetzt geht es nach Antholz. Da stehen die deutschen Sportler nicht ganz so im Fokus. Da ist es vielleicht etwas leichter», sagt Preuß mit Blick auf den letzten Weltcup vor den Olympischen Spielen.

In der Südtirol-Arena stehen am Donnerstag ein Sprint, am Samstag die Verfolgung und am Sonntag der Massenstart an. Und es wäre keine Überraschung, wenn Preuß danach ihre Olympia-Klamotten in München abholen darf. Sollte sie die Norm aber nicht schaffen, könnte der Deutschen Olympischen Sportbund entscheiden, dass Preuß trotzdem mit nach Südkorea darf.

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