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Weltcup in Ruhpolding
Biathlon-Star Laura Dahlmeier wieder optimistisch

Nach der Biathlon-Pleite ging Laura Dahlmeier zum Langlauf zwischen Ruhpolding und Reit im Winkl auf die Strecke. Deutschlands Sportlerin des Jahres gibt sich wieder kämpferisch und will fröhlich zu Olympia nach Südkorea fliegen.

Ruhpolding (dpa) - Laura Dahlmeier war nach ihrem Biathlon-Debakel noch immer ein wenig ratlos, aber auch wieder richtig optimistisch:

«Ich hatte ein Super-Training, habe jede Scheibe getroffen», sagte die siebenmalige Biathlon-Weltmeisterin und strahlte vor Freude. Ihr Fernziel: «Gut gelaunt, mit viel Kraft und in hoffentlich guter Stimmung nach Olympia fahren.»

In den letzten Rennen beim Heim-Weltcup in Ruhpolding will es sich Deutschlands Sportlerin des Jahres selbst und allen anderen beweisen. «Jetzt liegt der Fokus auf der Staffel am Samstag. Da möchten wir angreifen. Auch der Massenstart am Sonntag ist ein superspannendes Rennen», sagte die siebenmalige Weltmeisterin und kündigte nach dem kollektiven Versagen der deutschen Skijägerinnen an: «Wir wollen zeigen, dass wir es draufhaben.»

Nach ihrer bislang zäh verlaufenen Saison mit bisher nur einem Weltcup-Einzelsieg, aber zwei Krankheitspausen hofft die 24-Jährige, langsam in Olympia-Form zu kommen. «Ich bin gesund, aber vielleicht noch nicht bei 100 Prozent.»

Unter ihr schlechtestes Karriere-Resultat («Platz 48 ist nicht mein Anspruch») hatte sie am Tag danach «einen Haken» gemacht. Selbst die (Schieß-)Fehlersuche mit den Bundestrainern brachte keine Klarheit über die vier Strafminuten im Klassiker über die 15 Kilometer. «Wir haben darüber gesprochen, aber es gibt keine Erklärung. Und ich möchte nicht stundenlang rumstochern.»

Dahlmeier blickt nur noch nach vorne, die Seriensiegern der letzten Saison sehnt den erlösenden Sprung auf das Podest herbei. «Natürlich ist es nicht so, wie ich es mir vorstelle», gibt sie unumwunden zu. «Das Sieger-Gen wieder raus zu kitzeln, das kommt nur über den Erfolg. Wenn das Laura gelingt, wird es ihr wieder so viel Selbstvertrauen geben, dass sie auch wieder in eine ähnliche mentale Stärke hineinkommt, wie sie sie voriges Jahr hatte», glaubt Damen-Bundestrainer Gerald Hönig.

Das Ringen um Erfolg ist für Dahlmeier eine neue Erfahrung. «Wenn es klappt mit dem Podium, kann ich es ganz anders genießen als im letzten Jahr, wo ich immer oben stand», sagt sie. Ihre Siegesserie der Vorsaison hat die fünfmalige Weltmeisterin der letzten Biathlon-Titelkämpfe zur Olympia-Topfavoritin gemacht. «Das ist sicherlich eine Rolle, die ich mir so nicht gewünscht habe. Aber es ist so, und ich kann es eh nicht wegdiskutieren. Manchmal denke ich mir, es wäre schön, wenn es im Allgemeinen etwas ruhiger wäre.»

Dahlmeier plädierte für Gelassenheit und baute irgendwie auch ein wenig vor, falls es im Februar in Pyeongchang nicht so richtig klappt bei der Medaillen-Jagd: «Natürlich ist Olympia ein Kindheitstraum. Es ist ein Ziel von mir. Seit ich Biathlon mache, träume ich davon, bei Olympia dabei zusein. Das Allerschönste wäre, eine olympische Medaille zu gewinnen. Und trotzdem muss ich das nicht jeden Tag in der Zeitung lesen, oder immer hören oder immer damit konfrontiert werden. Wenn es so ist, dann ist es super, dann geht wirklich ein Traum in Erfüllung. Wenn nicht, dann sind es auch bloß Sportwettkämpfe. Dann gibt es vielleicht noch etwas anderes.»

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